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Siemens Energy wird von der Windkrafttochter Gamesa weiterhin schwer belastet und von Hoffnung ist an den Märkten kaum noch etwas zu spüren

Es will einfach keine Zuversicht aufkommen

NTG24 - Siemens Energy wird von der Windkrafttochter Gamesa weiterhin schwer belastet und von Hoffnung ist an den Märkten kaum noch etwas zu spüren

 

Knapp drei Wochen ist es mittlerweile her, dass Siemens Energy wieder einmal eine Gewinnwarnung herausgeben musste und diese in erster Linie den Misserfolgen bei der Windkrafttochter Gamesa zuzuschreiben waren. Da könnte man meinen, dass das Ganze an der Börse mittlerweile verdaut wurde. Im Chart der Aktie ist davon aber nichts zu sehen. Die Siemens Energy-Aktie scheint es sich in den Untiefen des Kurskellers bequem zu machen.

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Zeitweise bastelten die Bullen zwar an einer kleinen Erholung bei Siemens Energy (DE000ENER6Y0). Die hat sich aber schon wieder in Luft aufgelöst und am Wochenende standen magere 14,91 Euro auf dem Ticker. Das ist nur unwesentlich mehr als das Zwischentief von Ende Juni bei 14,35 Euro. Anders ausgedrückt ist die Stimmung weiterhin im Keller, und das trotz nicht ganz schlechter Prognosen seitens der Analysten.

Letztere bezeichneten die heftigen Korrekturen bei Siemens Energy schon früh als überzogen und rechneten entsprechend mit einer schnellen Erholung. Sogar manche Kaufempfehlung gibt es noch bis heute zu sehen; die Kursziele bewegen sich bei besonders optimistischen Naturen nördlich von 20 Euro. Selbst Verkaufsempfehlungen wie bei Bernstein Research werden von Aufwärtspotenzial begleitet; hier ist von glatten 20 Euro als Kursziel die Rede.

 

Siemens Energy: Ein Scherbenhaufen?

 

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Werbebanner EMH PM TradeOffensichtlich können die Anleger den verhaltenen Optimismus der Börsenprofis nicht nachvollziehen. Stattdessen hängt die Stimmung auf Halbmast, was sich auch in der Berichterstattung widerspiegelt. Am Wochenende widmete sich beispielsweise die „FAZ“ dem Thema Siemens Energy und zog dabei ein eher düsteres Fazit. Die Probleme bei Gamesa werden dort teils als hausgemacht bezeichnet. Gerade im Onshore-Bereich liegt einiges im Argen und es werden Zweifel daran geäußert, ob das Ganze überhaupt noch sanierungsfähig ist.

Entsprechend spielt die Zeitung ein wenig mit dem Gedanken, das Ganze schlicht aufzugeben. Zumindest momentan ist trotz der großen Nachfrage aufgrund der Energiewende nicht absehbar, wie steigende Kosten bei gleichzeitig steigendem Druck durch die (subventionierte) Konkurrenz aus China in den Griff zu bekommen wären. Auch in den Börsenforen können sich einige Teilnehmer für einen solchen Vorschlag erwärmen.

Neben solchen Faktoren hat Gamesa auch noch mit Qualitätsproblemen zu kämpfen. Potenziell könnte es bei Hunderten Anlagen Produktionsfehler oder technische Mängel geben. Das gesamte Ausmaß kann nicht einmal die Führung von Siemens Energy selbst überblicken, wie jene den Anlegern mitteilte. Da stellt sich berechtigterweise die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte und ob hinter den Kulissen nur blankes Chaos herrscht. Sonderlich viel Vertrauen erntet der Konzern damit an der Börse aber mit Sicherheit nicht.

 

Bei Siemens Energy muss einiges passieren

 

Unter dem Strich ist Siemens Energy zwar noch lange nicht dem Untergang geweiht und abseits der Windkraft läuft es für den Konzern nach wie vor blendend. Doch es ist enorm viel Unsicherheit in der Aktie. Darauf reagieren Anleger allergisch, und das vollkommen zu Recht. Nach den zahllosen Enttäuschungen der vergangenen Jahre muss zumindest gedanklich damit gerechnet werden, dass es weitere Schläge unter die Gürtellinie geben wird. Erfolge in anderen Bereichen treten da in den Hintergrund.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBei dem Konzern wird einiges passieren müssen, damit die Aktienkurse wieder Höhenluft schnuppern können. Ein Anfang wäre schon mal gemacht, wenn das Ganze Ausmaß der Probleme zu überblicken wäre. Der nächste Schritt wären dann nachvollziehbare Pläne, um jene in den Griff zu bekommen. Solange es daran schlicht komplett fehlt, ist der Verbleib auf der Seitenlinie nicht die schlechteste Option. Dort lässt sich relativ entspannt darauf warten, dass das große Sorgenkind endlich wieder positive Schlagzeilen produziert.

10.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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