als .pdf Datei herunterladen

Tencent: Kurstumult in Hongkong

Peking attackiert die Videospielebranche - starke Volatilität bei Tencent

NTG24 - Tencent: Kurstumult in Hongkong

 

Es sollte ein ruhiger Handelstag vor Weihnachten werden. Doch die chinesische Regierung attackierte am vergangenen Freitag die heimische Videospielebranche mit neuen Massnahmen, was zu heftigen Kursreaktionen in Hongkong führte. 

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe

 

In Hongkong wird es der „Albtraum vor Weihnachten“ genannt. Die für Videospiele zuständige chinesische Regulierungsbehörde, die National Press and Publication Administration, gab am Freitag vor Weihnachten bekannt, dass man die Videospielebranche (erneut) stärker regulieren will. Nachdem man in der Vergangenheit bereits den Schutz von Minderjährigen auf ein bisher beispielloses Niveau getrieben hatte, kündigte man nun Massnahmen an, um zu erreichen, dass die Spieler in China kürzer und seltener auf die Videospiele zugreifen und insgesamt weniger ausgeben. Die Ausführungen werden (erneut) den Betreibern der Videospiele auferlegt.

Allein nur die Ankündigung reichte aus, um einen Rekord-Sell-off in Hongkong auszulösen. Die Aktien von Tencent (KYG875721634) rutschten im Tief um fast -16 % ab. Der grösste Tagesverlust in 15 Jahren. Der Geschäftsbereich Videospiele macht rund 30 % des Gesamtumsatzes aus. Der Konkurrent NetEase (US64110W1027) rutschte sogar in der Spitze um mehr als -28 % ab. Der grösste Tagesverlust in der Börsengeschichte des Unternehmens. 

Anzeige:

Banner Stauder

 

Tencent: Kurstumult in Hongkong

 

China ist der weltweit grösste Einzelmarkt für Videospiele. Von 1,44 Mrd. Einwohnern spielen 650 Millionen Videospiele und sorgten im vergangenen Jahr für einen Jahresumsatz von umgerechnet 45 Mrd. US-Dollar. Entsprechend besorgt zeigt sich die Börse, dass die groben Eingriffe Pekings zu nachhaltigen wirtschaftlichen Schäden führen können. Es wäre nicht das erste Mal. In der Vergangenheit ging die chinesische Regierung sehr rabiat gegen führende Branchen und Marktführer vor und handelte ohne Rücksicht auf Verluste. 

 

Tencent Hold. Ltd.

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDiese harte Haltung scheint sich ein wenig aufzuweichen. Xi Jinping hat aktiv im Sommer begonnen, die Folgen seiner wirtschaftsfeindlichen Politik abzumildern, wenngleich es sich im Wesentlichen nur um Schadensbegrenzungen handelt, da die Massnahmen keine neuen Impulse für zukünftiges Wachstum vorsehen. Im Fall der neuen Restriktionen für die Videospielebranche ruderte die zuständige Regulierungsbehörde nach 24 Stunden schon wieder zurück. Nach dem Rekord-Sell-off in Hongkong liess Peking über die Behörde mitteilen, dass man die Reaktionen auf die angekündigten Massnahmen studieren und weiterhin eine „gesunde Entwicklung“ der Branche fördern wird. Entsprechend ergab sich am Mittwoch, dem ersten Handelstag nach der Ankündigung, ein Rebound der betroffenen Aktien, der allerdings nur einen Teil der Verluste wieder wettmachte.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

28.12.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)