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Postbank-Kunden brauchen einmal mehr starke Nerven, während bei der Tochter der Deutschen Bank Streiks anstehen

Keine Zeit zum Ausruhen!

NTG24 - Postbank-Kunden brauchen einmal mehr starke Nerven, während bei der Tochter der Deutschen Bank Streiks anstehen

 

Erst vor Kurzem ließ die Deutsche Bank mitteilen, dass bei den IT-Probleme rund um die Datenmigration von Postbankkunden zumindest die gröbsten Probleme behoben werden konnte. Das Geldhaus leistete sich bei der Bearbeitung des Ganzen bereits eine Verzögerung und strapazierte damit die Geduld der Kunden schwer. Jene wird nun wohl noch einmal mehr auf die Probe gestellt werden.

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Wie die „FAZ“ berichtet, stehen bei der Deutschen Bank (DE0005140008) heute und am morgigen Mittwoch Streiks an, und das ausgerechnet bei der ohnehin schon gebeutelten Tochter Postbank. Für die Gewerkschaften sind aber gerade die IT-Probleme der letzten Wochen und Monate ein Argument, um ihre Interessen mit Nachdruck durchzusetzen. Denn während der Bearbeitung von zahllosen Problemfällen sei es zu einer enormen Mehrbelastung gekommen, für welche die Angestellten bisher nicht adäquat kompensiert worden seien.

Nahezu alle der etwa 12.000 Beschäftigten der Postbank werden nun dazu aufgerufen, die Arbeit für zwei Tage niederzulegen. In der kommenden Woche steht dann die nächste Verhandlungsrunde zwischen Deutscher Bank und den Gewerkschaften an. Betroffen sind sowohl das Backoffice als auch die Callcenter. Auf die Kunden dürften also so einige Probleme warten und neuer Ärger scheint da programmiert zu sein.

 

Die Deutsche Bank hüllt sich in Schweigen

 

Wie groß genau die Auswirkungen sein werden, das lässt sich im Vorfeld noch nicht abschätzen. Viele Bankgeschäfte scheinen heute zwar automatisiert über das Online-Banking abzulaufen. Damit das Ganze auch reibungslos funktioniert, braucht es in der Praxis aber eben doch noch menschliche Bearbeiter. Solche sind auch immer dann gefordert, wenn es mal haken sollte oder Fehler auftreten, was sich nie zu 100 Prozent vermeiden lässt.

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Werbebanner DegussaDie Deutsche Bank selbst wollte sich zu den Streiks bisher nicht äußern. Die Anleger können wohl nur darauf hoffen, dass die Streitparteien möglichst schnell zueinanderfinden werden. Denn was die Deutsche Bank im Privatkundengeschäft gerade so überhaupt nicht gebrauchen kann, das wäre die nächste Welle an Beschwerden, was durchaus auch für Kontoumzüge von Betroffenen führen kann. Auch wenn es rein anekdotische Evidenz ist: dem Autor dieser Zeilen sind mehrere Fälle bekannt, in denen ehemalige Kunden der Deutschen Bank aufgrund massiver Probleme mittlerweile bei einem Konkurrenten eine Heimat gefunden haben.

Wahrscheinlich sind die Gewerkschaften sich sehr bewusst darüber, unter welchem Druck die Deutsche Bank steht. Sichtlich selbstbewusst geht man in die Verhandlungen und Verdi fordert Lohnerhöhungen von 15,5 Prozent, mindestens aber 600 Euro. Zudem soll die Frist für den Kündigungsschutz bis Ende 2028 verlängert werden. Der Gewerkschaft zufolge fällt der Vorschlag der Deutschen Bank sehr viel dünner aus. Jene soll demnach nur eine Erhöhung von 6,4 Prozent oder wenigstens 250 Euro zum Juni und weitere kleinere Erhöhungen im kommenden Jahr angeboten haben. Der Kündigungsschutz soll nach Willen des Instituts zudem nur bis Ende 2026 gestreckt werden.

 

Noch bleiben die Aktionäre ruhig

 

Sollten die Positionen tatsächlich derart weit auseinanderliegen, so würde das nicht unbedingt für eine schnell Einigung sprechen. Es lässt sich daher aktuell auch nicht ausschließen, dass in naher Zukunft noch weitere Streiks kommen könnten. An der Börse geben die Anleger sich bisher aber noch recht entspannt. Die Aktie der Deutschen Bank konnte am Montag um 0,9 Prozent bis auf 14,89 Euro zulegen. Das Papier bleibt damit in der Nähe der jüngsten Hochs knapp oberhalb von 15 Euro.

Es lässt sich nur abwarten, ob und wie die Deutsche Bank auf die jüngsten Entwicklungen reagieren wird. Für die Aktionäre gibt es noch keinen Grund, um in Panik auszubrechen. Lohnerhöhungen werden sich nicht vermeiden lassen, und das wird sich in der Bilanz unweigerlich bemerkbar machen. Allerdings kann die Deutsche Bank sich dies mittlerweile bis zu einem gewissen Grad erlauben, denn fundamental steht man deutlich besser da als noch vor einigen Jahren. Zudem sollten die Arbeitskämpfe keine nennenswerten Auswirkungen auf den noch immer vorhandenen Wachstumstrend des Unternehmens haben.

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09.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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