Delivery Hero schließt eine neue Kapitalerhöhung aus und erntet damit Zuspruch bei den Aktionären

Manche Frage bleibt noch ungeklärt

 

Die Delivery Hero-Aktie wurde zuletzt von sehr viel Unsicherheit begleitet. Zwar dementierte das Unternehmen recht schnell Gerüchte, laut denen der Verkauf der Südostasien-Tochter Food Panda auf der Kippe stehen würden. Neuigkeiten gab es aber auch nicht zu hören, bei dem Deal, der sich schon seit Monaten in der Mache befindet.

 

Die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtete unlängst, dass es wohl Unstimmigkeiten beim Verkaufspreis gebe. Die Rede war davon, dass eine Milliarde Euro gefordert werden. Gegenüber dem Handelsblatt bestätigte Delivery Hero (DE000A2E4K43) dies nun indirekt. CEO Östberg verlangt für Food Panda sogar noch etwas mehr als eine Milliarde Euro und will nicht verkaufen, solange diese Schwelle nicht überschritten wird.

Da scheint es weiterhin fraglich, ob ein Deal in absehbarer Zeit über die Bühne gehen kann. Denn die Analysten von Bryan, Garnier & Co. schätzen höchstens 400 Millionen Euro als einen angemessenen Preis. Wie Delivery Hero bei derartigen Differenzen mit den bisher noch nicht öffentlich genannten Bietern auf einen gemeinsamen Nenner kommen will, bleibt erst einmal offen.

 

Delivery Hero will Aktionäre nicht belasten

 

Weitaus größere Sorgen machen die Aktionäre sich allerdings um die ausstehenden Verbindlichkeiten von Delivery Hero. In den kommenden Jahren werden Wandelanleihen in Milliardenhöhe fällig, während der Konzern erst vor Kurzem erstmals den Schritt in die operative Gewinnzone geschafft hat. Entsprechend wurde und wird darüber gemunkelt, dass neue Kapitalerhöhungen anstehen könnten.

Dem erteilte Finanzchef Emmanuel Thomassin allerdings eine Absage. Man sei zuversichtlich, in Zukunft einen ansehnlichen Cashflow zu erreichen, welcher anstehende Verbindlichkeiten übersteigen wird. Mit anderen Worten will Delivery Hero notwendige Zahlungen in den kommenden Jahren aus eigener Kraft stemmen und so den Aktienkurs nicht verwässern. Das klingt ermutigend und die Anleger reagierten am Donnerstag mit Kursgewinnen von 4,6 Prozent. Blind verlassen können sie sich auf die Aussagen aus dem Konzern aber leider nicht.

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17.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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