als .pdf Datei herunterladen

Starke Zahlen von Netflix und ein konservativer Ausblick

Netflix legte ein goldgerändertes Quartal - Wachstum auf allen Ebenen

NTG24 - Starke Zahlen von Netflix und ein konservativer Ausblick

 

Netflix legte ein goldgerändertes Quartal vor. Die Zahlen für das März-Quartal glänzen auf allen Ebenen. Auf der Prognoseseite hielt man sich zurück, was die Wall Street mit Gewinnmitnahmen beantwortet. Doch ist das gerechtfertigt? 

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe

 

Netflix (US64110L1061) performte im 1. Quartal. Und das gilt für alle Ebenen. Die Zahl der Abonnenten sprang auf rund 270 Millionen. Ein Zuwachs von knapp 9,5 Millionen Neukunden. Netto! Der Zustrom kam dabei aus allen vier Regionen, in denen Netflix sein Angebot anbietet. Die Verteilung war vergleichsweise gleichgewichtet, was von Bedeutung ist, denn die Einnahmen je Abonnement sind je nach Region sehr unterschiedlich. Mit einem durchschnittlichen Abonnementpreis von 17,30 US-Dollar liegen die amerikanischen Kunden ganz weit vorne. In Europa (EMEA) liegt der Durchschnittspreis aktuell bei 10,90 US-Dollar, während in Asien und Lateinamerika etwa die Hälfte dessen eingenommen wird, was in den USA zu erzielen ist. Oder anders gesagt: Ein amerikanischer Kunde ist im Hinblick auf den Umsatz doppelt so viel wert wie ein asiatischer und lateinamerikanischer.

Der Umsatz summierte sich im 1. Quartal auf 9,37 Mrd. US-Dollar. Ein Wachstum im Jahresvergleich von rund 15 % und damit einen Schlag mehr, als die Analysten prognostiziert hatten. Trotz der hohen Erwartungen kamen diese im Schnitt vor den Zahlen nur auf 9,27 Mrd. US-Dollar. Was den Ausblick für 2024 angeht, so blieb das Management unverändert bei einer Spanne von 13 bis 15 % für das Umsatzwachstum. Das liegt im Rahmen der Analystenerwartungen, aber unter den hohen Erwartungen, die die Anleger in den Kurs eingepreist hatten. Kurzfristig plant Netflix im laufenden 2. Quartal mit einem Umsatzwachstum von 15,9 % auf 9,49 Mrd. US-Dollar über dem Jahresdurchschnitt zu bleiben. Ein Plus, das jedoch im Wesentlichen aus der Schwäche des Vorjahresquartals resultiert. 

Anzeige:

Banner TradingView

 

Netflix: Sell the news

 

Die Profitabilität war im 1. Quartal ausgezeichnet. Netflix erreichte eine operative Marge von 28,1 %. Zum Verständnis: In den letzten zwei Jahren verzeichnete das Unternehmen nicht ein einziges Quartal mit einer so hohen oder noch höheren Marge. Die nächsthöchste operative Marge erzielte man im 1. Quartal 2022 mit 25,1 %. Im Tief (4. Quartal 2022) waren es sogar nur 7 %. Auf gut Deutsch gesagt: Das Geschäft brummt. Vor diesem Hintergrund ist die Prognose einer operativen Marge von 26,6 % für das laufende 2. Quartal in meinen Augen auch keine Enttäuschung. Schaut man auf das Nachsteuerergebnis, dann verdiente Netflix 2,33 Mrd. US-Dollar bzw. 5,28 US-Dollar je Aktie. Das steht einer Prognose von 4,51 US-Dollar gegenüber, obwohl die Erwartungen im Vorfeld schon sehr aufgeheizt waren. Und dann eine positive Überraschung von 17 % zu liefern, ist kein Zeichen von Schwäche.

 

Netflix Inc.

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie nachbörslichen Verkäufe im Anschluss an die Analystenkonferenz bewerte ich nicht zu hoch. Ein klassisches „Buy the rumor, sell the news“ Muster. Auch die Begründung ist fadenscheinig: Die Prognose für das Abonnentenwachstum ist nicht hoch genug. Zunächst einmal hat Netflix kein konkretes Ziel angegeben, sondern gesagt, dass der Netto-Zuwachs unter dem vom 1. Quartal liegen wird. Das ist zu verkraften, denn schon ein Plus von 8 Millionen Neuabos würde unter dem Niveau des 1. Quartals liegen. Das ist mir zu kurzfristig gedacht, zumal Netflix noch enorm viel Potenzial hat. Worauf ich unter anderem spekuliere, ist, dass Netflix in der Zukunft verstärkt in den Bereich Sportübertragungen in den USA einsteigt. Erste Ansätze gibt es bereits, wie das Box-Event zwischen Jake Paul und Mike Tyson im Sommer, aber die echten Publikumsmagneten sind die regelmässigen Übertragungen der wichtigsten Sportarten wie Baseball, Basketball und Football.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

20.04.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)