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Die Expansion steht bei Rheinmetall im Vordergrund und es zieht den Hersteller auch mitten in die Ukraine

Der Output an Artilleriemunition soll deutlich steigen

NTG24 - Die Expansion steht bei Rheinmetall im Vordergrund und es zieht den Hersteller auch mitten in die Ukraine

 

Die Ukraine gerät im von Russland initiierten Angriffskrieg immer mehr unter Druck. Zuletzt musste die Armee sich aus der Kleinstadt Awdijiwka zurückziehen, die von russischen Streitkräften seit Monaten belagert wird. Dass Letztere nun einen Erfolg feiern können, das führen Beobachter nicht zuletzt auf das Fehlen dringend benötigter Artilleriemunition zurück.

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In den USA werden weitere Militärhilfen seit Monaten blockiert und von Ex-Präsident Donald Trump für den Wahlkampf instrumentalisiert. Den europäischen Partnern der Ukraine ist es bisher nicht gelungen, diese Lücke zu füllen. Dieses Kunststück wird auch Rheinmetall (DE0007030009) in naher Zukunft eher nicht gelingen. Das Unternehmen stellt aber die Weichen für eine deutlich größere Produktion in den kommenden Jahren.

Erst kürzlich erfolgte der Spatenstich für eine neue Fabrik in Niedersachsen, wo ab dem kommenden Jahr Artilleriemunition produziert werden soll. Darauf folgt nun eine Kooperation mit einer ukrainischen Firma. Rheinmetall beteiligt sich zu 51 Prozent an einem Gemeinschaftsunternehmen, welches direkt in der Ukraine ein neues Werk für die Herstellung von Artilleriemunition im Kaliber 155 Millimeter auf die Biene stellen soll. Solche Munition kommt unter anderem bei der Panzerhaubitze 2000 zum Einsatz.

 

Rheinmetall lässt nicht locker

 

Rheinmetall-Chef Armin Papperger bezeichnet die neue Zusammenarbeit als einen wesentlichen Beitrag der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine und sieht darin eine Verbesserung der Sicherheit in Europa. Jährlich soll eine sechsstellige Anzahl an Geschossen produziert werden. Angesichts eines Bedarfs von Tausenden Geschossen täglich ist eben das auch bitter nötig. Die Produktion direkt in der Ukraine ist zwar nicht ungefährlich, da das Werk so auch ins Visier der russischen Angreifer gerät. Auf der anderen Seite helfen kurze Wege aber dabei, die Munition schnell an ihr Ziel zu bringen.

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Rheinmetall unterstreicht mit dem Vorstoß in jedem Fall den eigenen Anspruch, der Ukraine so viel und so schnell wie möglich unter die Arme zu greifen. Für die Aktionäre gibt es weiterhin keinen Grund, sich über den Konflikt in Osteuropa zu freuen. Gleichwohl ist absehbar, dass der Rüstungskonzern damit in den kommenden Jahren noch viel Geld verdienen wird.

Die jüngsten Expansionen von Rheinmetall werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht die letzten gewesen sein, denn auch in Europa selbst ist der Bedarf nach Verteidigung durch die Aggression Russlands sowie durch Donald Trump gesäte Zweifel an der NATO auf das wahrscheinlich höchste Niveau seit dem Zweiten Weltkrieg angeschwollen. Forderungen nach Elementen einer Kriegswirtschaft, wie sie der FDP-Politiker Marcus Faber ins Gespräch brachte, sind vielleicht etwas zu weit nach vorne gegriffen. Doch dass die Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren steigen, daran gibt es kaum noch einen Zweifel.

 

Was treibt die Rheinmetall-Aktie?

 

Vor diesem Hintergrund blickt die Rheinmetall-Aktie einer glorreichen Zukunft entgegen und nicht ohne Grund konnte der Titel zuletzt einen Kursrekord nach dem anderen abfeiern. Am Wochenende standen stolze 388,20 Euro auf dem Ticker und damit nur unwesentlich weniger als beim jüngsten Hoch bei 389,30 Euro. Trotz der guten Voraussetzungen für weitere Höhenflüge gibt es für Kursgewinne aber leider keine Garantie.

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Werbebanner Brauerei StauderDas fraglos zu erwartende Wachstum des Konzerns ist im Kurs mittlerweile mindestens teilweise eingepreist. Es stellt sich also die Frage, ob Rheinmetall die hohen Erwartungen der Marktakteure in der Zukunft noch übertrumpfen kann. Das scheint alles andere als undenkbar und der Konzern dürfte derzeit händeringend nach Wegen suchen, um die Produktion noch weiter anzutreiben und damit letztlich auch die Umsätze zu steigern. Doch den Möglichkeiten sind diesbezüglich freilich auch Grenzen gesetzt, was auch das Aufwärtspotenzial der Aktie in letzter Konsequenz irgendwo begrenzt. Ich persönlich traue der Rheinmetall-Aktie noch einige Aufschläge im laufenden Jahr zu. Zwischenzeitliche Korrekturen aufgrund von Gewinnmitnahmen lassen sich aber nie ausschließen und so ist gerade ein Einstieg auf oder in der Nähe von Kursrekorden stets mit Risiken verbunden.

19.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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