Gerüchten zufolge reduziert Microsoft Bestellungen bei Nvidia, was Spekulationen über das Platzen einer mutmaßlichen KI-Blase nährt

(K)ein Grund zur Sorge?

 

In den letzten Tagen wurde wieder häufiger darüber diskutiert, dass wir es beim KI-Hype mit einer klassischen Blase zu tun haben könnte. Im Fokus stand dabei vor allem die Nvidia-Aktie mit einer mittlerweile mehr als luftigen Bewertung. Ob die noch angemessen ist, darüber wird sich wohl weiterhin gestritten werden. Jüngste Gerüchte verleihen den Zweiflern aber Rückenwind.

Die Marktforscher von Cleveland Research Company wollen in Erfahrung gebracht haben, dass Microsoft (US5949181045) Bestellungen für H100-KI-Chips von Nvidia (US67066G1040) für die kommenden Jahre deutlich zurückgefahren habe. 20 bis 25 Prozent weniger Chips als bisher veranschlagt sollten demnach ihren Weg nach Redmond finden, da angeblich die Nutzung von KI-Funktionen bisher geringer als ursprünglich angenommen ausfällt.

Gleichwohl ist aber auch die Rede davon, dass bisherige Bestellungen von Microsoft dezent übertrieben ausfielen und es sich nun lediglich um eine erwartbare Korrektur handele. Selbst wenn das Ganze zutreffen sollte, wäre es auch noch kein Zeichen der Schwäche für Nvidia. Denn es stehen genügend andere Unternehmen Schlange, die sich sicherlich darüber freuen, wenn Lieferzeiten von derzeit rund zehn Monaten etwas geringer ausfallen werden.

Eine Bestätigung zu den Gerüchten gibt es weder von Microsoft noch von Nvidia. Daher ist das Thema aus Anlegersicht mit Vorsicht zu behandeln. Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, sich über eine Zukunft mit schwächerer Nachfrage Gedanken zu machen. Handfeste Anzeichen, dass diese schon in den nächsten Monaten Realität werden könnte, gibt es bisher aber nicht.

 

Nvidia hält sich wacker

 

An der Börse zeigten sich die Anleger zuletzt eher entspannt. In einem wieder etwas freundlicheren Handel ging es für die Nvidia-Aktie am Donnerstag um 1,6 Prozent auf 407,15 Euro aufwärts. Das ist noch lange kein neuer Kursrekord, doch das Papier hält sich nun schon seit Längerem auf einem mehr als ansehnlichen Niveau. Zumindest beim Aktienkurs ist bisher noch keine Blase geplatzt. Den Anteilseignern sei gewünscht, dass es dabei bleibt.

29.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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