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Nel Asa-Aktie steht aufgrund extrem überzogener Bewertung vor massivem Einbruch

Was hat zum starken Kursanstieg der Nel-Aktie geführt?

NTG24 - Nel Asa-Aktie steht aufgrund extrem überzogener Bewertung vor massivem Einbruch

 

Mit einem Kursgewinn von 276 % zählt die Aktie Nel Asa (ISIN: NO0010081235; WKN: A0B733) auf Jahressicht zu den absoluten Spitzenperformern an der Osloer Börse. Damit befindet sich der Titel in bester Gesellschaft mit anderen Wasserstoff-Titeln wie Plug Power (ISIN: US72919P2020; WKN: A1JA81) oder Ballard Power (ISIN: CA0585861085; WKN: A0RENB), die in den vergangenen Monaten ebenso förmlich durch die Decke geschossen sind.

Gemessen an den reinen Bilanzkennzahlen dürften die Norweger im Jahr 2020 ihren Umsatz von zuvor 570 Millionen NOK auf 591 Millionen NOK gesteigert haben. Zeitgleich sollte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern zugleich von -239 Millionen NOK auf -328 Millionen NOK verschlechtert haben. Zwar dürfte der Umsatz in diesem Jahr jetzt massiv ansteigen, da die Firma viele weitere Projekte wie den Einsatz von 1.000 Bussen mit Wasserstoffantrieb sowie die Zusammenarbeit mit dem Düngemittelproduzenten Yara International vorangetrieben hat. Dennoch basiert ein Großteil der mittelfristigen Kurssteigerungen auf einer massiven Anlegereuphorie, die mit dem zuletzt schon fast explosionsartigen Anstieg der Aktie an eine Blasenbildung erinnert.

 

Massives Interesse insbesondere bei Kleinanlegern

 

 

Auf der Berliner Wertpapierhandelsplattform Tradegate, die überwiegend von Privatinvestoren genutzt wird, zählt die Nel-Aktie des vergleichsweise kleinen Unternehmens seit Wochen mit zu den meistgehandelten Titeln. So wurde bei dem Anteilschein zuletzt ein Vielfaches an Orders abgewickelt als bei einem durchschnittlichen DAX-Konzern. Zugleich erscheinen in vielen Börsenpublikationen zahlreiche Artikel über das Unternehmen, die auf ein extrem hohes Interesse bei Retailanlegern stoßen. Diese außergewöhnlich hohe Aufmerksamkeit spricht eindeutig dafür, dass der Anteilschein derzeit ein Favorit bei vielen deutschen Anlegern ist, welche hier zu einem wesentlichen Teil auf weitere schnelle kurzfristige Kursgewinne hoffen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAufgrund der hierdurch induzierten hohen Nachfrage nach dem Wertpapier, die selbstverständlich auch bei norwegischen Anlegern, aber auch in anderen Ländern zu beobachten ist, hat sich der Gleichgewichtspreis bei der Aktie massiv nach oben verschoben. Grundsätzlich ist so ein Kursverlauf auch nicht immer bedenklich. Allerdings wie die Nel-Aktie derzeit mit rund dem 47-Fachen des geschätzten 2021er-Jahresumsatzes gehandelt, wobei bei der Firma zugleich eine negative Nettoumsatzrendite von in Höhe von rund 15 % zu erwarten ist.

 

Kursmuster wiederholen sich

 

In der Börsenhistorie gab es immer Top-Unternehmen, die trotz einer solch hohen Bewertung und eines derart schnellen Kursanstiegs noch deutlich weiter an Wert gewannen. In der Mehrzahl der Fälle kam es aber oftmals zu einer extrem scharfen Kurskorrektur oder einem Totalabsturz, wie es häufig Anfang der 2000er-Jahre am neuen Markt zu beobachten war.

Aktuell kann noch nicht seriös prognostiziert werden, wie lang die derzeitige Rallye anhalten wird. Auch wäre es möglich, dass Nel Asa die Gewinn- Umsatzerwartungen des Marktes deutlich schlägt oder eine neue Technologie mit einem riesigen kommerziellen Potenzial entwickelt. Allerdings deutet die allgemein extrem hohe Euphorie für die Branche auf eine extreme Überbewertung hin. Zudem dürften mittelfristig auch weitere Großkonzerne, die in anderen Branchen schwerpunktmässig mitmischen, verstärkt in den Wasserstoffbereich einsteigen, was langfristig zu mehr Wettbewerb führt und das Margenpotenzial begrenzt.

Daher ist die Nel Asa-Aktie derzeit nur für kurzfristig orientierte Spekulanten geeignet, die sich mit der kurzfristig hohen Volatilität in Kombination mit dem Nervenkitzel wohlfühlen. Langfristig orientierte Anleger sollten aber zumindest eine massive Konsolidierung abwarten, die auf dem technisch extrem überkauften Niveau kurzfristig auftreten könnte.

 

11.01.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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