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Exportbeschränkungen machen Nvidia zu schaffen und die Anleger blicken immer vorsichtiger in Richtung Zukunft

Der Konzern bleibt (noch) gelassen

NTG24 - Exportbeschränkungen machen Nvidia zu schaffen und die Anleger blicken immer vorsichtiger in Richtung Zukunft

 

Das Chartbild von Nvidia hat sich zuletzt merklich eingetrübt. Zwar bewegt die Nachfrage nach KI-Beschleunigern noch immer auf einem schwindelerregend hohen Niveau. An den Märkten macht man sich aber immer mehr Sorgen darüber, dass mit China ein wichtiger Markt weitgehend wegbrechen könnte. Exportbeschränkungen der USA haben den dortigen Geschäften von Nvidia bereits einen kräftigen Dämpfer verpasst. Beim Aktienkurs führte das auf Jahressicht für einen Abschlag von 11,3 Prozent.

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Von den jüngsten Exportbeschränkungen der USA wurde Nvidia (US67066G1040) allem Anschein nach kalt erwischt. Wie „Der Aktionär“ berichtet, plante Nvidia ursprünglich, Bestellungen für das kommende Jahr in Richtung China in Erwartung an politische Entwicklung vorzuziehen. Bis Mitte November sollten noch entsprechende Auslieferungen stattfinden. In der vergangenen Woche wurde dem Unternehmen nun aber offenbar mitgeteilt, dass die neuen Einschränkungen ab sofort gelten und Hochleistungs-Chips damit nicht mehr ins Reich der Mitte gehen dürfen.

Betroffen sind davon große Konzerne wie Alibaba und Baidu. Das Volumen an Bestellungen, für die nun eine Stornierung droht, soll sich Medienberichten zufolge auf mehr als fünf Milliarden US-Dollar belaufen. Würden Nvidia derartige Summen durch die Lappen gehen, wäre an eine weitere positive Überraschung bei kommenden Quartalszahlen wohl eher nicht zu denken. Auf ein eben solches Szenario scheinen die Investoren sich derzeit einzustellen.

 

Nvidia gibt sich selbstbewusst

 

Die Verantwortlichen bei Nvidia bleiben bisher noch recht entspannt. Das Unternehmen spricht davon, dass in China stornierte Bestellungen an andere Kunden verteilt werden könnten. Im besten Fall ändert sich so letztlich an den Auslieferungszahlen exakt nichts. Angesichts des unstillbaren Hungers der Tech-Branche nach KI-Technologie erscheint ein solches Szenario nicht einmal unwahrscheinlich. Dass der Aktienkurs dennoch zuletzt auf den tiefsten Stand seit August fiel, hat auch noch andere Gründe.

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Werbebanner DegussaImmer mehr Beobachter zweifeln daran, ob die mittlerweile astronomische Bewertung von Nvidia noch zu rechtfertigen ist. Zwar versprechen KI-Chips auch langfristig hervorragende Einnahmen. Doch ob die Margen sich bis in alle Ewigkeit auf dem aktuellen Niveau bewegen werden, erscheint eher fraglich. Zum einen überdenken derzeit einige Unternehmen angesichts einer schwachen Wirtschaftslage ihre Investitionsstrategie und zum anderen könnte in den kommenden Jahren auch die Konkurrenz immer mehr zu Nvidia aufschließen. Unter anderem arbeiten AMD und Intel an entsprechenden Lösungen und auch bei Microsoft gibt es Gerüchten zufolge derartige Bestrebungen.

Dass Nvidia im einstigen Kerngeschäft mit Grafikkarten weiterhin relativ unantastbar ist, ist derweil schon fast zur Nebensache geworden. Der Fokus der Investoren liegt klar auf den schwer erfolgreichen KI-Chips, welche Nvidia im laufenden Jahr so manchen Rekord bei den Quartalszahlen ermöglichten. Die große Frage lautet nun, ob von hier aus noch weiteres Wachstum möglich ist. Eine sinkende Nachfrage aus dem gigantischen chinesischen Markt, ob politisch erzwungen oder nicht, spricht leider eher nicht dafür.

 

Hopp oder top?

 

Umso gespannter blicken die Aktionäre nun auf die anstehenden Zahlen, welche in rund drei Wochen erwartet werden. Es ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass Nvidia einmal mehr die Erwartungen übertreffen wird. Der Fokus dürfte aber klar auf den weiteren Aussichten liegen. Gelingt es Nvidia, die Rückschläge aufgrund der US-Exportbeschränkungen zu kompensieren, so könnte der Aktienkurs durchaus noch einmal eine kräftige Erholung antreten.

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Anleger können darüber aber nur spekulieren, weshalb die Aktie für den Moment als ein recht spekulatives und damit riskantes Investment anzusehen ist. Die Korrekturen der letzten Wochen wirken im ersten Moment verlockend, da der langfristige Aufwärtstrend bisher ungebrochen ist. Leider lässt sich aber nicht garantieren, dass es dabei auch weiterhin bleiben wird. Wer bisher noch nicht investiert ist, kann da noch bis zur Vorlage der Bilanz abwarten und erhält dann vielleicht ein klareres Bild davon, was in Zukunft noch von Nvidia zu erwarten ist.

01.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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