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Nvidia dominiert den KI-Markt nach Belieben, muss sich aber mit Vorwürfen herumschlagen, die eigene Marktmacht vielleicht etwas zu sehr auszukosten

Werden die Kunden unter Druck gesetzt?

NTG24 - Nvidia dominiert den KI-Markt nach Belieben, muss sich aber mit Vorwürfen herumschlagen, die eigene Marktmacht vielleicht etwas zu sehr auszukosten

 

Mehr als 80 Prozent des Marktes rund um KI-Chips beherrscht derzeit Nvidia und die Konkurrenz sieht derzeit kaum Land. Untätig sind andere Unternehmen aber nicht und zum Teil gibt es sehr aussichtsreiche Entwicklungen zu sehen. Dazu gehört auch das Startup Groq (welches mit dem Chatbot Grok von Elon Musk nichts zu tun hat), dessen CEO Jonathan Ross sich kürzlich für ein Interview mit dem „Wall Street Journal“ bereitstellte.

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Darin ging es unter anderem um die Technik hinter Groq, mit der Antworten von KI-Systemen in Millisekunden möglich sein sollen. Bei den bisherigen Ansätzen warten Nutzer deutlich länger auf eine Reaktion von den Chatbots. Doch allem Anschein nach hat das Unternehmen so seine Probleme, interessierte Käufer für seinen Ansatz ausfindig zu machen.

Ein kleiner, aber sehr bedeutungsvoller Abschnitt des Interviews verbreitete sich in Windeseile im Netz. Als eine der aktuellen Herausforderungen nannte Groß-CEO Jonathan Ross Nvidia (US67066G1040). Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Kundschaft schwer unter Druck zu setzen. Für KI-Chips werde ein Jahr im Voraus gezahlt. Sollte sich herausstellen, dass Kunden in der Zwischenzeit mit Chips von anderen Herstellern liebäugeln, so soll die Lieferzeit sich angeblich oftmals deutlich verlängern.

 

Nvidia im Fadenkreuz

 

Ross führt weiter aus, dass viele Abnehmer von Nvidia-Chips regelrecht Angst hätten, denn Verzögerungen kann sich beim derzeitigen Hochlauf von KI-Technologie niemand erlauben. In der Folge sollen Gespräche mit Konkurrenten zum Teil ausgeschlagen werden. In einigen Fällen sollen Firmenlenker auch im Nachhinein geleugnet haben, sie je mit Unternehmen wie AMD kurzgeschlossen zu haben. Groq sieht darin eine enorme Stolperfalle und ein mögliches Hindernis dabei, die eigene Technologie am Markt etablieren zu können.

Konkrete Belege für derartige Vorwürfe wurden im Rahmen des Interviews nicht vorgelegt. Allzu weit hergeholt scheint es aber nicht zu sein. Bereits im vergangenen September gab es eine Razzia in den Büros von Nvidia in Paris und schon damals waren mutmaßliche wettbewerbswidrige Praktiken ein Anlass zu solchen Maßnahmen. Es ist davon auszugehen, dass die Kartellwächter bei Nvidia künftig sehr genau hinsehen werden, zumal es nicht das erste Mal ist, dass der Chiphersteller mit fragwürdigen Praktiken auffällt. Rund um das im Jahr 2018 eingestellte „GeForce Partner Program“ gab es ebenfalls heftige Kritik.

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Dennoch handelt es sich für den Moment lediglich um Gerüchte, auf die Nvidia selbst noch nicht reagierte. Die Meinungen gehen auch im Netz auseinander. Während es auf der einen Seite Zuspruch für den Groq-CEO gibt und Forderungen, Nvidias Verhalten zu maßregeln, zeigt sich an anderer Stelle auch Verständnis für Nvidia. Die Verfechter des Konzerns argumentieren damit, dass die Konkurrenz schlicht zu lange geschlafen habe und nun schlicht jammere, den Anschluss verpasst zu haben. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass die Vorwürfe von der direkten Konkurrenz stammen.

 

Das könnte gefährlich werden

 

Ob die Vorwürfe den Tatsachen entsprechen oder nicht, dass kann und soll an dieser Stelle nicht erörtert werden. Für die Anleger ist es aber dennoch ein klares Warnsignal. Sollte der Verdacht sich erhärten und Nvidia bei der Verteidigung von Marktanteilen etwas zu forsch agieren, könnte dies nach den enormen Umsätzen und Gewinnen der letzten Monate empfindliche Konsequenzen nach sich ziehen. In einem solchen Szenario wäre auch eine klare Reaktion an der Börse sicher.

Doch die Mühlen der Justiz mahlen bekanntlich langsam und bisher wurde in der Angelegenheit nicht einmal Klage erhoben. Wenn überhaupt sprechen wir also von einer eher langfristigen Gefahr. Das ist den Anlegern bewusst, welche auf die Vorwürfe nicht geschockt reagierten. Die Nvidia-Aktie gab am Mittwoch zwar um 1,3 Prozent nach. Der Schlusskurs in Höhe von 776,63 US-Dollar ist aber noch immer mehr als ansehnlich und der generelle Aufwärtstrend bleibt unangetastet.

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29.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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