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Nel ASA weiter im Tiefenrausch, Alstom stürzt ungebremst ab, leise Hoffnungen bei TUI und auch bei Siemens Energy macht sich hier und dort wieder Optimismus breit

Die Skepsis an den Märkten bleibt uns wohl noch weiter erhalten

NTG24 - Nel ASA weiter im Tiefenrausch, Alstom stürzt ungebremst ab, leise Hoffnungen bei TUI und auch bei Siemens Energy macht sich hier und dort wieder Optimismus breit

 

Zumindest etwas konnte der Kursverfall an den Märkten zuletzt aufgehalten werden und es gibt auch Diskussionen darüber, dass mittlerweile der Tiefpunkt überschritten sein könnte. Entsprechend träumt manch einer schon von kräftigen Erholungen und malt sich Kaufchancen aus. Es bleibt aber dabei, dass bei den Börsianern eine gewisse Grundskepsis festzustellen ist, welche einer großen Erholungsrallye zuverlässig im Weg steht.

Besonders anschaulich wird das beispielsweise bei Nel ASA (NO0010081235), wo jeder noch so kleine Versuch einer Erholung schnell kassiert wird. Bis auf 0,69 Euro verbesserte die Aktie sich am Donnerstagmorgen, nur um im späteren Handel bei 0,65 Euro ein frisches 52-Wochen-Tief auf die Beine zu stellen. Per Handelsschluss standen schließlich 0,66 Euro auf dem Ticker.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDaraus ergibt sich ein Tagesverlust in Höhe von 0,8 Prozent und der Abwärtstrend setzt sich noch immer fort. Zwar schöpften die Anleger wieder etwas Hoffnung darauf, dass im Sektor der Erneuerbare Energien bald wieder etwas bessere Stimmung aufkommen könnte. Das sind aber bisher reine Spekulationen und selbst wenn es bei Wind- und Solarenergie wieder bessere Zeiten geben sollte, wäre das noch lange kein Garant für steigende Kurse bei Wasserstoff-Aktien.

 

TUI im Fokus der Anleger

 

Ebenfalls tief im Abwärtstrend hängt die Aktie von TUI (DE000TUAG505), welche bei den Anlegern auf ein besonders hohes Interesse zu stoßen scheint. Sowohl mich als auch viele Kollegen erreichen viele Zuschriften zu dem Papier mit der Frage, ob nicht genau jetzt der geeignete Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen sein könnte. Schließlich rutschte der Kurs vor Kurzem auf neue Allzeit-Tiefs unterhalb von 5 Euro während aus der Branche immer wieder optimistische Stimmen zu hören sind.

Auf den ersten Blick wirkt das tatsächlich recht einladend und manch einer griff bereits zu, was den Kurs am Donnerstag um 1,4 Prozent bis auf 5,04 Euro steigerte. Die TUI-Aktie ist aber noch immer mit Vorsicht zu behandeln. Auch wenn die Geschäfte sich mittlerweile gebessert haben, so konnte das Vor-Corona-Niveau noch nicht ganz erreicht werden. TUI machte schon vor der Pandemie nicht den allerbesten Eindruck und hatte mit geringen Margen zu kämpfen. Eine Erholung ist grundsätzlich möglich, es gibt aber auch noch viele Herausforderungen und wie genau sich der Reisesektor vor dem Hintergrund einer noch immer hohen Inflation entwickeln wird, ist kaum abzusehen.

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Alstom stürzt ab

 

Beinahe harmlos wirkt manche Korrektur der letzten Tage im Vergleich zu dem, was die Aktie von Alstom (FR0010220475) am gestrigen Donnerstag verkraften musste. Um satte 37 Prozent stürzten die Kurse hier in Richtung Süden und schlugen bei nur noch 13,52 Euro. Natürlich kommt eine derart heftige Korrektur nicht von Ungefähr. Hintergrund ist eine deutlich gesenkte Prognose für das laufende Geschäftsjahr.

Eigentlich sollte jenes dem Hersteller des berühmten TGV einen positiven Cashflow bescheren. Daraus wird aber wohl nichts, nachdem bereits im ersten Halbjahr Ein Minus von 1,15 Milliarden Euro verbucht werden musste. Für das Gesamtjahr rechnet man nun mit roten Zahlen im Bereich von 500 bis 700 Millionen Euro. Das ist absolut nicht das, was die Anteilseigner sich erhofft hatten und folgerichtig treten die Anleger in großer Anzahl die Flucht an.

 

Kriegt Siemens Energy noch die Kurve?

 

Derartige Hiobsbotschaften blieben Siemens Energy (DE000ENER6Y0) zuletzt glücklicherweise erspart. Einen richtig guten Eindruck macht aber auch diese Aktie nicht, welche am Donnerstag um 0,8 Prozent auf magere 11,63 Euro abwertete. Besonders die Krisentochter Gamesa sorgt noch zuverlässig dafür, dass die eigene Aktie von Börsianern mit Nichtachtung gestraft wird.

Dessen ungeachtet zeigen sich zumindest die Analysten von Goldman Sachs optimistisch und halten an ihrer Kaufempfehlung fest, obschon damit gerechnet wird, dass Marktanteile an die Konkurrenz abgegeben werden könnten. Berücksichtigt wird dies aber letztlich nur in Form eines gesenkten Kursziels. Jenes lautet nun auf 24,70 Euro statt zuvor 25,90 Euro. Damit stellt Goldman Sachs aber noch immer mehr als eine Verdopplung des aktuellen Kurses in Aussicht. Das klingt reizvoll, doch auch hier gibt es freilich keine Geling-Garantie.

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Nur Mut!

 

Die Märkte sind noch immer angeschlagen und es gibt auch Abseits der omnipräsenten Zinssorgen noch mehr als genug Gründe, um sich Sorgen zu machen. Gleichwohl ist das noch kein Grund, um den Kopf in den Sand zu stecken. Die derzeitige Schwächephase bringt definitiv auch Chancen mit sich. Künftige Gewinne lassen sich zwar nicht mit letzter Sicherheit identifizieren. Mit einem möglichst breit gestreuten Depot sind Anleger aber gut aufgestellt für eine anstehende Erholung, wann auch immer jene kommen mag. Für gewöhnlich ist es hingegen keine gute Idee, bei neuen Tiefpunkten panische Verkäufe zu tätigen. Denn Verluste entstehen immer erst, wenn eine Aktie unter ihrem Einkaufspreis aus dem Portfolio fliegt.

06.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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