als .pdf Datei herunterladen

RWE zeigt sich angetan von der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung und will sich an entsprechenden Ausschreibungen beteiligen

Die Aktionäre wittern neue Chancen

NTG24 - RWE zeigt sich angetan von der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung und will sich an entsprechenden Ausschreibungen beteiligen

 

Nach zähem Ringen konnte die Bundesregierung sich endlich auf eine Kraftwerksstrategie einigen, mit der in Zukunft trotz zunehmender Kapazitäten regenerativer Energien für eine hohe Zuverlässigkeit gesorgt sein soll. Angedacht ist, zu diesem Zweck neue Gaskraftwerke zu erreichten. Kapazitäten von zehn Gigawatt sollen ausgeschrieben werden und RWE meldete schon mal Interesse an. Das trifft auch bei den eigenen Aktionären durchaus auf offene Ohren.

Anzeige:

Banner Zürcher Goldbrief

 

Wie RWE (DE0007037129) am Montag mitteilen ließ, will der Versorger den Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke in Zukunft kräftig vorantreiben und sich an den Ausschreibungen der Bundesregierung beteiligten. Sehr viele Details sind zwar noch nicht bekannt. Zuvor sprach das Unternehmen aber bereits davon, an eigenen Standorten in Deutschland bis zum Jahr 2030 mindestens auf eine Kapazität von drei Gigawatt mit neuen Gaskraftwerken zu kommen, die perspektivisch auch mit Wasserstoff betrieben werden können.

Letzterer ist bisher aber noch nicht ansatzweise in ausreichender Menge vorhanden, um damit ein grundlastfähiges Kraftwerkt zu befeuern. Wann sich daran etwas ändern wird, ist noch offen. Daher zeigt die RWE erfreut darüber, dass die nun beschlossene Kraftwerksstrategie keinen allzu strengen Vorgaben mit sich bringt und zudem Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden sollen. Verzichtet wird unter anderem auf teure Spinter- und Hybridkraftwerke. Solche würden schon heute den Einsatz von Wasserstoff erlauben, was allerdings enorme Investitionen voraussetzen.

 

RWE verspricht sich viel von Wasserstoff

 

Nun kann RWE zunächst klassische Wasserstoffkraftwerke aufbauen, die lediglich in Zukunft für eine Umrüstung auf den Betrieb mit Wasserstoff bereit sein müssen. Das macht die Angelegenheit deutlich einfacher und vor allem günstiger. Aus rein wirtschaftlicher Sicht lassen sich derartige Investitionen gegenüber den Aktionären aber wohl dennoch nicht rechtfertigen. Um Anreize zu schaffen, stellt die Bundesregierung daher Förderungen in Aussicht.

Anzeige:

Werbebanner DegussaEs ist noch offen, ob und in welchem Umfang RWE hier zum Zuge kommen wird. Doch der angepeilte Ausbau lässt es durchaus möglich erscheinen, dass noch die eine oder andere Milliarden zu dem Konzern fließen könnte. Das gefällt den Anlegern freilich und die RWE-Aktie konnte sich am Montag um knapp ein Prozent bis auf 33,93 Euro verbessern. Die gesunkenen Energiepreise sind an der Börse zwar nicht in Vergessenheit geraten. Eine etwas bessere langfristige Perspektive ist aber momentan ein gern gesehenes Trostpflaster für eher ernüchternde Aussichten in den kommenden Monaten.

Zeitweise machte sich an der Börse sogar noch eine sehr viel bessere Stimmung breit und die RWE-Aktie legte gestern bis auf 34,51 Euro im Hoch zu. Unter dem Strich sind die eher vagen Aussichten auf neue Chancen mit Gaskraftwerken aber doch zu dünn, um dem Papier schon die nächste Rallye bereiten zu können.

 

Auf dem richtigen Weg?

 

Ob mit oder ohne Gas bzw. Wasserstoff: bisher hat sich der Fokus von RWE auf Erneuerbare Energien mehr als ausgezahlt. Gerade in den letzten Jahren konnte der Konzern massiv von überschaubaren Kosten bei gleichzeitig unkontrolliert steigenden Energiepreisen profitieren. Ein solches Szenario wird sich aller Voraussicht nach so schnell nicht wiederholen. Doch der Kurs der Politik gibt klar vor, dass fossile Energieträger in Zukunft sehr viel teurer werden. Wer jetzt in alternative Technologien investiert, sichert sich damit wichtige Chancen für die Zukunft.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Das darf von den Anlegern durchaus honoriert werden und nach Ansicht der Analysten von Barclays fielen die Reaktionen am Montag auf den kleinen Durchbruch in der Bundesregierung etwas zu verhalten aus. Die Investmentbank bewertet RWE zwar noch immer mit „Underweight“, was einer Verkaufsempfehlung gleichkommt. Gleichwohl blieb das Kursziel mit 50 Euro aber unangetastet, was ein recht hübsches Aufwärtspotenzial verspricht. Wenn selbst skeptische Naturen Raum für Steigerungen sehen, ist das schon ein auffälliges Signal, wenn auch nicht zwingend der Ausgangspunkt für die nächste Kursrallye.

06.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)