Infineon Technologies: Starke Zahlen und neue Prognose

Infineon Technologies überraschte mit einem starken Bericht und Ausblick

 

Infineon Technologies überraschte auf allen Ebenen positiv. Der Halbleiterhersteller übertraf im 3. Fiskalquartal (30. Juni) die eigenen Prognosen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis und erhöhte erneut die Jahresprognose. 

Mit einem Quartalsumsatz von 3,62 Mrd. Euro erreichte das Wachstum bei Infineon Technologies (DE0006231004) satte 33 %. Das ist mehr als das Doppelte, was der Infineon Technologies Vorstand seinen Aktionären im Januar noch versprochen hatte. Die Gesellschaft profitiert weiterhin stark von den weltweit anhaltenden Engpässen, wenngleich der Vorstandsvorsitzende Hanebeck darauf hindeutete, dass Halbleiter, die vorrangig in Konsumprodukten landen, eine Nachfrageschwäche zeigen würden. Nichtsdestotrotz ist Infineon Technologies weit von der Schwäche entfernt, die viele Konkurrenten im 2. Kalenderquartal getroffen hat. Obendrein schlug man die eigene Umsatzprognose, die nur bei 3,4 Mrd. Euro für das 3. Fiskalquartal gelegen hatte. 

Zu dem hohen Wachstum kam noch ein deutlicher Sprung bei den Margen. Insgesamt konnte Infineon Technologies die Segmentergebnis-Marge auf 23,3 % steigern. Prognostiziert hatte man den Aktionären nur 21,0 %. Daraus ergab sich dann nach Steuern ein Gewinn von 517 Mio. Euro (+111 %) bzw. 0,39 Euro je Aktie.

Und der Trend ist weiter positiv. Der Vorstand erwartet für das laufende 4. Fiskalquartal einen Sprung der Segmentergebnis-Marge auf gleich 25 %. Die Marge kann damit im gesamten Fiskaljahr 23 % erreichen. Damit der guten Nachrichten nicht genug. Der Vorstand hob auch die Jahresprognose für den Umsatz um weitere 500 Mio. Euro auf 14 Mrd. Euro an.

 

Starkes Umsatz- und Gewinnwachstum

 

Zu den wichtigsten Katalysatoren gehören aktuell die Digitalisierung und die Verringerung des Stromverbrauchs. Bei der Digitalisierung sieht Infineon Technologies vor allem sehr hohe Nachfrage aus dem Automotive-Geschäft. Während der Druck auf die Automobilhersteller hin zu einer stärkeren Digitalisierung von den europäischen Kunden noch vergleichsweise moderat ist, treten vor allem die chinesischen Kunden den Herstellern auf die Zehen. 

 

 

Was einige europäische Marken in China an Digitalisierung in ihren Fahrzeugen anbieten, wird von den Kunden als veraltet angesehen. Die „jungen Wilden“ im chinesischen Automobilmarkt kennen die Vorliebe ihrer Landsleute für die neuesten Technologien, die einem das Leben leichter machen. Zwar können die chinesischen Automobilhersteller nicht mit deutscher Qualität punkten, dafür aber mit hochmodernen Cockpits und attraktiver Software rund um das Fahrzeug. Dieser Druck aus China breitet sich nun weltweit in der Branche aus, was vor allem Halbleiterherstellern wie Infineon Technologies hohe Auftragseingänge beschert. 

Im Hinblick auf den Trend zum Stromsparen gibt es zwei Stossrichtungen für Infineon Technologies. Zum einen bietet man seinen Kunden Halbleiter an, die mit den neuesten Techniken gefertigt werden und grundsätzlich weniger Strom als die alten Technologien verbrauchen. Das ist die Hardwareebene. Die Softwareebene ist, dass man Halbleiter anbietet, die durch eine Softwareüberwachung den Stromverbrauch anpasst, indem beispielsweise zwischen stromsparenden und leistungsorientierten Halbleitern gewechselt wird, je nach Anforderung des Benutzers.

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04.08.2022 - Mikey Fritz

 

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