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Nel ASA mit Luft nach oben, auch Plug Power bietet Chancen, noch immer Skepsis bei Bayer und Volkswagen steht unter Zugzwang

Die Börsianer hoffen auf bessere Zeiten

NTG24 - Nel ASA mit Luft nach oben, auch Plug Power bietet Chancen, noch immer Skepsis bei Bayer und Volkswagen steht unter Zugzwang

 

Der September machte seinem Ruf als schlechter Börsenmonat auch in diesem Jahr alle Ehre. Vordergründig trieben Zinssorgen die Kurse reihenweise in die Tiefe. Der Oktober startet aus Anlegersicht ruhig an einem Sonntag und es gibt zarte Anzeichen dafür, dass die Märkte sich wieder von einer etwas freundlicheren Seite zeigen können. Damit einher geht auch die Hoffnung, dass besonders schwer getroffene Aktien sich umso drastischer erholen könnten.

Spekulativ dürfte sich manch einer besonders im Bereich Wasserstoff neue Chancen ausrechnen. Nel ASA (NO0010081235) verlor in den vergangenen vier Wochen um 25 Prozent an Wert und stürzte mehr oder minder endgültig unter die 1-Euro-Marke. Trotz leichter Erholung am Freitag standen am Wochenende lediglich 0,75 Euro auf dem Ticker. Im Falle einer Erholung ergibt sich hier natürlich ein hübsches Aufwärtspotenzial.

Die Voraussetzungen dafür könnten schlechter sein. Aus dem Euroraum wurden zuletzt überraschend niedrige Inflationszahlen vermeldet. Ökonomen sind dabei der Ansicht, dass sich auch nach Herausrechnen statistischer Effekte ein Abschwung bei der Teuerung feststellen lässt. Das dürfte die Zinssorgen etwas dämpfen. Das allein ist aber noch kein Garant für eine große Erholungsrallye bei Nel.

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Plug Power kämpft gegen den Absturz

 

Recht ähnlich sieht die Lage bei Plug Power (US72919P2020) aus, wo die Bullen in den vergangenen Tagen nur mit Mühe das Etablieren einer neuen 52-Wochen-Tiefs verhindern konnten. Auf immerhin 7,24 Euro schaffte es das Papier am Wochenende und hält damit etwas Abstand zum Jahrestief bei 6,80 Euro. Helfen dürfte dem US-Unternehmen auch, dass der US-Kongress sich in letzter Minute noch auf einen Übergangshaushalt verständigen konnte und der drohende Shutdown somit abgewendet werden konnte – wenn auch erst einmal nur für 45 Tage.

Plug Power wie auch Nel ASA können sich aber auf solche Entwicklungen allein nicht verlassen, wenn die Kurse wieder merklich steigen sollen. Hilfreicher wäre es, wenn die Unternehmen aus dem Wasserstoff-Segment endlich wieder neue Großaufträge vorweisen könnten. Ohne solche ist eine Erholung aus technischer Sicht zwar möglich. Es fehlt aber an fundamentalen Argumenten für einen Einstieg.

 

Bayer tut sich schwer

 

Bayer (DE000BAY0017) wurde im September ebenfalls schwer abgestraft und musste Kursverluste von etwas mehr als zehn Prozent erleiden. Das führte kürzlich zu einem neuen 52-Wochen-Tief bei gerade einmal 45,36 Euro und der Schlusskurs am Freitag fiel mit 45,45 Euro nur unwesentlich höher aus. Analysten sehen für die Aktie aber nun umso mehr Raum für Erholungen. Wie dem Portal „MarketScreener“ zu entnehmen ist, empfehlen derzeit elf Experten die Aktie zum Kauf. Dem gegenüber steht nur eine einzige Verkaufsempfehlung und acht weitere Analysten nehmen eine neutrale Haltung ein.

Nach den fast schon katastrophalen Kursverlusten sehen selbst die Pessimisten kaum noch Raum für weitere Kursverluste. Das höchste Kursziel stellt derweil mit 90 Euro fast eine Kursverdopplung in Aussicht und auch die Konsensschätzung fällt mit 66 Euro mittlerweile beinahe schon verlockend hoch aus. Es bleibt aber auch Skepsis vorhanden, da Bayer sich noch immer mit etlichen Rechtsstreitigkeiten mit teils ungewissem Ausgang herumplagen muss. Wer hier aktuell investiert, kommt ums Spekulieren also noch immer nicht herum.

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Fängt Volkswagen sich wieder?

 

Bei Volkswagen (DE0007664039) herrschte zuletzt gefühlt Chaos. Dass der Konzern mit einer schwächelnden Nachfrage vor allem bei Elektroautos zu kämpfen hat, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Zusätzlich dazu stand die Produktion in mehreren Werken aufgrund einer IT-Panne zeitweise still. Auch wenn jene recht schnell behoben werden konnte, bleibt ein bitterer Nachgeschmack und positive Faktoren sind ein wenig zur Mangelware verkommen.

Auch bei Volkswagen lockt aber mittlerweile eine fast schon historisch niedrige Bewertung und der letzte Schlusskurs bei 108,94 Euro ist von Tiefstständen nicht weit entfernt. Auch hier ergibt sich also Potenzial für eine (technische) Gegenbewegung. Der Konzern selbst blickt mutig in die Zukunft und hat bei der jüngsten Aufsichtsratssitzung unter anderem die Produktion eines elektrischen Golf in Wolfsburg beschlossen. Ob die Anleger damit abgeholt werden können, bleibt abzuwarten. Sollte sich wieder Zuversicht breitmachen, wäre das Aufwärtspotenzial aber zweifellos enorm.

 

Jetzt oder nie?

 

Über das Wochenende wurden günstige Voraussetzungen für bessere Tage an den Börsen geschaffen. Die Inflation ist weiter rückläufig und in den USA bleibt der Shutdown erst einmal aus. Damit im Hinterkopf könnte der Oktober tatsächlich für eine kräftige Erholung sorgen. Gleichwohl haben wir es nur mit einer Momentaufnahme zu tun und es bleibt offen, was die kommenden Wochen noch mit sich bringen mögen. Einige Unternehmen werden auch bereits neue Quartalszahlen vorlegen und damit Impulse setzen. Verlassen können Anleger sich also noch nicht auf eine fulminante Erholungsrallye. Zumindest der Grundstein dafür wurde aber gelegt.

01.10.2023 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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