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Rheinmetall feiert den Spatenstich für ein neues Munitionswerk und ruft damit sowohl Unterstützer als auch Kritiker auf den Plan

Mit dem Aktienkurs geht es weiter aufwärts

NTG24 - Rheinmetall feiert den Spatenstich für ein neues Munitionswerk und ruft damit sowohl Unterstützer als auch Kritiker auf den Plan

 

Es fehlt der europäischen Rüstungsindustrie an Kapazitäten für die Produktion von Munition, was gerade aufgrund der blockierten US-Hilfen für die Ukraine momentan ein größeres Problem als je zuvor ist. Rheinmetall bemüht sich nun darum, Abhilfe zu schaffen. In Unterlüß im Nordosten Niedersachsens feierte der Konzern am Montag den Spatenstich für ein neues Munitionswerk.

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Zu diesem Ereignis gab es hohen Besuch. Zugegen war unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, der die Bedeutung des neuen Werks unterstrich. Es sei wichtig, alles dafür zu tun, die Produktion weltweit zu erhöhen, so Scholz. Das Werk soll in einem hohen Tempo gebaut werden. Bereits im kommenden Jahr will Rheinmetall (DE0007030009) die Produktion von Artilleriemunition an dem Standort aufnehmen. Im ersten Jahr sollen 50.000 Artilleriegranaten produziert werden. Langfristig werden 200.000 Stück pro Jahr angepeilt. Dafür plant der Rüstungskonzern mit bis zu 500 neuen Arbeitsplätzen.

Von der lokalen Bevölkerung wird das Ganze offenbar größtenteils positiv aufgenommen, wie der örtliche Bürgermeister Kurt Wilks gegenüber dem „NDR“ sagte. Viele der Einwohner im Ort würden für Rheinmetall arbeiten und das neue Werk habe eine ganz besondere Bedeutung für die Gemeinde. Natürlich sieht das aber nicht jeder so und zum Spatenstich formierte sich auch Widerstand gegen das Bauvorhaben von Rheinmetall.

 

Demonstrationen bei Rheinmetall

 

Zum einen fanden sich am Rande des Ereignisses rund 400 Personen mit etwa 300 Traktoren, die gegen die schrittweise Streichung des Agrardiesels und für den Abbau der Bürokratie in der Landwirtschaft demonstrierten. Das Munitionswerk stört diese Gruppe eher weniger. Der Spatenstich war schlicht eine willkommene Gelegenheit, um den Bundeskanzler mit eigenen Aktionen auf bestehende Probleme aufmerksam zu machen.

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Die „Friedensaktion Südheide“ demonstrierte derweil gegen „Rüstungs- und Kriegspolitik“ und machte darauf aufmerksam, dass die aktuelle Militärpolitik der Bundesregierungen weitere Spannungen und Kriege in der Welt befeuere. Die Proteste verliefen friedlich und weder Rheinmetall noch der Bundeskanzler ließen sich davon stören. Auch an der Börse wird das Ganze eher mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen. Dort kann den Anlegern der Ausbau der Produktion gar nicht schnell genug gehen.

Das geschäftliche Potenzial von Rheinmetall wird momentan allein durch die bestehenden bzw. eben nicht bestehenden Kapazitäten beschränkt. Vor Aufträgen kann der Konzern sich seit Kriegsausbruch in der Ukraine kaum retten, woran sich so schnell kaum etwas ändern wird. Mit dem drohenden Ausfall der USA bei den Ukraine-Hilfen kommt der europäischen Rüstungsindustrie nochmal eine höhere Bedeutung zu und auch die hiesigen Streitkräfte sind notorisch unterversorgt. Dass Rheinmetall in solchen Zeiten neue Werke aus dem Boden stampft, wird nicht nur begrüßt. Es wird regelrecht erwartet.

 

Viel Rückenwind für Rheinmetall

 

Nun ist der Spatenstich in Unterlüß nicht einfach vom Himmel gefallen und den Anlegern ist schon lange klar, dass Rheinmetall dort am Aufbau neuer Produktionskapazitäten arbeitet. Den Aktienkurs bewegt das Ganze daher nicht weiter in die Höhe. Es steht aber auch dem imposanten Aufwärtstrend nicht im Wege, der am Montag dank guter Vorgaben von Renk und einer allgemein ausgelassenen Stimmung weiteren Auftrieb erhielt. Zeitweise konnte Rheinmetall bei 349,90 Euro schon wieder ein neues Hoch etablieren. Über die magische Linie bei 350 Euro trauten die Bullen sich allerdings (noch) nicht hinaus.

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Werbebanner Brauerei StauderBei Handelsschluss standen letztlich 348,90 Euro auf dem Ticker; das Tagesplus belief sich auf noch immer eindrucksvolle 3,65 Prozent. Mittelfristig stehen alle Zeichen auf Wachstum was eine positive Entwicklung an der Börse begünstigt. Die einzige Frage scheint momentan zu sein, inwieweit die Anteilseigner den derzeitigen Ausbau von Rheinmetall schon eingepreist haben und ob sich damit noch weitere Potenzial für Kurssteigerungen ergibt. Nüchtern betrachtet bleibt noch Luft nach oben, doch garantieren lassen sich Kursgewinne freilich nicht.

13.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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