Intel wird von AMD vorgeführt

Kein guter Einstand

 

Erst vor wenigen Tagen stellte Intel seine ersten dedizierten Grafikchips für Notebooks vor, welche auf den wenig klangvollen Namen „Arc A370M“ hören und schon in sehr naher Zukunft in ersten Geräten verbaut werden sollen. Dazu wurden auch entsprechende Benchmarks veröffentlicht, die von der Konkurrenz sogleich auseinandergenommen wurden.

Konkret war es AMD (US0079031078), welches die Folien für eigene PR nutzte und den Grafikchip von Intel (US4581401001) gegen die eigene Lösung in Form der Radeon 6500M antreten ließ. Die Ergebnisse scheinen dabei vernichtend auszufallen. Im günstigsten Fall soll der AMD-Chip 28 Prozent schneller als das Intel-Pendant sein. In einem Beispiel ist gar von einem Leistungsplus von 114 Prozent die Rede.

Allerdings sind herstellereigene Vergleiche stets mit einer großen Vorsicht zu genießen. Das gilt für AMD genauso wie für Intel. Einige Details bei der Gegenüberstellung bleiben für den Moment noch offen. Darunter die Frage, welcher Verbrauch dem Ganzen zugrundeliegt und mit welcher Schnittstelle die Leistungsmessung stattgefunden hat. Anwender werden hier letztlich unabhängige Berichte abwarten müssen.

 

Sollten die auch nur annähernd zu einem ähnlichen Ergebnis kommen, wäre das nicht weniger als eine Blamage für Intel. AMD hätte in einem solchen Fall nicht nur ein schnelleres Produkt. Jener ist auch noch verbrauchsärmer, damit effizienter und weniger komplex. Es wäre eine Niederlage auf breiter Front, was sich wohl höchstens noch durch geringere Preise relativieren ließe. Solche werden allerdings die Investoren wohl nur äußerst ungern zu sehen bekommen.

 

Das war der erste Schritt

 

Für den Moment sieht es für Intels Grafiklösungen nicht unbedingt gut aus. Doch die nächsten Chips sind bereits in Vorbereitung und voraussichtlich ab Sommer sollen deutlich leistungsfähigere Grafikkarten zum Einsatz kommen, die dann auch für klassische Desktop-Computer vorgesehen sind. Intel selbst spricht dabei von einem Niveau, das ungefähr der aktuellen Mittelklasse in diesem Segment entsprechen würde. Für einen Neueinsteiger wäre das gar nicht schlecht, auch hier müssen aber letztlich unabhängige Reviews abgewartet werden. Ob der freche Vergleich von AMD mitverantwortlich war für Kursabschläge von 4,2 Prozent am Freitag, darüber lässt sich derweil nur mutmaßen.

 

04.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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