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Die beeindruckende Erholung von Nikola an der Börse mündet nach unschönen Schlagzeilen in einer steilen Korrektur

Zurück ins Tal der Tränen?

NTG24 - Die beeindruckende Erholung von Nikola an der Börse mündet nach unschönen Schlagzeilen in einer steilen Korrektur

 

Erst vor wenigen Wochen konnte die Nikola-Aktie nach langer Talfahrt endlich wieder eine Erholung auf die Beine stellen, und die hatte es in sich. Im Juni und Juli konnten die Kurse sich zeitweise um rund 450 Prozent (!) verbessern. Aus tiefen Pennystock-Regionen ging es bis etwas mehr als drei Euro in die Höhe. Zuletzt ist viel von der neuen Zuversicht aber wieder verpufft.

Die Aktie von Nikola (US6541101050) schwächelt in diesem Monat wieder enorm. In den vergangenen drei Wochen haben die Kurse sich schon wieder mehr als halbiert. Der Dienstag ließ den Titel um 7,4 Prozent in die Tiefe stürzen und der Kurs fand sich bei Handelsschluss bei überschaubaren 1,28 Euro wieder. Immerhin noch ein gutes Stück mehr als Anfang Juni. Es ist aber offen, ob der Ausverkauf schon gestoppt werden konnte.

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Zu schaffen machen Nikola allerlei unschöne Schlagzeilen. Begonnen hat das bereits mit dem überraschenden Rücktritt von CEO Michael Lohschelller, der sein Amt erst zu Beginn dieses Jahres antrat. Experten sprechen dem ehemaligen Opel-Chef nicht weniger als die Rettung von Nikola zu. Ohne seine Entscheidungen wäre der Konzern vielleicht schon längst in die Insolvenz gerutscht. Davon ist selbst mancher Analyst überzeugt.

 

Nikola: Verlassen die Ratten das sinkende Schiff?

 

Noch bevor das Ganze so richtig verdaut werden konnte, verprellte Nikola die Anleger dann mit der nächsten Kapitalerhöhung. Mit der Ausgabe von Wandelanleihen sollen neue Mittel beschafft werden, um das kostenintensive Geschäft, welches bisher nur sehr überschaubare Umsätze generiert, weiterhin finanzieren zu können. Der Schritt ist nachvollziehbar, war vielleicht sogar zu erwarten. Dennoch reagierten die Anleger enttäuscht und die Aktie taumelte weiter in die Tiefe.

Nun gibt es schon die nächste unliebsame Botschaft für den Hersteller von emissionsfreien Lkws. Mit Carey Mendes hat der nächste wichtige Manager seinen Rückzug bekanntgegeben. Der Chef der Energiesparte will sich in Zukunft neuen Aufgaben widmen, wie einer Meldung der US-Börsenaufsicht SEC zu entnehmen ist. Genaue Gründe für den Weggang wurden nicht genannt. Das befeuert an der Börse Spekulationen darüber, dass es hinter den Kulissen kräftig rumoren könnte. Anlegern wäre es nicht zu verdenken, wenn ein wenig der Eindruck entsteht, als verließen die Ratten das sinkende Schiff.

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Zwar soll Nikola an dieser Stelle explizit nichts unterstellt werden. Doch ohne genauere Infos an die Anleger lässt sich auch kaum vermeiden, dass diese ein eher mulmiges Gefühl bekommen und sich in der Folge von ihren Anteilsscheinen trennen. Garniert wird diese von Unsicherheit geprägte Ausgangslage noch durch mögliche Akku-Probleme, welche Ursache für einen Brand auf einem Werksgelände von Nikola gewesen sein könnten. Abschließend geklärt ist auch das noch nicht, doch es wurde vorsorglich schon mal eine Rückruf für etwas mehr als 200 Lkw in die Wege geleitet.

 

Nikola: Nichts zu machen

 

Die vielen negativen Schlagzeilen führen unweigerlich dazu, dass die ohnehin schwer spekulative Nikola-Aktie momentan wenig gefragt ist. Es gibt auch zu viele positive Impulse, welche den enttäuschenden Meldungen der letzten Tage und Wochen etwas entgegensetzen könnten. Nikola steckt tief in den Schulden, blickt einer ungewissen Zukunft entgegen, konnte in der Vergangenheit viele Versprechen nicht einhalten und erleidet zudem den Weggang von wichtigem Führungspersonal.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenAngesichts einer solchen Vielzahl an Warnsignalen ist es aus Anlegersicht nicht verkehrt, zunächst etwas Abstand zu gewinnen. Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass Nikola noch einmal die Kurve bekommt und in so mancher Hinsicht entwickelte der Konzern sich in den letzten Jahren bereits besser, als es die größten Kritiker befürchtet hätten. Doch allein die nun wieder um sich greifende Unsicherheit dürfte auf absehbarer Zeit einer nachhaltigen Erholung zuverlässig im Weg stehen.

23.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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