Plug Power & Nel ASA scheinen gegenüber Thyssenkrupp Nucera das Nachsehen zu haben

Was macht Nucera gegenüber der Konkurrenz so wertvoll?

 

Der Hype, um die Wasserstoffunternehmen Nel ASA und Plug Power verpuffte schnell. Einzig die Thyssenkrupp-Tochter Nucera konnte in diesem Jahr an der Börse zulegen. Doch was hat Nucera den anderen beiden voraus?

Für den gesamten Wasserstoffsektor ist das Jahr 2023 bislang ein Jahr zum Vergessen. Die beiden Gewinner des Sektors in den vergangenen Jahren scheinen nur noch eine Richtung an der Börse zu kennen und zwar nach unten. Während das norwegische Unternehmen Nel ASA (NO0010081235) seit Beginn des Jahres 42 % korrigierte, sieht die Lage beim Branchenprimus Plug Power (US72919P2020) noch schlechter aus. Für das US-amerikanische Unternehmen ging es seit Beginn des Jahres sogar um mehr als 57 % bergab. Etwas anders sieht das ganze bei Thyssenkrupp Nucera (DE000NCA0001) aus. Zwar ist das Tochterunternehmen von Thyssenkrupp (DE0007500001) erst seit dem 7. Juli 2023 an der Börse gelistet, doch seit dem IPO konnte Nucera mit einer Kursperformance von +11,5 % überzeugen.

 

Größter Vorteil von Thyssenkrupp Nucera ist hierbei, dass es dem Unternehmen operativ so gut geht wie nie zuvor. Während Plug Power und Nel ASA zwar mit starken Umsatzwachstum überzeugen können, werden bei beiden Unternehmen allerdings auch die operativen Verluste in nahezu jedem Quartal ausgeweitet. Auch für das dritte Quartal des Geschäftsjahres von Nucera konnte das Unternehmen einen Rekordgewinn verzeichnen. Aufgrund der guten Auftragslage und mehreren Großprojekten in Saudi-Arabien konnte Nucera den Umsatz im Jahresvergleich um 79 % auf 493,4 Millionen Euro steigern. Betrachtet man lediglich das dritte Quartal, so ist das Wachstum mit über 90 % sogar noch beeindruckender.

Auch das Betriebsergebnis von Nucera kann sich durchaus sehen lassen. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022/2023 erzielte Nucera ein EBIT von rund 20,3 Millionen Euro und lag damit 77 % über dem Vorjahresniveau.

Ein weiterer Vorteil von Thyssenkrupp Nucera ist, dass sich das Unternehmen primär auf sogenannte Großprojekte spezialisiert hat. So ist Nucera offizieller Partner von H2 Green Steel, die in Schweden das erste großtechnische grüne Stahlwerk in Europa bauen wollen. Dafür benötigt H2 Green Steel insgesamt Wasserstoffelektrolyseure mit einer Nennleistung von 700 MW. Um diese Leistung zu erreichen, verbindet Nucera mehrere der standardisierten 20-MW-Elektrolyse-Module. Damit entsteht in Schweden durch Nucera auch die aktuell größte Wasserstoffelektrolyse-Anlage in Europa.

 

Allerdings konnte H2 Green Steel erst in der letzten Woche den für die Finanzierung wichtigen letzten Schritt vermelden und die letzte Finanzierungsrunde abschließen. Brisant ist das besonders, da die Arbeiten auf dem Baugrundstück bereits begonnen haben und auch mit Mercedes-Benz (DE0007100000) schon ein Abnehmervertrag unterzeichnet wurde. Sogar der Produktionsbeginn Ende 2025 wurde im Vertrag schriftlich festgehalten und das, obwohl die liquiden Mittel für den Bau bis dahin noch gar nicht zur Verfügung standen.

Für Nucera ist das Stahlwerk in Schweden als Leuchtturmprojekt enorm wichtig. Sollte das Projekt reibungslos anlaufen, dann dürften weitere Großprojekte für den Bau grüner Stahlwerke winken.

10.09.2023 - Felix Eisenhauer

 

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