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Bayer endlich stabiler, Weihnachtsstimmung bei TUI, Nel ASA wagt sich an eine kleine Erholung und Infineon legt deutlich zu

Die Börsianer schnuppern wieder neue Chancen

NTG24 - Bayer endlich stabiler, Weihnachtsstimmung bei TUI, Nel ASA wagt sich an eine kleine Erholung und Infineon legt deutlich zu

 

Es herrschte an den Märkten am Mittwoch allgemein gute Stimmung. Überraschend niedrige Inflationsdaten aus Deutschland sorgten für allerlei grüne Vorzeichen. Das konnte manchen Abwärtstrend zunächst aufhalten, auch wenn sich eine definitive Trendwende bisher noch nicht feststellen lässt.

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Zumindest ging es für manchen abgestürzten Titel aber wieder in die aus Anlegersicht richtige Richtung. Nach einer beispiellosen Talfahrt konnte etwa die Aktie von Bayer (DE000BAY0017) gestern um immerhin 0,4 Prozent zulegen. Das ist wahrlich noch kein sensationeller Turnaround. Es reichte aber aus, um den Kurs bei 30,67 Euro und damit oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 30 Euro zu stabilisieren. Eine Bodenbildung dürfte momentan auch die größte Hoffnung der verbliebenen Aktionäre sein.

Geholfen hat zweifellos auch, dass in Sachen Newsflow Ruhe herrschte. Das bedeutet zwar einerseits, dass es rund um Bayer keine guten Neuigkeiten zu vernehmen gab. Es gab aber eben auch keine weiteren Hiobsbotschaften, und allein das reicht derzeit schon aus, um dem kriselnden Unternehmen etwas freundlichere Tage an der Börse zu bescheren. Ob der Abwärtstrend nun tatsächlich schon gestoppt ist, bleibt allerdings noch abzuwarten.

 

Nel ASA wehrt sich gegen den Absturz

 

Nicht unähnlich gestaltet sich die Lage für die Aktie von Nel ASA (NO0010081235), welche im laufenden Jahr schon um etwas mehr als die Hälfte abgewertet hat. Im frühen Handel durchbrachen die Bären bereits eine der letzten charttechnischen Unterstützungen bei 0,64 Euro. Die bessere Stimmung im weiteren Verlauf half aber dabei, den Kurs wieder bis auf 0,65 Euro anzuheben. Den Tag beenden konnte die Aktie letztlich mit einem Plus von 2,7 Prozent.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas versetzt noch niemanden in einen Rausch der Euphorie, zeigt aber zumindest dezente Anzeichen einer möglichen Bodenbildung. Große Aufmerksamkeit gilt der weiteren Zinsentwicklung, da jene die kapitalintensiven Investitionen der Wasserstoffbranche zu einem teuren Spaß werden lassen. Hoffnungen auf ein baldiges Ende von Zinssteigerungen kommen da wie gerufen. Leider kann Nel dies aber nicht mit fundamentalen Neuigkeiten begleiten. Die kleine Erholung fußt also vor allem auf dem Prinzip Hoffnung und ist damit noch eine eher wackelige Angelegenheit.

 

Infineon kann punkten

 

Bei Infineon (DE0006231004) sind die Bullen schon ein ganzes Stück weiter. Der Halbleiterkonzern musste im Herbst ebenfalls teils drastische Kurseinbrüche hinnehmen. Im November ging es aber wieder um knapp 30 Prozent aufwärts. Profitieren konnten die Kurse in erster Linie von guten Zahlen und einem noch besseren Ausblick in Richtung Zukunft. Dazu gesellten sich nun einige positive Analystenkommentare, was das Eis weiter zu brechen lassen scheint.

Um 4,26 Prozent steigerte sich die Infineon-Aktie im gestrigen Handel und legte damit bis auf respektable 35,70 Euro zu. Das ist der höchste Stand, seit der Titel im August vom 52-Wochen-Hoch bei 40,27 Euro nach unten korrigierte und in den Abwärtstrend wechselte. Entsprechend gibt es nur noch kleinere Hindernisse auf dem Weg nach oben und selbst neue Jahreshochs scheinen plötzlich kein Ding der Unmöglichkeit mehr zu sein. Garantieren lässt sich ein solch erfreuliches Szenario aber natürlich nicht.

 

TUI setzt auf Weihnachtsstimmung

 

TUI (DE000TUAG505) hofft ebenfalls auf bessere Stimmung und ließ kürzlich seine Marketingkampagnen für das Weihnachtsgeschäft anlaufen. Hierzulande wirbt man eher konservativ mit Skiurlaub und Co. In Großbritannien wagt man sich aber auch an Experimente und hat Werbespots vorbereitet, welche das Urlaubsbedürfnis der Weihnachtselfen nach den Feiertagen thematisieren. Die Kampagne wurde bisher gut aufgenommen und als liebevoll verspielt bezeichnet.

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Ob sich damit auch die Umsätze ankurbeln lassen, bleibt abzuwarten. Es ist aber ermutigend zu sehen, dass TUI weiterhin selbstbewusst voranschreitet und sich auch von einem niedrigen Aktienkurs und immer wieder mahnenden Worten von Experten kaum beirren lässt. Etwas Überzeugungsarbeit bei den Anteilseignern ist aber noch zu leisten. Die TUI-Aktie konnte sich am Mittwoch um 0,7 Prozent bis auf 5,68 Euro verbessern, woraus sich noch keine neuen Signale für den Chart ergaben.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

 

Es braucht sich aktuell niemand falschen Illusionen hinzugeben. Die Stimmung in der Wirtschaft ist nach wie vor verhalten bis schlecht und eine große Erholung erwarten auch für das kommende Jahr die Wenigsten. Etwas frische Hoffnung dank vergleichsweise niedriger Inflationsdaten ist da eine willkommene Abwechslung. Darauf allein lässt sich aber kaum schon eine nachhaltige Trendwende aufbauen. Das deutliche Plus bei DAX und Co. vom Mittwoch ist daher noch mit einer gewissen Portion Vorsicht zu genießen, zumal die US-Markte im späteren Verlauf schon wieder deutlich nachgegeben haben.

30.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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