Nicht jeder ist überzeugt davon, dass Nvidia den Aktienkurs weiter explodieren lassen kann

Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

 

Seit ihrem letzten Rekordhoch erlebte die Nvidia-Aktie bereits eine kleine Korrektur, doch die meisten Analysten stehen dem Titel weiterhin sehr positiv gegenüber. Die Erwartung ist, dass die Geschäfte mit KI-Chips auch in den kommenden Jahren wachsen und im Zuge dessen neue Rekorde an der Börse erzielet werden. Eben davon ist aber längst nicht jeder überzeugt.

Zu den kritischen Naturen gehört David Trainer, seines Zeichens CEO des Investmentforschungsunternehmens New Constructs. Seiner Ansicht nach würde der aktuelle Aktienkurs von Nvidia (US67066G1040) Umsätze von schwindelerregenden 1,7 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2039 in Aussicht stellen. Das klingt tatsächlich nach einer Marke, die sich selbst mit viel Fantasie von einem einzigen Unternehmen kaum erreichen ließe. Das Ganze erinnert eher an das BIP eines mittelgroßen Industriestaats.

 

Entsprechend wird vor einer Überbewertung der Nvidia-Aktie gewarnt. Nach Ansicht von David Trainer würden Märkte und Analysten bei Nvidia momentan von einem Szenario ausgehen, das auf Perfektion ausgelegt sei. Er zieht Parallelen zum Krypto-Hype und sieht das Potenzial herber Rückschläge, sollten sich in nächster Zeit erste Enttäuschungen bemerkbar machen.

Vollkommen an den Haaren herbeigezogen ist eine solche Erwartungshaltung nicht. Denn zum einen hat Nvidia es immer schwerer, seine Chips am gigantischen chinesischen Markt abzusetzen. Zum anderen tritt die Konkurrenz immer aggressiver auf und erst kürzlich begann AMD mit dem Verkauf eigener KI-Beschleuniger, die Nvidia das Leben schwermachen sollen. An der Marktführerschaft wird damit noch lange nicht gerüttelt. Das ist aber auch gar nicht notwendig, um den Bullen nachhaltig die Stimmung zu verhageln.

 

Auch Nvidia ist nicht unantastbar

 

Börsenkurse werden längst nicht immer nur durch fundamentale Faktoren bestimmt und gerade bei Nvidia spricht viel dafür, dass die gute Stimmung noch eine Weile anhalten wird. Dennoch sind die Warnungen von David Trainer ernst zu nehmen. Denn wer hoch fliegt, der fällt bekanntlich tief. Sollte es Nvidia in Zukunft nicht gelingen, die großen Erwartungen der Börsianer mit entsprechenden Zahlen zu füttern, ließe sich eine deutliche Korrektur kaum ausschließen. Wer investiert ist, behält die Nachrichtenlage daher genau im Auge, muss aber momentan noch nicht in nackte Panik verfallen.

11.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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