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Nel ASA scheitert an Gegenbewegung, Plug Power blickt dem Abgrund entgegen, Ballard Power erreicht neue Tiefststände und auch bei ITM Power gibt es keine gute Laune

Wasserstoff-Aktien geraten schwer unter Druck

NTG24 - Nel ASA scheitert an Gegenbewegung, Plug Power blickt dem Abgrund entgegen, Ballard Power erreicht neue Tiefststände und auch bei ITM Power gibt es keine gute Laune

 

Die zurückliegende Woche war für die meisten Anleger zum Vergessen. Diverse Faktoren führten zu fallenden Kursen, wobei die Zinspolitik der US-Notenbank Fed klar im Vordergrund stand. Das dadurch entstandene Sentiment tat Wasserstoff-Aktien ohnehin schon nicht gut, da spekulative Aktien wenig gefragt sind. Kurz vor dem Wochenende gab es aber nochmal eine richtige Klatsche im Sektor.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFast schon für Panik sorgte der britische Premierminister Rishi Sunak mit seiner Entscheidung, Klimaziele aufzuweichen bzw. nach hinten zu verschieben. Fossile Brennstoffe bleiben in Großbritannien noch etwas länger salonfähig. Zwar gibt es keine konkreten Maßnahmen gegen Wasserstoff. An der Börse wird aber befürchtet, dass Subventionen zurückgefahren werden könnten und allgemein die Nachfrage die ohnehin schon gesenkten Erwartungen nicht mehr erfüllen kann.

Zudem geht die Angst vor Nachahmern in anderen Ländern um. Vor diesem Hintergrund rauschte die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) zeitweise auf ein neues 52-Wochen-Tief bei mageren 0,83 Euro hinab, womit wieder einmal wichtige Supportlinien unterschritten wurden. Am Freitag konnte das Papier sich zwar um 4,8 Prozent erholen. Das reichte aber nur für einen Schlusskurs von 0,87 Euro. Unterhalb von 0,90 Euro ist der übergeordnete Abwärtstrend als intakt anzusehen.

 

Plug Power kurz vor dem Abgrund

 

Gar nicht erst versucht hat sich an einer Erholung die Aktie von Plug Power (US72919P2020), die gestern um weitere 3,1 Prozent in Richtung Süden driftete und zum Wochenende bei nur noch 7,03 Euro ankam. Unterhalb der 7-Euro-Marke lauert bereits bei 6,80 Euro das 52-Wochen-Tief und sämtliche Anstrengungen der Bullen aus den letzten Wochen scheinen ins Leere geführt zu haben. Auf Jahressicht sind wieder Abschläge von 70 Prozent zu verzeichnen.

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Die Misere an der Börse kann Plug Power allerdings nicht nur ungünstigen Marktbedingungen in die Schuhe schieben. Das Unternehmen hat auch selbst immer wieder enttäuscht. Bei Quartalszahlen wurden Erwartungen sowie eigene Prognosen regelmäßig verfehlt und spannende Projekte wurden vor wenigen Monaten sang- und klanglos nach hinten verschoben. Der Abwärtstrend an sich wurde da in dieser Woche durch die schlechte Stimmung letztlich nur verstärkt, nicht aber ausgelöst.

 

Ballard Power voll im Trend

 

Dem generellen Abwärtstrend im Sektor konnte sich Ballard Power (CA0585861085) nicht entziehen. Hier ging es in den letzten fünf Tagen um knappe 14 Prozent abwärts und allein am Freitag purzelten die Kurse um 3,4 Prozent gen Süden. Zum Wochenende stehen 3,44 Euro auf dem Ticker und kurz zuvor wurde bei 3,40 Euro ein neues 3-Jahres-Tief auf die Beine gestellt. Da erübrigt es sich auf eine schwache Kursentwicklung hinzuweisen.

Wie auch die allermeisten Mitbewerber hat Ballard Power dem zunehmenden Gegenwind an den Märkten zu wenig entgegenzusetzen. Auf eine spontane Erlösung durch gute Neuigkeiten verlässt sich schon lange niemand mehr. Ohne neue Impulse lässt sich nur abwarten, wo der Titel sich einen Boden suchen könnte. Sollte die Stimmung aber weiterhin derart tief hängen wie in der ausgelaufenen Woche, wäre damit allzu bald wohl leider nicht zu rechnen.

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ITM Power: Alles futsch?

 

Als britisches Unternehmen wurde ITM Power (GB00B0130H42) durch den Umschwung in der heimischen Politik besonders schwer erwischt. Am Donnerstag hielten die Kursverluste sich mit gut zwei Prozent noch einigermaßen in Grenzen. Am Freitag rauschte der Titel mehr oder minder ungebremst in die Tiefe. Abschläge von sieben Prozent beförderten den Kurs bis auf 0,90 Euro per Wochenschluss. Aus charttechnischer Sicht ist das ein herber Rückschlag.

Zwar fällt ITM Power nicht gleich auf neue Tiefststände, was den Titel schon mal von vielen anderen Vertretern angenehm abhebt. Die letzte Erholung löst sich aber viel zu schnell in Luft auf, was den grundsätzlichen Abwärtstrend bestätigt. Die weiteren Aussichten sind von viel Unsicherheit geprägt und ob Wasserstoff in den kommenden Jahren wirklich der große Durchbruch beschert sein mag, daran mehren sich die Zweifel.

 

Auf die lange Bank?

 

Die Politik gerät in Sachen Klimaschutz sichtlich unter Druck. Zwar sprechen sich in Umfragen die allermeisten für mehr Klimaschutz aus. Wenn es um konkrete Maßnahmen geht, wird es der Bevölkerung aber schnell zu teuer. Dass es nun zum ersten Mal ein Zurückrudern in einer großen Industrienation, zumal einer bisher so ambitionierten beim Klimaschutz zu sehen gibt, nährt Zweifel an der Börse. Gerade bei Wasserstoff hängt da die Stimmung tief, denn so aussichtsreich der alternative Kraftstoff auch sein mag: er ist bisher schlicht zu teuer. Da macht sich die dunkle Vorahnung breit, dass eine nennenswerte Marktdurchdringung noch weiter als gedacht in der Ferne liegt. All das sind zwar nur vage Befürchtungen, welche den bereits verstimmten Anlegern aber nur noch mehr Gründe für einen Abschied liefern.

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23.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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