Während Nvidia bei KI-Chips nach Belieben Preise diktiert, scheint die Luft bei Gaming-Grafikkarten derzeit dünner zu werden

Ist das ein Grund zur Sorge?

 

Vielleicht hat es manch einer aufgrund der brachialen Erfolge von Nvidia im KI-Segment schon vergessen, doch der Konzern stellt tatsächlich auch noch Grafikkarten für Gamer her. Die werden dem Unternehmen weitaus weniger schnell aus den Händen gerissen, tragen aber dennoch ein hübsches Sümmchen zu den Umsätzen bei. Die Konkurrenz fällt hier aber ungleich größer aus als bei den KI-Chips.

 

Nvidia (US67066G1040) scheint das auch ernst zu nehmen. Wie einem Bericht des Fachmagazins „golem.de“ zu entnehmen ist, hat der US-Konzern nur kurz vor Veröffentlichung der Grafikbeschleuniger RX 7700XT und 7800 XT von AMD die Preise für die Geforce RTX 4060 Ti mit 16 GB Videospeicher nach unten korrigierte. Letztere gilt leistungstechnisch als Pendant zu den neuen AMD-Karten.

Die Geforce aus der Mittelklasse wird von Nvidia nicht selbst vertrieben, sodass die gesunkenen Preise von den Partnern umgesetzt werden müssen. Den Berichten zufolge sollen die Preise aber von zuvor 550 US-Dollar auf nun 450 Dollar sinken. Das ist exakt der Preis, den AMD für seine 7700 XT anvisiert. Eine offizielle Ankündigung zu dem Thema gibt es zwar nicht, doch weder Zeitpunkt noch die Höhe des neuen Preisschilds dürften ein Zufall sein.

In der Praxis hat die Reduzierung aber tatsächlich nur wenig Bedeutung, denn schon jetzt sind die Nvidie-Mittelklassekarten immer mal wieder deutlich unter der UVP zu haben. Darin zeigt sich, dass die Nachfrage im Sektor schwer nachgelassen hat. Experten sehen zwar Anzeichen einer Erholung, doch die Margen sind von ihren Bestmarken aus Zeiten des Krypto-Hypes meilenweit entfernt.

 

Nvidia setzt auf die Zukunft

 

Die Anleger lassen sich davon nicht stören, denn das große Geld verdient Nvidia mit KI-Chips und bleibt hier weitgehend konkurrenzlos. Nicht nur hat man die schnellsten Chips im Angebot, sondern mit CUDA auch die entsprechende Software-Basis, welche bisher nur mit den eigenen KI-Beschleunigern zusammenarbeitet. Grafikkarten verkommen zur Randnotiz und die Preissenkung beeinflusst den Aktienkurs nicht weiter, der sich am Montag um 0,3 Prozent auf 450,50 Euro verbessern konnte.

05.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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