als .pdf Datei herunterladen

Nvidia will China mit neuen Chips versorgen, doch die Politik kündigt schon im Voraus entsprechende Maßnahmen an

Nvidia will den chinesischen Markt nicht aufgeben

NTG24 - Nvidia will China mit neuen Chips versorgen, doch die Politik kündigt schon im Voraus entsprechende Maßnahmen an

 

Leistungsstarke KI-Chips von Nvidia finden derzeit nicht mehr ihren Weg nach China. US-Handelsbeschränkungen schieben dem dortigen Verkauf einen Riegel vor. Zwar entwickelte Nvidia eigens Chips für das Reich der Mitte, welche sich knapp unterhalb der Vorgaben einer vorherigen Regulierung bewegten. Auch die wurden mittlerweile aber schon vom US-Handelsministerium auf die Liste der Exportverbote genommen.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Nvidia (US67066G1040) hinterlässt auf dem chinesischen Markt damit ein recht großes Vakuum, welches durch die Konkurrenz nur zu gerne gefüllt wird. Nachdem mit der RTX 4090 auch die leistungsstärkste Grafikkarte für Endverbraucher aus dem chinesischen Handel verschwand, erlebte dort die Radeon RX 7900 XT von Konkurrent AMD einen kräftigen Schub. Das will man bei Nvidia aber nicht einfach auf sich sitzen lassen.

Nvidia-CEO Jensen Huang machte kürzlich recht deutlich klar, am chinesischen Markt festhalten zu wollen. Die eigenen Chips sollen demnach weiter angepasst werden, um unter den Vorgaben der US-Regierung zu liegen. Der Markt in China sei schlicht zu groß, um ihn zu ignorieren. Passend dazu tauchten kürzlich Gerüchte auf, laut denen Nvidia eine GeForce RTX 4090D genannte Grafikkarte in Vorbereitung haben könnte, die in China verkauft werden soll.

 

Nvidia: Die Reaktion folgt prompt

 

Die eher vagen Andeutungen und das dazugehörige Getuschel sind der US-Handelsministerin Gina Raimondo nicht verborgen geblieben. Am Wochenende beklagte jene zwar ein unzureichendes Budget für die Kontrolle von Export-Beschränkungen. Gleichzeitig machte sie aber klar, dass auch in Zukunft China der Zugang zu leistungsstarken Chips aus den USA verwehrt bleiben soll. Nvidia wurde zwar nicht namentlich genannt, doch die Aussagen dürften sich dennoch direkt in Richtung Jensen Huang richten.

Anzeige:

Werbebanner C.HAFNERNegative Einflüsse auf die Umsätze von „Chip-Unternehmen“ seien hinzunehmen, da die nationale Sicherheit wichtiger sei als kurzfristige Erlöse. Sollten Firmen nun versuchen, mit angepassten Chips Exportbeschränkungen zu umgehen, so werde es „am nächsten Tag“ eine entsprechende Reaktion des Ministeriums geben. Das ist eine klare Ansage und deutet auf ein Katz-und-Maus-Spiel hin, welches sich über einen längeren Zeitraum erstrecken könnte.

Entmutigen lassen dürfte sich Nvidia davon kaum. Das Potenzial auf dem chinesischen Markt ist zu groß, als dass es einfach ignoriert werden könnte. Zudem erfordert die Anpassung bestehender Chips keine vollständige Neuentwicklung. Die eher überschaubare Investition in immer neue Anpassungen dürfte sich unter dem Strich lohnen. Das ist auch für die Aktionäre interessant, von denen manch einer schon fest damit rechnete, dass Umsätze in China für Nvidia der Vergangenheit angehören. Dem ist offensichtlich nicht so.

 

Sitzt Nvidia am längeren Hebel?

 

An der Börse gab es auf die jüngsten Munkeleien am Dienstag eine positive Reaktion zu sehen. Die Nvidia-Aktie konnte sich um etwas mehr als zwei Prozent bis auf 426,70 Euro verbessern. Auch wenn Kursrekorde mittlerweile in einige Entfernung gerückt sind, so behauptet sich das Papier auf einem mehr als ansehnlichen Niveau. Die Bekundungen aus der Chefetage lassen vermuten, dass auch in Zukunft alles dafür getan wird, um die Umsätze so hoch wie nur irgend möglich halten zu können.

Anzeige:

Werbebanner Brauerei StauderBei einem möglichen Schlagabtausch mit der US-Politik dürfte Nvidia am längeren Hebel sitzen. Zumindest ist das aktuell noch der Fall. Denkbar wären nämlich auch Gesetze, welche dem Hersteller kategorisch jeden Export ins Reich der Mitte verbieten würden. Die aktuelle Regierung unter Joe Biden wird so etwas wahrscheinlich eher nicht beschließen mit Blick auf die Beziehungen zu China, die gerade erst wieder ein wenig aufzutauen schienen. Ein Donald Trump in einer hypothetischen zweiten Amtszeit dürfte darauf weniger Rücksicht nehmen, zumal Trump sich in den letzten Monaten immer mehr radikalisiert hat. Langfristig bleiben Sanktionen für Nvidia deshalb auch weiterhin ein Risiko.

06.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)