Luft in China wird für Tesla immer dünner

Tesla geht mit dem Cybertruck auf Promo-Tour durch China

 

Elon Musk steht wegen Milliarde-Aktienpaket vor Gericht. Tesla geht mit dem Cybertruck auf Promo-Tour durch China.

 

Im Jahr 2018 hat der Elektro-Pionier Tesla (US88160R1014) aufgrund der Erreichung von ambitionierten Zielen und Geschäftszahlen CEO Elon Musk ein Aktienpaket im Wert von 56 Milliarden US-Dollar als variable Kompensation ausgezahlt. Eine Richterin im US-Bundesstaat Delaware befand nun, dass Musk bei der Vereinbarung dieser Kompensation zu viel Einfluss im Hintergrund hatte und diese Vereinbarung damit gegen die Marktrechte verstößt. Die Richterin hat zwar unfaire Umstände festgestellt, diese würden laut aktuellen Stand aber noch nicht ausreichen, um die Vereinbarung mit Musk zu annullieren. Vor allem, da die Zielmarken wirklich astronomisch hoch waren. So war ein Ziel, dass der Börsenwert von 50 Milliarden US-Dollar auf über 650 Milliarden US-Dollar steigen muss. Ein Ziel, was ohne den Hype um das Model 3 und das Model Y nicht erreichbar gewesen wäre.

Musk hat die Aktienoptionen zwar bereits übertragen bekommen, hat aber aufgrund des Rechtsstreits weiterhin keinen Zugriff auf das dahinterstehende Aktienpaket. Geklagt hatte tatsächlich ein Privatinvestor gegen Musk. Die Richterin gab dem Kläger recht, da die Investoren nicht im vollen Umfang über das Verfahren informiert wurden und Musk enge Beziehungen zu Personen, die an den Verhandlungen beteiligt waren.

 

Musk und auch Tesla hatten sich in Zuge des Rechtsstreits aktuell noch nicht zu Wort gemeldet. Allerdings plane man hinter den Kulissen bereits eine Verlegung des rechtlichen Firmensitzes von Delaware nach Texas. Musk hat bereits eine Umfrage auf seiner Online-Plattform X (ehemals Twitter) geteilt, auf der er seine Follower darüber abstimmen ließ, ob Tesla seinen Hauptsitz nach Texas verlegen sollte. Die Zustimmung seiner Follower war mit über 90 % überraschend hoch. In der Vergangenheit hatte Musk diese Abstimmungen oft für die Legitimation seiner Entscheidung genutzt.

 

Cybertruck geht in China auf Promo-Tour

 

Um im wichtigen chinesischen Absatzmarkt von den chinesischen EV-Marken um Platzhirsch BYD (CNE100000296) nicht abgehängt zu werden, hat sich Elektro-Pionier Tesla dazu entschieden, eine Marketing-Tour des futuristischen Cybertrucks in China zu starten. Der Cybertruck ist zwar aktuell nicht auf den chinesischen Automarkt bestellbar, soll aber in naher Zukunft auch für den chinesischen Konsumenten verfügbar sein. Allerdings bestehen einige rechtliche Unsicherheiten mit der Zulassung von Pick-up-Trucks, so dürfen diese unter anderem in städtischen Gebieten nicht genutzt werden.

Mit einer Online-Abstimmung möchte Tesla den Kunden aktiv mit einbinden und bestimmen lassen, an welchen Orten der Cybertruck halt machen soll. Für Tesla ist es aktuell essenziell, die Präsenz im chinesischen Markt zu stärken. Die umfassenden Preissenkungen in China im vergangenen Jahr haben zwar die Absatzzahlen deutlich steigen lassen, dennoch kommt die Konkurrenz den US-Amerikanern immer näher. Mit BYD ist sogar erstmal ein chinesischer Autohersteller auf Basis der Absatzzahlen an Tesla vorbeigezogen.

China entwickelt sich immer mehr zum wichtigsten Absatzmarkt für Elektro-Fahrzeuge weltweit. Während sich das Wachstum im chinesischen Automarkt voraussichtlich verlangsam wird, liegt das prognostizierte Wachstum für den E-Automarkt weiterhin bei 25 % und könnte auf über 11 Millionen Fahrzeuge steigen.

03.02.2024 - Felix Eisenhauer

 

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