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Schon wieder ein Chefwechsel bei Nikola, TUI steuert einer blumigen Zukunft entgegen, Apple verkauft weniger Geräte und die Deutsche Bank versucht es nochmal mit dem Aufwärtstrend

Warum Anleger stets das Unerwartete erwarten sollten

NTG24 - Schon wieder ein Chefwechsel bei Nikola, TUI steuert einer blumigen Zukunft entgegen, Apple verkauft weniger Geräte und die Deutsche Bank versucht es nochmal mit dem Aufwärtstrend

 

Eigentlich sind Aktien eine recht einfache Rechnung. Ein Blick in die Zahlen und Prognosen eines Unternehmens genügt und schon lässt sich ablesen, ob in Zukunft mit Wachstum zu rechnen ist. Ist das der Fall, sind steigende Kurse die logische Konsequenz. So weit die Theorie. In der Praxis machen unerwartete Entwicklungen dem Ganzen gerne einen Strich durch die Rechnung.

Mehr als oft genug gab es das bei dem von Skandalen gebeutelten Lkw-Hersteller Nikola (US6541101050) zu sehen. Der wird aktuell zwar glücklicherweise nicht mit Betrugsvorwürfen oder dergleichen bedacht. Verstimmt sind die Anteilseigner aber über den plötzlichen und unerwarteten Rückzug von CEO Michael Lohscheller, der erst vor acht Monaten seinen Posten antrat.

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Werbebanner testenOhne Lohscheller könnte Nikola bereits in der Insolvenz stehen, das ist zumindest die feste Überzeugung einiger Experten. Das „Handelsblatt“ berichtet unter Verweis auf Insider darüber, dass der Nikola-Chef aus familiären Gründen nach Europa zurückkehrt. Das wäre eine beruhigende Angelegenheit, doch die Anleger misstrauen den Vorgängen. Die Nikola-Aktie musste in ihrem steilen Aufwärtstrend einen deutlichen Dämpfer hinnehmen. Am Freitag ging es um 10,1 Prozent auf 2,72 Euro hinab.

 

TUI: Die große Wette

 

Bei TUI (DE000TUAG505) blieben große Überraschungen in den letzten Tagen aus, doch viele Anleger dürften auf eine angenehme Wende bei den anstehenden Quartalszahlen hoffen. Seit Monaten wird darüber gemunkelt, dass das Geschäft für den Reiseveranstalter wieder deutlich besser laufen könnte. Gestützt wird das von immer neuen positiven Berichten aus der Branche. Der Andrang scheint riesig zu sein, was Experten auch auf Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie zurückführen.

Entsprechend groß ist die Vorfreude und nach einem kleinen Schwächeanfall aufgrund der Waldbrände auf Rhodos machte die TUI-Aktie sich in den letzten Tagen wieder auf den Weg in Richtung Norden. Zum Wochenende landete das Papier bei 6,95 Euro und damit in direkter Nähe zur wichtigen 7-Euro-Marke. Es gibt gute Gründe für Vorfreude. Allerdings sind die Erwartungen mittlerweile auch recht hoch gesteckt, sodass unangenehme Überraschungen sich leider nicht völlig ausschließen lassen.

 

Apple auf dem absteigenden Ast?

 

Ob die sinkenden Verkaufszahlen bei Deutsche Bank (DE0005140008) wirklich eine Überraschung sind, darüber lässt sich streiten. Zumindest beim iPhone war wohl damit zu rechnen. Tatsächlich aber verkaufte Apple über alle Gerätekategorien hinweg weniger Einheiten. Auch bei Mac und iPad greifen die Menschen weniger häufig zu. Das kann einem schon zu denken geben. Hat der Tech-Gigant seinen Zenit mittlerweile etwa überschritten?

Spekuliert wird darüber schon seit Jahren, doch bisher gelang es Apple, immer wieder neue Rekorde aufzustellen. Die derzeitige Flaute wird irgendwann ihr Ende finden und Apple verdient zudem immer besser mit Services. Allzu viele Sorgen würde ich persönlich mir da noch nicht machen. Es mag aber sein, dass Apple bei seiner Preissetzung den Bogen etwas überspannt hat. Von der Konzernleitung dürfte jetzt viel Fingerspitzengefühl gefragt sein. Die jüngsten Zahlen lassen sich kurz damit zusammenfassen, dass Apple weiterhin unvorstellbare Mengen an Geld verdient. Die Erwartungen der Anleger konnten aber wohl nicht ganz erfüllt werden. Die Aktie verlor am Freitag um 4,4 Prozent an Wert und fiel auf 167,70 Euro zurück.

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Die Deutsche Bank lässt nicht locker

 

Bei der Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) stand in der ausgelaufenen Woche die Charttechnik im Vordergrund. Vielleicht etwas überraschend versuchten die Bullen sich kurz vor dem Wochenende noch einmal daran, die charttechnisch und psychologisch sehr wichtige Linie bei 10 Euro zu erobern. Am Freitag ging es um 0,74 Prozent bis auf immerhin 10,06 Euro aufwärts. Damit hinterlassen die Bullen mindestens ein kleines Ausrufezeichen.

Die Deutsche Bank ist an und für sich auf einem guten Weg; Umsätze und Gewinne legten dank steigender Zinsen wieder zu. Für Zweifel sorgt allerdings das schwächelnde Investmentbanking. Außerdem haben die Kosten zuletzt wieder zugelegt, was den Aktionären auch nicht unbedingt gut gefällt. Die Aktie bleibt ein zweischneidiges Schwert, wenngleich sich genügend Argumente für eine mögliche Unterbewertung finden lassen. Großen Einfluss dürften in der Zukunft auch die Ausschüttungen haben.

 

Alles ist möglich

 

Die Nachrichten sind für Aktien wie das Salz in der Suppe. Erst durch sie kommt es zu unerwarteten, manchmal massiven Kursbewegungen. Die können freilich mal erfreulich und mal katastrophal ausfallen. So wie auch die Suppe mal angenehm gewürzt und mal vollkommen versalzen ist. Irgendjemand muss das Ganze am Ende aber immer auslöffeln. Wer hier nicht an der falschen Stelle stehen möchte, muss das aktuelle Geschehen stets im Auge behalten. Nicht alles an den Märkten lässt sich vorhersehen, doch wer stets im Bilde ist, kann im Zweifel zumindest schnell reagieren.

06.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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