als .pdf Datei herunterladen

Der Kurs von Nvidia ist derzeit kaum zu halten, was auch auf US-Handelsbeschränkungen zutreffen könnte

Die Sanktionen der USA gegen China scheinen löchrig zu sein

NTG24 - Der Kurs von Nvidia ist derzeit kaum zu halten, was auch auf US-Handelsbeschränkungen zutreffen könnte

 

Anleger von Nvidia freuten sich am Montag über einen weiteren erfolgreichen Tag an der Börse. Die Aktie trotzt sämtlichen Skeptikern und konnte bei 505,40 Euro wieder einmal einen neuen Kursrekord auf die Beine stellen. Mit runden 505 Euro war das Papier zu Handelsschluss von eben dieser Marke nicht weit entfernt und es scheinen weiterhin alle Indikatoren in Richtung Norden zu zeigen. Die Nvidia-Aktie scheint aktuelle schlicht nicht aufzuhalten zu sein.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSelbiges scheint für US-Handelsbeschränkungen zu gelten, die nun schon seit einer ganzen Weile gelten und es Nvidia (US67066G1040) untersagen, seine leistungsfähigsten KI-Chips in Richtung China zu verschiffen. Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ nach Auswertung von Ausschreibungsunterlagen erfahren haben will, scheinen solche Beschränkungen aber teilweise umgangen worden zu sein. Sowohl Forschungseinrichtungen als auch Universitäten und sogar Militäreinrichtungen haben wohl weiterhin fleißig Chips von Nvidia eingekauft, wenn auch in eher überschaubaren Mengen.

Im Fokus stehen dabei vor allem die Chips A100 und H100, die speziell für KI-Anwendungen gedacht sind und für die die USA schon seit Herbst 2022 den Export untersagen. Ferner sind auch die langsameren Modelle A800 und H800 betroffen, welche Nvidia explizit für China entwickelte. Dafür verhängten US-Behörden im Oktober entsprechende Sanktionen, welche einen Export fortan unmöglich machen sollten. Über das eine oder andere Schlupfloch scheinen solche Chips aber noch immer ins Reich der Mitte zu kommen.

 

Nvidia beteuert seine Unschuld

 

Nvidia reagierte auf die Berichterstattung bereits und gab an, sich keines Vergehens schuldig gemacht zu haben. Wie genau die Chips nach China gelangt sind, das vermag der Konzern nicht zu sagen. Auch Reuters hat dafür bisher keine Erklärung parat. Nvidia bekräftigt aber, sich an sämtliche Exportbestimmungen zu halten und auch „angemessene Maßnahmen“ zu ergreifen, sollten Partner gegen die Spielregeln verstoßen. Näher ins Detail ging man allerdings nicht.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe

 

Experten zeigen sich wenig verwundert darüber, dass China weiterhin Halbleiter von Nvidia besorgt und damit seine Einrichtungen ausstattet. Schließlich hat man es bei der Hardware nicht gerade mit Kleinwagen zu tun, auch wenn die Preise recht ähnlich ausfallen. Die kleinen Chips lassen sich wohl vergleichsweise einfach schmuggeln. Es steht zu vermuten, dass in China jedes Schlupfloch ausgenutzt wird, das sich auftut. Sei es von Regierungsbehörden oder chinesischen Unternehmen.

Das KI-Rennen ist für die Volksrepublik zu wichtig, als dass den USA einfach das Feld überlassen werden könnte. In Amerika versucht man aktiv, Peking Steine in den Weg zu legen, um die eigenen technologischen Vorsprünge nicht aus der Hand zu geben. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich an dieser Rivalität in absehbarer Zukunft etwas ändern wird. Nvidia als Hersteller der noch immer leistungsfähigsten KI-Chips steht dabei ein wenig zwischen den Stühlen.

 

Nvidia bleibt schwer gefragt

 

Was auch immer hinter den mutmaßlich illegalen Exporten von Nvidia-Chips stecken mag – für Anleger ergibt sich darauf einmal mehr die klare Erkenntnis, dass die Halbleiter von Nvidia weiterhin sehr gefragt sind und auch im Jahr 2024 spielend genügend Abnehmer finden werden, welche noch dazu fürstliche Margen zahlen, ohne mit der Wimper zu zucken. Das dürfte sich in den Bilanzen widerspiegeln und genau damit rechnen auch die Börsianer, welche die Nvidia-Aktie fröhlich weiter in Richtung Norden befördern.

Anzeige:

Werbebanner Brauerei StauderZwar gibt es auch kritische Stimmen, die eine Blasenbildung im KI-Sektor befürchten. Die Entwicklungen der letzten Wochen scheinen dafür aber nicht zu sprechen. Bei der CES in Las Vegas drehte sich gefühlt alles um das Thema KI. Die Unternehmen sind auf schnelle Chips angewiesen, um ihre zahlreichen Neuvorstellung in diesem Bereich in die Tat umzusetzen. Der Optimismus bei den Aktionären ist daher nachvollziehbar. Gleichwohl lassen sich Gewinne zu keinem Zeitpunkt garantieren und die Nvidia-Aktie könnte nach ihren letzten Kurssprüngen auch anfällig für spontane Gewinnmitnahmen werden.

16.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)