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Große Zweifel an Nikola, Plug Power mit weiteren schweren Verlusten, TUI schafft den Absprung nicht und auch die Commerzbank tut sich schwer

Die Skepsis ist mal wieder groß

NTG24 - Große Zweifel an Nikola, Plug Power mit weiteren schweren Verlusten, TUI schafft den Absprung nicht und auch die Commerzbank tut sich schwer

 

Das Regenwetter in Deutschland will einfach kein Ende finden und auch an den Börsen halten die dunklen Wolken sich hartnäckig. Zwar startete die neue Woche nicht bei allen Titeln schlecht. Doch es macht sich insgesamt mal wieder eine vorsichtige Stimmung breit und gepaart mit einigen wenig erfreulichen Neuigkeiten sorgt das teils für heftige Abwertungen.

Schwer unter Druck stand am Montag die Aktie von Nikola (US6541101050), die schon vor dem Wochenende einen heftigen Kursrutsch erlebte. Um weitere 24,3 Prozent rutschte der Titel in die Tiefe und landete an den hiesigen Handelsplätzen bei nur noch 1,99 Euro. Der plötzlich Einbruch nach der recht imposanten Rallye ist wohl auf mehrere Faktoren zurückzuführen.

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Werbebanner testenZum einen ist es der unerwartete Rückzug von CEO Lohscheller, der bei den Aktionären neue Sorgen auslöst. Erst vor acht Monaten hatte der ehemalige Opel-Chef seinen Posten angetreten. Nun nimmt er aus familiären Gründen schon wieder seinen Hut. Die Börsianer spekulieren, ob vielleicht noch mehr dahinterstecken könnte. Zudem kochen alte Sorgen um die finanzielle Lage von Nikola wieder hoch und die jüngsten Quartalszahlen gaben kaum Grund zur Entwarnung. Es droht (mindestens) eine weitere Kapitalerhöhung. Viele gehen da schon mal in Deckung, wenngleich die Nikola-Aktie noch immer um rund 275 Prozent höher notiert als zu Anfang Juni,

 

Plug Power schmiert ab

 

Im direkten Vergleich fielen die Kursverluste bei Plug Power (US72919P2020) mit 7,8 Prozent noch fast harmlos aus. Feiern dürften die Aktionäre aber auch hier nicht. Zum ersten Mal seit vier Wochen rutscht die Aktie wieder unter die prestigeträchtige 10-Euro-Marke und landet per Schlusskurs bei nur noch 9,89 Euro. Kurz vor den Zahlen scheint die Skepsis groß zu sein, und das wahrscheinlich nicht einmal zu Unrecht.

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Zu oft schon hat Plug Power in der Vergangenheit mit Zahlen enttäuscht und Versprechen gebrochen, als dass die Aktionäre noch mit Zuversicht auf kommende Ergebnisse blicken könnten. Den Bullen bleibt da nur die vage Hoffnung auf eine positive Überraschung. Verlassen kann und sollte sich darauf aber wohl lieber niemand. Mit den nun erlittenen Kursverlusten ist die Lage kurzfristig wieder schwer eingetrübt, aber noch nicht vollkommen aussichtslos.

 

TUI in altbekannten Kursgefilden

 

Zumindest im frühen Handel trotzte die Aktie von TUI (DE000TUAG505) gestern noch der eher verhaltenen Stimmung und traute sich endlich wieder über die 7-Euro-Marke. Zeitweise standen bis zu 7,09 Euro auf dem Ticker. Für den Ausbruch hat es letztlich aber nicht gereicht. Stattdessen ging es bis auf 6,87 Euro per Handelsschluss zurück. Es musste ein Tagesverlust von 1,12 Prozent verkraftet werden.

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Werbebanner EMH PM TradeObschon die Zuversicht für gute Geschäfte in der laufenden Hauptsaison weiterhin groß ist, gibt es so manchen Zweifel an den längerfristigen Aussichten. Befeuert werden jene derzeit durch neue Umfragen rund um das Urlaubsverhalten der Menschen. Nicht wenige sorgen sich um die Auswirkungen des Klimawandels im Mittelmeer und in einer YouGov-Umfrage gaben 30 Prozent der Befragten an, künftig seltener oder sogar überhaupt nicht mehr Urlaub am Mittelmeer zu buchen. Das hat zwar erstmal keine direkten Auswirkungen auf TUI, sät aber doch eine gewisse Ungewissheit, auf die Aktionäre bekanntlich allergisch reagieren.

 

Stimmungsdämpfer bei der Commerzbank

 

Die Commerzbank (DE000CBK1001) leistete sich rein operativ zuletzt keine Schwäche und erhielt dafür auch von den Analysten Lob. JP Morgan bleibt zwar unverändert neutral. Das Kursziel wurde in einer frischen Studie aber immerhin von 13,90 Euro auf nun 14,20 Euro angehoben. Damit sind die Börsenprofis weiterhin optimistischer als die Anteilseigner.

Letztere zeigten sich schwer enttäuscht darüber, dass hohe Erwartungen an Gewinnausschüttungen bei den jüngsten Zahlen nicht erfüllt werden konnten. Die Commerzbank stellte zwar ein weiteres Rückkaufprogramm in Aussicht, wurde dabei aber nur wenig konkret. Nun sorgt sich manch einer darum, dass die Geschenke an die Aktionäre nicht ganz so üppig ausfallen könnten und die Commerzbank-Aktie korrigiert sichtlich in Richtung Süden. Am Montag ging es um 3,56 Prozent bis auf 10,30 Euro abwärts. Am Freitag verlor der Titel bereits um etwa zwei Prozent an Wert.

 

Enttäuschende Tage

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Kursentwicklungen bei den hier behandelten Titeln sind vor allem geprägt von Enttäuschungen und Ängsten. Mit solchen werden Anleger es immer mal wieder zu tun bekommen. Ob die Zweifel auch berechtigt sind, darüber lässt sich trefflich streiten. Mal sind es eher diffuse Ängste, welche die Kurse in die Tiefe treiben. In anderen Fällen, wie etwa Nikola, sind die Sorgen sehr greifbar und mit guten Argumenten untermauert. Es bleibt aber dabei, dass die Märkte derzeit sehr nervös agieren und Korrekturen mehr oder weniger jederzeit möglich sind. Das bedeutet allerdings nicht, dass nicht auch Renditen möglich wären und selbst ein deutlicher Tagesverlust bedeutet nicht zwingend das Ende eines Aufwärtstrends.

08.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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