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Rheinmetall weiter schwer gefragt, Volkswagen unter Druck, Nvidia auf Eroberungskurs und die Commerzbank hofft auf Polen

Die Anleger müssen mit vielen Veränderungen zurechtkommen

NTG24 - Rheinmetall weiter schwer gefragt, Volkswagen unter Druck, Nvidia auf Eroberungskurs und die Commerzbank hofft auf Polen

 

Der Begriff der Zeitenwende hat schon seit einer ganzen Weile Konjunktur. Mittlerweile kommt er auch an den Börsen in höherer Frequenz zum Einsatz, und das nicht ganz unberechtigt. Es verändert sich derzeit vieles. Mit dazu gehören die hohen Zinsen, welche mancher junge Anleger nur vom Hörensagen noch kennt. Auch daran, dass es mit Staatsanleihen eine ernsthafte Alternative zu Aktien gibt, wird sich manch einer noch gewöhnen müssen. Das sind aber nur zwei von sehr vielen Faktoren, welche die Märkte nachhaltig beeinflussen.

Das geopolitische Geschehen geht an der Börse natürlich auch nicht spurlos vorbei und vor allem die immer zahlreicheren großen Konflikte setzen der Laune der Börsianer zu, sorgen sie doch für immer mehr Unsicherheit. Profitieren davon kann Rheinmetall (DE0007030009), denn die Dienste des Rüstungskonzerns sind gefragter denn je. Nicht nur Konfliktparteien bestellen munter Panzer und andere Rüstungsgüter.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Hochrüstung lässt sich fast über den gesamten Globus beobachten und sie wird so schnell kaum enden. Für Rheinmetall bedeutet das die fast schon sichere Aussicht auf prall gefüllte Auftragsbücher über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Das Wachstum scheint nur noch von den eigenen Kapazitäten begrenzt zu werden. An der Börse wird dies entsprechend gewürdigt. Mit den Kursen ging es seit Jahresbeginn um 35,1 Prozent aufwärts. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs belaufen die Gewinne sich auf fast 175 Prozent.

 

Volkswagen baut um

 

Auch Volkswagen (DE0007664039) befindet sich derzeit im Umbruch und scheint die konjunkturelle Schwäche immer mehr zu spüren zu bekommen. Dazu gesellt sich ein immer schwierigerer chinesischer Markt, auf dem die Wolfsburger in Sachen E-Autos bisher kaum eine Rolle spielen. Als wäre das nicht genug, drücken steigende Kosten auch noch auf die Marge, was sich in Zukunft aber ändern soll.

Mit einem umfangreichen Sparprogramm soll die Kerntochter VW wieder auf Vordermann gebracht werden. Die Ziele sind recht ambitioniert und es soll in einigen Jahren die höchste Umsatzrendite aller Zeiten erzielt werden. Das kann die Anleger aber nicht so recht überzeugen. Die Zeitenwende bei der VW-Aktie zeigt sich vor allem beim Aktienkurs. Jener rutschte in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 unter die 100-Euro-Linie, wenn auch knapp. Die Skepsis bei den Aktionären ist in jedem Fall spürbar.

 

Nvidia hat noch nicht genug

 

Bei Nvidia (US67066G1040) fand die Zeitenwende mit dem Beginn des KI-Erfolgszugs statt. Gefühlt über Nacht mutierten die KI-Beschleuniger des Chip-Herstellers zum begehrtesten Objekt überhaupt, welches schätzungsweise sein Eigengewicht in Gold wert ist, wenn nicht etwas mehr. Teils schon fast abstrus gute Zahlen trieben den Aktienkurs beträchtlich in die Höhe, und trotz einiger Korrekturen in den letzten Wochen hinterließ die Nvidia-Aktie zum Wochenende mit 385,85 Euro keinen schlechten Eindruck. Um 180 Prozent ging es seit Jahresbeginn aufwärts.

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Damit scheint man bei Nvidia aber noch lange nicht zufrieden zu sein. Gerüchten zufolge arbeitet der Konzern schon daran, den nächsten Markt zu erobern. Hinter verschlossenen Türen soll das Unternehmen laut Insidern an ARM-CPUs basteln, welche künftig Intel, AMD und auch Apple das Leben schwermachen sollen. Es fällt nicht schwer, diesen Berichten Glauben zu schenken. Denn dass Nvidia ein Auge auf ARM geworfen hat, ist seit der geplatzten Übernahme ziemlich offensichtlich.

 

Erlösung für die Commerzbank?

 

Die Commerzbank (DE000CBK1001) hätte es mit der Zeitenwende schlechter erwischen können. Zwar herrscht auch hier bei den Aktionären viel Verunsicherung. Immerhin profitiert man aber von den höheren Zinsen, welche bereits in den letzten Quartalen mit die höchsten Gewinne seit sehr langer Zeit einbrachten. Nun gibt es auch die Aussicht auf Besserung der Geschäfte in Polen. Denn mit dem Erfolg des pro-europäischen Kandidaten Donald Tusk erhoffen sich einige Beobachter, dass auch dortige Geldhäuser wie die Commerzbank-Tochter mBank wieder bessere Geschäfte machen können.

Vielleicht auch deshalb konnte die Commerzbank-Aktie sich zuletzt dem starken Abwärtssog einigermaßen entziehen und in der vergangenen Woche knapp die psychologisch wichtige Linie bei zehn Euro verteidigen. Es bleiben aber noch einige offene Fragen. Die Regierungsbildung in Polen dürfte viel Zeit in Anspruch nehmen, da Noch-Präsident Duda eine ganze Fülle an Werkzeugen hat, um diesen Prozess zu verzögern. Viele Beobachter gehen fest davon aus, dass diese Optionen auch gezogen werden.

 

Zeiten ändern sich

 

Die vielen Veränderungen wirken auf Anleger beängstigend, und zum Teil sind sie das auch. Es gibt aber dennoch keinerlei Grund, um schon die Flinte ins Korn zu werfen. Mit der Zeitenwende an den Finanzmärkten kommen auch einige neue Chancen. Das Feld auf Siegern und Verlierern dürfte neu gemischt werden, doch es ist längst nicht so, als würde es an den Märkten durch die Bank nur noch abwärtsgehen. Zudem wissen etwas erfahrene Anleger, dass Tiefpunkte stets auch gute Chancen mit sich bringen. Wer mit offenen Augen die Märkte betrachtet, der wird sich in diesen nicht einfachen Tagen durchaus so einige interessante Gelegenheiten identifizieren.

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30.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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