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Nel ASA berichtet über steigende Umsätze und zurückgehende Gewinne, doch die Anleger reagieren dennoch mit einem Ausverkauf

Die Anleger haben viel mehr erwartet

NTG24 - Nel ASA berichtet über steigende Umsätze und zurückgehende Gewinne, doch die Anleger reagieren dennoch mit einem Ausverkauf

 

Mit Spannung erwarteten die Anleger in dieser Woche die neuesten Quartalszahlen von Nel ASA. Jene lieferten die Norweger nun ab und auf den ersten Blick fielen sie gar nicht allzu schlecht aus. Bei den wichtigsten Posten lässt sich eine Verbesserung und damit auch Wachstum erkennen. Die Erwartungen der Marktakteure wurden damit aber offensichtlich nicht getroffen. Die Aktie begab sich am Mittwoch in den freien Fall.

Beim Umsatz vermeldete Nel ASA (NO0010081235) für das dritte Quartal 405 Millionen NOK (ca. 34,2 Millionen Euro) und damit rund 120 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das Ebit kletterte ebenfalls und der Verlust vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen reduzierte sich auf umgerechnet 9,2 Millionen Euro. Zudem informierte man über einen Cash-Bestand von etwas mehr als 320 Millionen Euro und Kapitalmaßnahmen sind erst einmal nicht geplant.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBis hierher sieht erst einmal alles gut aus für Nel ASA. Die Umsätze ziehen an, die Verluste konnten in etwa halbiert werden. Für gute Laune sorgte das an den Märkten allerdings nicht. Die Aktie bewegte sich gestern nach den Zahlen um satte 11,7 Prozent in die Tiefe. Der Chart war ohnehin schon angeschlagen. Nun wurde mit dem Schlusskurs bei 0,59 Euro ein weiteres Mal ein neues 52-Wochen-Tief auf die Beine gestellt. Zurückzuführen ist das vordergründig auf enttäuschte Erwartungen.

 

Nel ASA kann die Aktionäre nicht begeistern

 

In den Zahlen versteckte sich auch ein dicker Wermutstropfen in Form der Auftragseingänge. Jene gingen um etwa 55 Prozent zurück und wurden lediglich auf 29,75 Millionen Euro beziffert. Damit zeigen sich recht handfest die Auswirkungen der konjunkturellen Flaute und der zunehmenden Vorsicht im Wasserstoffsektor. Für viele Anteilseigner ist das offenbar als ein klares Warnsignal zu verstehen und so kam es zu fluchtartigen Verkäufen.

Schon seit einer gefühlten Ewigkeit sind fehlende (Groß-)Aufträge eines der größten Probleme für den Aktienkurs von Nel ASA. Zwar dürfte niemand abstreiten, dass die Norweger in der Theorie hervorragende Zukunftsaussichten bieten. Davon ist bisher in der Praxis aber schlicht viel zu wenig zu sehen. Steigende Kapitalkosten durch hohe Zinsen belasten die Laune der Bullen nur noch mehr. Dass es nun auch noch an frischen Aufträgen fehlt, macht die depressive Haltung der Börsianer perfekt.

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Es ist nicht einmal so, dass Nel ASA überhaupt keine Aufträge für sich gewinnen könnte. Doch vor allem in den letzten Monaten trudelten solche in einer bedenklich niedrigen Frequenz ein. Teilweise gab es über Wochen überhaupt nichts Neues von dem Konzern zu hören. Manch einer hoffte vielleicht noch darauf, dass der Konzern sich gute Neuigkeiten für die Quartalszahlen aufgehoben hätte. Derartige Träumereien wurden nun zum Platzen gebracht und die Aktie von Nel schlägt auf dem harten Boden der Realität auf.

 

Es bleibt die Hoffnung

 

Unter dem Strich wurden die Zahlen von Nel ASA an den Märkten trotz einiger positiver Aspekte als klare Enttäuschung aufgenommen. Den verbliebenen Anlegern bleibt da weiterhin nur die Hoffnung darauf, dass Wasserstoff langfristig der Durchbruch gelingen wird. Unwahrscheinlich ist das nicht und Nel gilt zu Recht als einer der wichtigsten Player in diesem Segment. Doch garantieren lässt sich nichts und von den Anlegern wird noch mehr Geduld als ohnehin schon vermutet erwartet.

Kurzfristig bleibt abzuwarten, ob die Nel ASA-Aktie nach der jüngsten Abverkaufswelle endlich einen Boden finden können wird. Allzu viel spricht dafür aus charttechnischer Sicht momentan nicht. Obschon die Bewertung mittlerweile ein fast schon verführerisches Niveau erreicht hat, bleibt daher der Verbleib auf der Seitenlinie zu empfehlen. Als einziger Trost beim Blick auf den Horrorchart bleibt die Gewissheit, dass das Erholungspotenzial umso höher ausfällt.

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26.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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