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Nel ASA weiter im freien Fall, auch Plug Power stürzt auf neue Tiefstände, TUI hilft auch KI nicht weiter und Bayer kann die Aktionäre nicht beruhigen

Die Sorgen der Börsianer werden nicht kleiner

NTG24 - Nel ASA weiter im freien Fall, auch Plug Power stürzt auf neue Tiefstände, TUI hilft auch KI nicht weiter und Bayer kann die Aktionäre nicht beruhigen

 

Statt eines goldenen Oktobers scheint sich an den Börsen eine mittelschwere Katastrophe abzuzeichnen. Zinssorgen haben die Märkte noch immer voll im Griff und DAX sowie weitere Indizes wirken schwer angeschlagen. Am gestrigen Dienstag gab es da zahlreiche neue Tiefstände zu bewundern und eine Gegenbewegung zeichnet sich nicht ab.

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Im Gegenteil dürfte das neuerliche Chaos in den USA nach der Abwahl von McCarthy als Sprecher der Parlamentskammer die Unsicherheit wahrscheinlich nur noch weiter befeuern. Auf Experimente lassen sich die Aktionäre da kaum noch ein, was am Dienstag auch die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) zu spüren bekam. Die Verlustwelle bei den Norwegern setzte sich in einem atemberaubenden Tempo fort. Um satte 7,8 Prozent ging es für den angeschlagenen Titel weiter in Richtung Süden.

Mit 0,67 Euro konnten die Bären abermals ein neues 52-Wochen-Tief markieren und der Schlusskurs fiel mit 0,68 Euro nur unwesentlich höher aus. Der Abwärtstrend, welcher die Kurse seit Jahresbeginn schon in etwa halbiert hat, ist in vollem Gange. Solang sich die Stimmung an der Börse nicht ganz grundsätzlich aufhellt, erscheinen weitere Kursverluste wahrscheinlich. Aktuell ist nicht einmal ein Boden absehbar.

 

Dammbruch bei Plug Power

 

Für Plug Power (US72919P2020) sieht es recht ähnlich aus, was eindrucksvoll die enorme Schwäche von Wasserstoff-Aktien unterlegt. Mit 8,24 Prozent ging es hier sogar noch ein gutes Stückchen weiter in die Tiefe. Nicht wenige Anteilseigner scheinen bei 7 Euro einen Stopp gesetzt zu haben. Denn sowie diese Marke unterboten wurde, ging die Plug Power-Aktie in den freien Fall über. Angekommen war das Papier gestern per Handelsschluss bei nur noch 6,28 Euro. Im Handel am Nachmittag wurde mit 6,18 Euro ein frisches 52-Wochen-Tief etabliert.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSowohl Nel als auch Plug Power mangelt es schwer an guten Neuigkeiten. Großaufträge sind zur Rarität geworden, während gleichzeitig die Kosten munter steigen und damit absehbar auch der Kapitalbedarf. Das schmälert die Aussichten auf erfreuliche Zahlen enorm und nachhaltig. Zumindest an der Börse stehen die Wasserstoffkonzerne immer mehr unter Druck, endlich etwas Handfestes abzuliefern. Ohne gute Neuigkeiten droht der Sturz in die Bedeutungslosigkeit und speziell bei Plug Power scheinen alle Dämme gebrochen zu sein.

 

TUI setzt auf KI

 

Das Marktsentiment ist derart angeschlagen, dass nicht einmal die beliebtesten Buzzwords noch für Kaufimpulse zu sorgen scheinen. Das zeigte sich bei der Aktie von TUI (DE000TUAG505), welche am Dienstag erfolglos gegen den erneuten Fall unter die 5-Euro-Marke kämpfte. Abschläge in Höhe von 4,4 Prozent führten den Titel auf müde 4,96 Euro zurück, was nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 4,89 Euro angesiedelt ist.

Dass TUI in Portugal mit rund 150 Tech-Experten ein neues Zentrum für KI-Technologien anstrebt, ging schlicht unter. In Zukunft sollen jene die konzerneigene App weiterentwickeln, welche perspektivisch auch mit KI-Technologie das Erlebnis für die Kunden bereichern soll. Der Konzern selbst spricht davon, dass sich die Art und Weise, wie Menschen in Zukunft Reisen und planen, grundsätzlich verändern werden. Das klingt verheißungsvoll und Potenzial bietet KI in dieser Hinsicht allemal. Den Märkten mangelt es in diesen schweren Tagen aber an Fantasie und Zuversicht.

 

Bayer nicht zu bremsen

 

Zuversicht ist auch bei der Bayer-Aktie immer mehr zu einem Fremdwort geworden. Diverse Rechtsstreitigkeiten lasten ebenso auf dem Pharma- und Agrarriesen wie auch magere Aussichten für die kommenden Monate, steigende Zinsen und damit höhere Kapitalkosten und anhaltende Konjunktursorgen. Kurzum hat sich für Bayer (DE000BAY0017) ein perfekter Sturm zusammengebraut, der allzu bald nicht abzuflauen scheint.

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Das sorgt an der Börse dafür, dass die Aktie sich in ihrer Bewegung kaum noch aufhalten lässt. Dummerweise geht es aber in die aus Anlegersicht vollkommen verkehrte Richtung. Am Dienstag erreichte das Papier mit 43,86 Euro ebenfalls ein neues 52-Wochen-Tief und erholte sich kurz vor Handelsbeginn nur unwesentlich. Auf Tagessicht waren Verluste in Höhe von 2,2 Prozent zu beklagen, was den Kurs auf 43,88 Euro trieb.

 

Die Angst vor dem Crash

 

Die letzten Tage und Wochen waren bereits wenig ansehnlich und mancher Anleger dürfte es mit der Angst vor einem handfesten Crash zu tun bekommen. Auch wenn ein solcher sich nie mit Sicherheit ausschließen lässt, so ist derzeit am allerwenigsten zu empfehlen, in nackte Panik zu verfallen. Gerade vorschnelle Verkäufe könnten sich auf lange Sicht als schlechtes Geschäft erweisen. Denn bekanntlich machen Anleger stets erst dann Verlust, wenn sie Anteilsscheine unter dem Einkaufspreis veräußern. Die beste Strategie für diese holprigen Tage dürfte es sein, die Zähne zusammenzubeißen und die Schwächephase durchzustehen, auch wenn jene noch etwas länger anhalten sollte.

04.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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