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OMV profitiert von der steigenden Energienachfrage

OMV profitiert von Borealis - Konsolidierung bringt positive Sondereffekte

NTG24 - OMV profitiert von der steigenden Energienachfrage

 

Die Ölpreise waren 2020 das grösste Problem für die Gewinn- und Verlustrechnung bei OMV. Während sich die Produktion von Erdgas und -öl nur leicht verringert, kollabierte der Preis für Brent Öl von Höchstkursen Anfang 2020 bei mehr als 70 US-Dollar / Barrel bis auf 13 bis 15 US-Dollar / Barrel, je nachdem welche Preisquelle man zugrunde legt. Der Preiseinbruch war so harsch, dass am Terminmarkt kurzfristig negative (!) Preise für Öl gehandelt wurden.

Seit dem Tief von Ende April hat sich der Ölpreis stetig und deutlich erholt. Im Einklang mit der wirtschaftlichen Erholung stiegen die Notierungen bis Ende 2020 auf 50 US-Dollar / Barrel und setzen im laufenden 1. Quartal ihren Anstieg auf aktuell mehr als 60 US-Dollar / Barrel fort. Für die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns hat die Preisentwicklung eine überragende Wirkung, aber natürlich spielen auch noch andere Faktoren eine gravierende Rolle. Da alles am Energiemarkt in US-Dollar gerechnet ist, OMV aber in Euro bilanziert, haben die Wechselkursveränderungen immer einen positiven oder negativen Effekt auf die Gesellschaft.

 

Brent Oil Future

 

Der starke Euro wirkt aktuell bremsend im Aufschwung. Seit Ende 2019 hat sich der Euro deutlich von rund 1,10 auf ca. 1,20 US-Dollar verteuert. Allein durch diese Bewegung der Währungen sinken Erlöse in Euro gerechnet um mehr als 8 %. Natürlich ist in der Praxis entscheidend, ob und wann die Erlöse in Euro gewechselt werden, wie der Wechselkurs an Bewertungsstichtagen ausfällt und ob Absicherungsmassnahmen vorgenommen wurden. Nichtsdestotrotz läuft die Tendenz am Devisenmarkt derzeit gegen die OMV und der Trend setzte sich auch fort. In der Spitze lagen die Notierungen im 1. Quartal schon bei bis zu 1,2350 US-Dollar.

 

Konsolidierung von Borealis löst Sondereffekt aus

 

Der grösste Effekt auf das Ergebnis im 4. Quartal kam jedoch nicht aus dem operativen Geschäft, sondern aus der Buchhaltung. Die OMV übernahm im Oktober 2020 39 % der Aktien an Borealis von Mubadala, die weiterhin 25 % im Bestand behält. Da die OMV zuvor bereits 36 % an der Borealis gehalten hatte, ergibt sich nun eine Beteiligungshöhe von 75 %. Für die Bilanz von OMV ist das entscheidend, denn damit wird die Beteiligung nicht mehr „at-equity“ bewertet, sondern vollständig konsolidiert. Damit fliesst die Gewinn- und Verlustrechnung der Borealis ab November in die der OMV ein, hebt also den Umsatz und beeinflusst das Ergebnis.

Entscheidend ist, dass im Rahmen der Konsolidierung die „alte“ Beteiligung neu bewertet wurde. OMV hatte wie gesagt bereits 36 % an Borealis und die Bewertung dieses Aktienpaketes wurde an das Bewertungsniveau des zweiten Aktienpaketes angepasst, woraus ein Buchgewinn von rund 1,3 Mrd. Euro entstand, der direkt in das Ergebnis einfloss. Obendrein übernahm man einen Verlustvortrag, der den positiven Sondereffekt für das 4. Quartal auf insgesamt 1,6 Mrd. Euro anhebt.  

 

OMV AG

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeOMV beendete das 4. Quartal mit einem Erlös von 4,96 Mrd. Euro. Ein Rückgang um -18 % im Jahresvergleich, aber ein Anstieg um 34 % im Vergleich zum 3. Quartal. Letzteres ist das Entscheidende. Der Preistrend am Markt ist positiv und treibt das Geschäft der OMV wieder auf das Niveau „vor“ Corona. Das operative Ergebnis war nicht nur positiv, sondern verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal und zum 3. Quartal auf 1,5 Mrd. Euro. Wie aber oben beschrieben trägt die Konsolidierung von Borealis dazu 1,3 Mrd. Euro bei. Dank des Verlustvortrages ergibt sich ein Nachsteuergewinn von 1,95 Mrd. Euro, wovon 1,88 Mrd. Euro an die Aktionäre gehen. Auf die Aktien umgerechnet entspricht das einem Gewinn von 5,75 Euro.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

09.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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