Nel ASA kommt beim Kjørbo-Vorfall glimpflich davon, bleibt aber dennoch in einer schwierigen Lage
Endlich mal eine gute Nachricht
Nel ASA konnte kurz vor Weihnachten und nur wenige Tage nach der enttäuschenden Meldung über einen verlorenen Auftrag eine positive Nachricht für sich verbuchen. Wie das Institut für Regenerative Energiewirtschaft berichtete, stehen den Norwegern rund um den Kjørbo-Vorfall aus dem Jahr 2019 geringere Strafzahlungen als bisher gedacht bevor.
Im Juni 2019 kam es zu einem Brand in einer Wasserstoffstation in der Nähe von Oslo, welche von einer Tochter von Nel ASA (NO0010081235) und einer Beteiligung betrieben wurde. Das Feuer konnte recht schnell unter Kontrolle gebracht werden. Als Auslöser wurde ein Montagefehler bei einem Stopfen eines Wasserstofftanks ausgemacht. In der Folge kam es zu Bußgeldbescheiden und Nel ASA stellte sich auf eine Zahlung von rund 20 Millionen NOK (ca. 1,78 Millionen Euro) ein.
Tatsächlich werden nun aber lediglich 1,2 Millionen NOK (ca. 110.000 Euro) fällig, sodass sich bei Nel ASA ein positiver Einmaleffekt in den Bilanzen bemerkbar machen wird. Rund 18,8 Millionen NOK oder umgerechnet 1,68 Millionen Euro hat das Unternehmen mehr in der Kasse. Das wird bei den Aktionären kaum zu Jubelstimmung führen. Immerhin ist es zur Abwechslung aber mal eine gute Nachricht.
Nel ASA gerät ins Schlingern
An der Börse konnte das Ganze leider nicht den weiteren Absturz der Nel ASA-Aktie verhindern. Jene bewegte sich zuletzt bis auf 0,60 Euro in die Tiefe und ließ dabei manche wichtige Unterstützung hinter sich. Erfreuliche Neuigkeiten sind gut und schön. Doch die Anleger warten noch immer verzweifelt darauf, dass sich auf fundamentaler Seite etwas tut.
Statt Aufträge zu verlieren, müsste Nel neue Aufträge verkünden können, um die Laune der Anteilseigner wieder zu heben. Dass nun ein paar Rückstellungen nicht benötigt werden, ist kaum mehr als ein Trostpflaster und es ändert auch nichts daran, dass es momentan an konkreten Wachstumsaussichten für die kommenden Monate fehlt.
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28.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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