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Mit Grafikkarten verdient Nvidia viel weniger Geld als zu den besten Zeiten, doch die Anleger trösten sich mit anderen Dingen

Nvidia im Zeichen der KI

NTG24 - Mit Grafikkarten verdient Nvidia viel weniger Geld als zu den besten Zeiten, doch die Anleger trösten sich mit anderen Dingen

 

Im PC-Markt findet derzeit eine heftige Konsolidierung statt und zumindest nach Ansicht einiger Experten gab es einen noch größeren Einbruch der Verkaufszahlen in der Geschichte noch nicht zu sehen. Das geht natürlich auch an Nvidia nicht spurlos vorbei, wo sowohl Absätze als auch Preise von Grafikkarten mit den Rekorden der vergangenen Jahre längst nicht mehr mithalten können.

Die Aktie von Nvidia (US67066G1040) schlägt sich dennoch sehr eindrucksvoll und legte allein seit Jahresbeginn um etwas mehr als 60 Prozent zu. Damit konnten die teils heftigen Verluste aus dem Vorjahr zu weiten Teilen verdaut werden, wovon die meisten anderen Tech-Titel nur träumen können. Das liegt zum einen daran, dass Nvidia zuletzt überraschend starke Zahlen vorlegen konnte.

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Werbebanner EMH PM TradeEine gewisse Schwäche beim Kerngeschäft mit Grafikkarten konnte zwar nicht verleugnet werden. Doch es lief eben auch ein gutes Stück besser, als viele erwartet hätten. Besonders überrascht zeigten sich viele, den Autor dieser Zeilen eingeschlossen, dass die Kundschaft die astronomischen Preise für RTX 4000 mitzugehen scheint. Obwohl der Mining-Boom längst Vergangenheit ist und die Grafikkarten sich in den Händlerregalen stapeln, kann Nvidia offenbar weiterhin sehr viel Geld für seine Chips verlangen.

Abseits davon liefen die Geschäfte im Serverbereich hervorragend, und genau hier dürfte momentan auch der Fokus vieler Anleger liegen. Denn ob das größte Standbein bei Nvidia auf Dauer das Geschäft mit Grafikkarten für den Endkunden bleiben wird, daran gibt es momentan erhebliche Zweifel, und das ist keine schlechte Nachricht. Stattdessen ist die Hoffnung groß, dass der Konzern neue Bereiche im Sturm erobern wird. Zum Teil ist das in den Augen vieler Beobachter sogar schon gelungen.

 

Nvidia macht die KI fit

 

Die größte Aufmerksamkeit erhält da spätestens nach dem von ChatGPT ausgelösten Hype das Thema Künstliche Intelligenz, oder kurz KI. Um eine solche zu trainieren, braucht es Parallelisierung, wie sie nur moderne GPUs anbieten können und Nvidia verfügt hier schätzungsweise über einen Marktanteile von etwa 80 Prozent. Schon früh konzentrierte sich das Unternehmen auf den Sektor KI, was sich nun absolut auszuzahlen scheint.

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Auch bei ChatGPT kamen und kommen Nvidia-Chips zum Einsatz. Medienberichten zufolge setzt OpenAI auf mehr als 10.000 solcher GPUs, um seine KI zu trainieren. Die jetzt ausgelöste Welle im KI-Bereich sorgt für viele Nachahmer, die den KI-Zug nicht verpassen wollen. Die Nachfrage nach Speziallösungen von Nvidia dürfte da weiter anstehen und auf den Preis dürften viele potenzielle Kunden da nicht unbedingt achten. Anders ausgedrückt sitzt Nvidia auf einer potenziellen Goldmine – mal wieder.

 

Nvidia vor dem nächsten Höhenflug?

 

Nvidia scheint etwas zu beherzigen, was Experten Anlegern immer wieder empfehlen. Das Unternehmen hat nicht alle seine Eier in nur einen Korb gelegt, sondern aktiv neue Geschäftsbereiche erschlossen, und das in der Regel sehr erfolgreich. Mit dem KI-Hype hat der Konzern voll ins Schwarze getroffen, aber auch bei Automotive läuft es bisher noch blendend. Durch Investitionen in diesen Bereichen könnte es dem Konzern glatt gelingen, die aktuelle Krise im PC-Markt mehr oder weniger unbeschadet zu überstehen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas zumindest ist die Hoffnung vieler Anleger und mit der größte Grund dafür, dass die Nvidia-Aktie sich dieser Tage so überraschend gut schlägt. So groß das Potenzial aber auch sein mag, vollkommen ausblenden sollten die Börsianer die Herausforderungen bei Nvidia nicht. Dazu gehört etwa, dass die Grafikkarten der letzten Generation die Lager noch immer füllen und damit Milliardenkosten verursachen. Die noch frische RTX-4000-Serie freute sich zuletzt über rege Nachfrage. Ob die auch längerfristig anhalten wird, bleibt aber abzuwarten.

Noch verdient Nvidia einen Großteil seines Umsatzes mit eben diesen Chips und es ist nicht auszuschließen, dass der Einbruch im PC-Markt noch für die eine oder andere Enttäuschungen bei den Bilanzen von Nvidia führen wird. Ohne schlechte Stimmung verbreiten zu wollen, sollten Anleger die Möglichkeit eines solchen Szenarios zumindest im Hinterkopf behalten.

 

28.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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