Mizuho Financial Group lieferte eine unangenehme Überraschung

Mizuho Financial Group mit starkem Gewinnwachstum - Halbjahresabschluss enttäuscht dennoch

 

Vor dem Hintergrund einer Normalisierung des Anleihemarktes im Yen liegt der Fokus in Tokio auf den Banken. Da die Bank of Japan weiterhin an einem negativen Leitzins festhält, aber die Zinsstrukturkurve sich gleichzeitig versteilt, klettern die Zinserträge bei den Banken erheblich. 

 

Die Mizuho Financial Group (JP3885780001) legte ein starkes Gewinnwachstum für das 1. Halbjahr vor, aber zufrieden kann man als Aktionär mit den Zahlen nicht sein. Enttäuschend war, dass der Netto-Zinsertrag in den ersten sechs Monaten nicht gestiegen, sondern geschrumpft ist. Der Zinsertrag kletterte um beeindruckende 131,5 % im Jahresvergleich auf 2,71 Billionen Yen. Ein gewaltiger Sprung, der jedoch durch eine noch grössere Explosion des Zinsaufwands gekontert wurde. Konkret weist Mizuho Financial für die ersten sechs Monate einen Zinsaufwand von 2,25 Billionen Yen nach 657 Mrd. Yen in der Vorjahresperiode aus.

Im Saldo verdiente die Bank also einen Netto-Zinsertrag von 454,6 Mrd. Yen. Das ist sowohl absolut als auch prozentual betrachtet weniger (!) als in der Vorjahresperiode. Vor einem Jahr wies die Bank ihren Aktionären noch einen Netto-Zinsertrag von 512,0 Mrd. Yen aus. Von jedem Yen Ertrag blieben also 44 % bei der Bank. Im laufenden Geschäftsjahr blieben der Bank nur knapp 17 %. Das ist eine massive Verschlechterung der unterliegenden Profitabilität, was zudem eine hohe Gewichtung hat, denn der Zinsertrag machte zuletzt knapp zwei Drittel der gesamten ordentlichen Erträge bei der Mizuho Financial Group aus. Da es sich zudem um die Halbjahreszahlen handelt, kann man auch nicht von einem Ausrutscher ausgehen. 

 

Mizuho Financial Group lieferte eine unangenehme Überraschung

 

Das restliche Geschäft entwickelte sich positiv. Die Bank konnte im Handelsbereich und bei den Netto-Kommissionen einen Zuwachs im Jahresvergleich erzielen, sodass sich ein gewöhnliches Betriebsergebnis von 574,1 Mrd. Yen ergab, was einem ordentlichen Plus von 31 % entsprach. Nach Steuern und Anteilen Dritter blieb von dem Gewinnwachstum noch ein Anstieg um 24,5 % auf 415,75 Mrd. Yen (ca. 2,55 Mrd. Euro) übrig. 

 

 

Die Dividende entwickelt sich derweil sehr erfreulich. Die im 2. Fiskalquartal gezahlte Interimsdividende von 50 Yen soll zum Ende des Fiskaljahres durch eine finale Dividende von ebenfalls 50 Yen je Aktie ergänzt werden, sodass die Aktionäre insgesamt für das Fiskaljahr 2023 mit 100 Yen je Aktie rechnen können. Das entspricht aktuell einer Brutto-Dividendenrendite von 4,2 % p. a. und einer Steigerung um 15 Yen je Aktie bzw. 17,6 %.

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23.11.2023 - Mikey Fritz

 

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