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Nach dem Wechsel eines Mitarbeiters von Valeo zu Nvidia klagt der ehemalige Arbeitgeber aufgrund mitgenommener Betriebsgeheimnisse

Das könnte teuer werden

NTG24 - Nach dem Wechsel eines Mitarbeiters von Valeo zu Nvidia klagt der ehemalige Arbeitgeber aufgrund mitgenommener Betriebsgeheimnisse

 

Der Autozulieferer Valeo Schalter und Sensoren GmbH pflegt eigentlich eine partnerschaftliche Beziehung zu Nvidia und arbeitet mit dem Chip-Giganten unter anderem an einem Projekt für Einparkhilfen. Bei Betriebsgeheimnissen endet die Freundschaft aber schnell und eben solche soll wohl ein früherer Mitarbeiter zu Nvidia mitgenommen haben. Eben deshalb reichte Valeo nun Klage gegen Nvidia ein, wie „The Verge“ berichtet.

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Das Ganze nimmt seinen Ursprung auf ein Online-Meeting mit Microsoft Teams, an dem Angestellte von Nvidia (US67066G1040) und Valeo beteiligt waren. Der fragliche ehemalige Valeo-Angestellte und heutige Mitarbeiter von Nvidia bereitete dafür wohl eine Präsentation vor, an der es an sich auch nichts auszusetzen gab. Als er jedoch sein Programm minimierte, fielen einigen Teilnehmern verdächtige Dateien auf.

Bei einer noch aktiven Bildschirmfreigabe wollen Valeo-Mitarbeiter einen Quellcode erkannt haben, der aus dem eigenen Unternehmen stammt und den der ehemalige Kollege eigentlich nicht hätte mitnehmen dürfen, schon gar nicht zu einem neuen Arbeitgeber. Festgehalten wurde das Ganze per Screenshot. Laut dem Nachrichtendienst „Bloomberg“ kam es infolgedessen schon im Herbst zu Hausdurchsuchungen, bei denen weitere Beweismittel sichergestellt werden konnten.

 

Nvidia: Jetzt wird es ernst!

 

Konkret vorgeworfen wird dem einstigen Mitarbeiter von Valeo, den kompletten Quellcode eines Systems für Fahr- und Parkhilfe zu Nvidia mitgenommen zu haben und auch eine Vielzahl an vertraulichen Dokumentationen im Gepäck gehabt zu habe. Ein Gericht in Stuttgart soll deshalb bereits im September eine Geldstrafe in Höhe von 14.400 Euro ausgesprochen haben. Damit gibt sich Valeo aber noch lange nicht zufrieden und nimmt nun Nvidia als Ganzes ins Visier. Mit einer Klage soll von dem US-Konzern Schadenersatz eingefordert werden.

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Vorgeworfen wird Nvidia, durch das unberechtigte Erlangen von Firmengeheimnissen Millionen an Entwicklungskosten eingespart zu haben. Die Beklagte hält laut „The Verge“ dagegen, überhaupt kein Interesse an den Quellcodes oder sonstigen Dateien von Valeo zu haben. Der fragliche Mitarbeiter beteuert zudem, dass die fraglichen Dateien sich nur auf seinem eigenen Laptop befunden haben und zu keinem Zeitpunkt von anderen Nvidia-Mitarbeitern hätten eingesehen werden können. Es wird nun wohl darauf ankommen, wie die Richter die Sachlage einschätzen werden.

Eine konkrete Höhe wurde für einen möglichen Schadenersatz noch nicht kommuniziert. Sollte Nvidia vor Gericht unterliegen, könnte aber leicht ein zweistelliger Millionenbetrag zustande kommen. Das ist für den mittlerweile gigantischen Konzern zweifelsfrei verschmerzbar. Doch damit einhergehen könnte auch ein gewisser Imageschaden, der sich mit Geld allein nicht einfach so aufwiegen lässt. Noch ist allerdings fraglich, inwieweit die Vorwürfe berechtigt sind. Die Anteilseigner haben da noch keinen Grund, um schon in spontaner Panik auszubrechen.

 

Nvidia lässt nicht nach

 

In den Augen der meisten Aktionäre dürfte das Thema ganz grundsätzlich nur eine untergeordnete Rolle spielen. Es gab Zeiten, da galten die Ambitionen im Automotive-Bereich als größter Hoffnungsträger für Nvidia. Mittlerweile muss sich aber alles dem Geschäft mit KI-Beschleunigern unterordnen, welches in schöner Regelmäßigkeit für neue Rekorde bei Umsätzen und Gewinnen sorgt. Nvidia plant damit, im kommenden Jahr nahtlos weiterzumachen und die Märkte mit weiteren Sprüngen bei den Zahlen zu beglücken.

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Werbebanner Brauerei StauderZumindest etwas Skepsis scheint bei den Anlegern aber aufzukommen, ob tatsächlich noch mehr Luft nach oben vorhanden ist. Handelsbeschränkungen zwischen den USA und China bleiben bei den Aktionären ein Stimmungsdämpfer, auch wenn Nvidia betont, ausbleibende Umsätze an anderer Stelle ausgleichen zu können. Die Nvidia-Aktie musste zuletzt einige Gewinnmitnahmen verkraften und schloss am Freitag knappe zwei Prozent tiefer bei 440,55 Euro. Vom 52-Wochen-Hoch bei 471,95 Euro haben die Bullen sich damit ein Stück weit entfernt, auch wenn der generelle Aufwärtstrend noch immer als aktiv bezeichnet werden kann.

27.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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