als .pdf Datei herunterladen

Epigenomics-Aktie droht nach massiver Verwässerung weiterer Crash

Totalverlust möglich

NTG24 - Epigenomics-Aktie droht nach massiver Verwässerung weiterer Crash

 

Für das Berliner Biotech-Unternehmen Epigenomics (DE000A3H2184) verlief das Geschäftsjahr 2020 gemessen an den reinen Zahlen abermals extrem enttäuschend. Zwar konnte die Firma ihren Nettoverlust aufgrund von massiven Kosteneinsparungen von 16,9 Millionen Euro auf 10,1 Millionen Euro reduzieren. Allerdings gingen auch die Umsatzerlöse von 1,1 Millionen Euro auf nur noch 0,8 Millionen Euro zurück, womit das Geschäft hoch defizitär blieb. Um den wohl einzigen Hoffnungsträger der Hauptstädter, dem Darmkrebsfrüherkennungstest „Epi proColon“, steht es ebenfalls äußerst schlecht, auch wenn die Firma überzeugt ist, dass die Wirksamkeit des Produktes wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte.

Ausschlaggebend ist aber, dass die staatliche US-amerikanische Krankenversicherung Centers for Medicare and Medicaid Services (CMS) derartige Krebstests nicht erstatten möchte, womit sich das Umsatzpotenzial auf dem zentralen Absatzmarkt USA in äußerst engen Grenzen hält. Da die Gesellschaft schon seit dem Jahr 2006 hoch defizitär arbeitet und seitdem kaum nennenswerte Umsätze erzielte, musste in der Vergangenheit regelmäßig der Kapitalmarkt angezapft werden. So wurde erst gestern ein wesentlicher Teil einer Pflichtwandelanleihe in Aktien umgetauscht, womit sich die Anzahl der umlaufenden Anteile schlagartig von 5,891 Millionen auf 9,853 Millionen erhöhte. Hierbei lag der Wandlungspreis bei 1,10 Euro je Aktie, womit sich die Verbindlichkeiten nominell um 4,358 Millionen Euro reduzierten. Allerdings dürfte sich unserer Einschätzung nach der Verwässerungseffekt deutlich negativ auf die weitere Aktienkursentwicklung auswirken.

 

Epigenomics nur noch bis ins kommende Jahr finanziert

 

Aktuell gehen die Analysten für das laufende Jahr von einem Umsatz in Höhe von 0,6 Millionen Euro bei einem Nettoverlust von 7,5 Millionen Euro aus. Damit zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Firma neue Mittel am Kapitalmarkt aufbringen muss, um eine mögliche Insolvenz abzuwenden. Nachdem sich der Aktienkurs aber im freien Fall befindet und sich die Notierung dem Penny-Stock-Niveau nähert, dürfte es für das Management immer schwieriger werden, Geldgeber für das chronisch defizitäre Geschäft zu finden.

 

 

Entsprechend sucht das Management fieberhaft nach anderen Möglichkeiten, wobei ein Verkauf der Firma an Investoren angestrebt wird. Ob allerdings tatsächlich Käufer gefunden werden können, ist fraglich. Vielmehr müssen Anleger mit dem Schlimmsten rechnen, sofern sich nicht bald die Ertragslage wesentlich verbessert, was aber derzeit leider für uns nicht absehbar ist.

 

Das Fazit:

 

Aktuell stehen wir der Epigenomics-Aktie sehr skeptisch gegenüber, da ein überraschender finanzieller Retter oder ein spektakulärer kommerzieller Erfolg bei Epigenomics nicht abzusehen ist. Vielmehr dürften weitere Anleger die Flucht ergreifen, was sich belastend auf den Kursverlauf des Papiers auswirken würde.

 

21.04.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)