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Warum der SAP-Aktie in diesem Monat ein neuer Absturz droht

SAP-Aktie bleibt weiterhin ein Sorgenkind

NTG24 - Warum der SAP-Aktie in diesem Monat ein neuer Absturz droht

 

Für die Aktionäre der SAP SE lief das Börsenjahr 2020 überaus enttäuschend. Während viele Blue Chips aus dem Technologiebereich in der Regel prozentual deutlich zweistellige oder sogar dreistellige Kursgewinne verzeichnen konnte, verzeichnete das DAX-Schwergewicht ein Kursminus von 11 %. Ausschlaggebend für die schwache Performance war eine Gewinnwarnung, die am 25. Oktober 2020 für das damalige Geschäftsjahr sowie für die Folgeperioden seitens des Walldorfer Software-Konzerns ausgesprochen wurde. Von dem Kursminus in Höhe von gut 22 %, welches die Aktie am folgenden Handelstag verzeichnen musste, konnte sich der Titel bis zum Jahresende nicht wirklich erholen.

Für Enttäuschung sorgte vor allem die Tatsache, dass das die Unternehmensspitze rund um Vorstandssprecher Christian Klein die schwachen fundamentalen Aussichten mit der Corona-Pandemie begründeten. Dies lies Zweifel an der eigentlichen Verfassung des SAP-Geschäftsmodells aufkommen, da andere Titel aus dem Software-Sektor von der jüngsten Digitalisierungswelle massiv profitieren konnten. Insbesondere im schnell wandelnden Geschäft mit Software sehen viele institutionelle Investoren Gewinnwarnungen über Jahre mehr als kritisch, da dies oftmals ein erstes Indiz sein könnte, dass eine Firma den Anschluss an die Marktentwicklung zu verlieren droht.

 

Der Tag der Entscheidung naht

 

 

Für den 29. Januar hat SAP die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 vorgesehen. Hierbei erwarten viele Marktexperten mit Spannung, ob Europas grösster Softwarekonzern nochmals seine Prognosen beibehalten kann oder nochmals revidieren muss. Sollte das Geschäftsmodell von SAP nochmals an Wettbewerbsfähigkeit verloren haben, wäre in einem Worst-Case-Szenario ein noch vorsichtigerer Ausblick die logische Konsequenz. Für Verunsicherung sorgen vor allem Spekulationen, dass der ehemalige SAP-CEO Bill McDermott seinem Nachfolger eine Firma übergeben haben könnte, deren Zustand doch nicht ganz hervorragend war, wie zu Zeiten der Staffelübergabe kommuniziert wurde.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeZuletzt fiel die Kurserholung der SAP-Aktie im Vergleich zur Gesamtmarktentwicklung eher verhalten aus. Zudem plant SAP die Tochterfirma Qualtrics, welche erst in 2018 für 8 Milliarden US-Dollar übernommen wurde, wieder an der Börse zu platzieren. Gemäß der im Rahmen der möglichen Neuemission kommunizierten indikativen Preisspanne von 20 US-Dollar bis 24 US-Dollar je Qualtrics-Aktie könnte die Firma mittlerweile bis zu 14,5 Milliarden US-Dollar wert sein. Allerdings gehen Insider davon aus, dass SAP nach dem Kauf weitere Mittel in Höhe von 18 Milliarden US-Dollar in Qualtrics investiert hat, so dass sich die Walldorfer unterm Strich mit einem erheblichen Verlust von einem Teil der Qualtrics-Aktien trennen würden.

 

Fazit:

 

Aktuell blicken viele Anleger skeptisch auf die Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 am 29. Januar. Auch statistisch gesehen folgt auf eine Gewinnwarnung viel häufiger eine erneute Reduzierung der Prognosen als eine Erhöhung des Ausblicks. Entsprechend ist die Firma, für welche die Analysten in 2021 stagnierende Umsätze bei einem leichten Gewinnrückgang prognostizieren, mit einem geschätzten 2021er-KGV von 28 eher ein spekulatives Investment. Vielmehr sollte jetzt zunächst die kommende Berichterstattung abgewartet werden, auch wenn Anleger Gefahr laufen, in einem positiven Szenario einige mögliche Kursgewinne zu verpassen.

 

04.01.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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