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ST Micro: Gewaltiger Umsatzsprung im 3. Quartal

Rückenwind für internationale Halbleiter-Aktien

NTG24 - ST Micro: Gewaltiger Umsatzsprung im 3. Quartal

 

Ein hervorragendes Signal für die offensichtlich umfassende Belebung der globalen Halbleiterbranche ging heute ausgerechnet von dem in Genf beheimaten, in seinen europäischen Standorten jedoch vor allem aus Italien und Frankreich operierenden international führenden Hersteller von Logikchips und prozesssteuernden Microcontrollern, ST MICROELECTRONICS (NL0000226223), kurz ST MICRO aus.

Die in unserem Strategiedepot AKTIEN SPEKULATIV allokierte Aktie schoss daraufhin bin bis zum Handelsschluss an ihrer Hauptbörse Paris gleich um + 6,9 % auf knapp 28 Euro hoch und notiert damit nur noch rd. 5 % unter ihrem Rekordstand von 29,40 Euro vom 14.02.2020.

Auch andere, speziell europäische Halbleiterhersteller wie INFINEON (DE0006231004 / + 7,6 %) und die ebenfalls in unserem Strategiedepot AKTIEN SPEKULATIV notierte ehemalige Gründungsgesellschaft von ASML, ASM INTERNATIONAL (NL0000334118 / + 7,2 %), wurden von der Meldung durch ST MICRO schlagartig nach oben katapultiert.

 

Chart: ST MICROELECTRONICS gegen MSCI WORLD (Euro) – Index

 

 

Im Einzelnen ließ ST MICRO in einer Vorab-Bekanntgabe seines Konzernumsatzes zum 3. Quartal 2020 (per 30.09.) verlauten, dass dieser gegenüber dem 2. Quartal um nicht weniger als + 27,8 % auf 2,67 Mrd. USD nach oben geschnellt sei, womit die vorherige, bereits nach dem 2. Quartal angehobene maximale Umsatzprognose des Konzerns von nur 2,45 Mrd. USD um Längen übertroffen wurde.

Diese Meldung von ST MICRO ist umso aussagekräftiger und bedeutsamer, als der Konzern in seinem Produktprofil grundsätzlich sehr konjunkturzyklisch aufgestellt ist und mit seinen weltweiten Logikchip- und prozesssteuernden Microcontrollern vor allem die Automobilindustrie-, wie aber auch den Konsumelektronik- und Mobilfunksektor beliefert (ähnlich wie auch Infineon und ASM International).

Gerade in diesen beiden Kernsegmenten von ST MICRO, zum einen der Chipbelieferung der Automobilindustrie wie aber auch dem breitflächigen Absatz von Microcontrollern, sei es im 3. Quartal zu einer sehr dynamischen Geschäftsbelebung gekommen, so der Konzernvorstand.

Außerdem dürfte ST MICRO in der Umsatzentwicklung des 3. Quartals auch zu Gute gekommen sein (selbst wenn der Konzern dies bisher nicht offiziell bestätigte), dass zuletzt knapp 60 % des Konzernumsatzes im besonders Corona-begünstigten Kontinent Asien erwirtschaftet wurde, was auch ähnliche regionale Umsatzanteile sind, wie sie Infineon und ASM International dort aktuell erzielen.

In diesem Punkt dürften sich europäische Chip-Produzenten daher gegenwärtig in einer sehr auskömmlichen Geschäftsposition, gerade gegenüber asiatischen Kunden befinden, und in diesem Zusammenhang vermutlich momentan sogar eher direkte Profiteure des fortgesetzten US-chinesischen Handelskriegs sein.

ST Micro hebt seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2020 daher folgerichtig nun bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr auf nunmehr „über 9,65 Mrd. USD“ an, nachdem die ursprünglich zum Jahresbeginn anvisierte Umsatzbandbreite von „8,8 bis 9,5 Mrd. USD“ bereits zum Ende des 2. Quartals auf „voraussichtlich 9,25 bis 9,65 Mrd. USD“ heraufgesetzt wurde.

Seine vollständigen Zahlen zum 3. Quartal wird ST Micro am 22.10. publizieren.

Nach dieser unerwartet positiven Meldung von ST Micro dürfte jedoch aus unserer Sicht nicht nur die europäische, sondern künftig ebenso auch die US-amerikanische Halbleiter-Aktienbranche hierdurch weiteren Auftrieb erhalten, auch wenn für US-Unternehmen die Konsequenzen aus dem schwelenden Handelskonflikt mit China eher schwieriger absehbar sein dürften, als dies aktuell für europäische Konzerne gilt.

In jedem Fall sollte die heutige, hoch erfreuliche Verlautbarung von ST Micro in den nächsten Tagen noch für eine weitere Heraufstufung des Konsenskursziels der Analysten sorgen, das bereits vor dieser heutigen Meldung bei über 30 Euro, d.h. immer noch um + 7,5 % über dem heutigen Schlusskurs lag.

Gemäß heute bereits ersten erfolgen Kurszielanhebungen (z.B. durch Barclays auf 33 Euro) erwarten wir daher nun in der Folge einen weiteren Ausbau des Aktienkursziels für ST Micro im durchschnittlichen Analystenkonsens auf rd. 32 – 33 Euro, womit die Aktie gegenwärtig nur noch mit KGVs (2020 – 2022e) von rd. 35 / 21 / 16 bewertet wäre.

Wir halten dies trotz vergleichsweise hoher konjunktureller Geschäftszyklizität weiterhin für eine klare Unterbewertung der Aktie, und stufen den Titel von ST Micro, der zudem auch charttechnisch nun in Kürze eine weitere Rekordmarke erklimmen dürfte, für risikobereite Anleger daher nach wie vor als kaufenswert ein.

 

01.10.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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