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Siemens Energy verhandelt mit dem Bund über Staatshilfen und schickt den Aktienkurs damit in den freien Fall

Die Angst geht um

NTG24 - Siemens Energy verhandelt mit dem Bund über Staatshilfen und schickt den Aktienkurs damit in den freien Fall

 

Gerade erst verschreckte Siemens Energy die Anleger, nachdem Gerüchte über ein Einstampfen problematischer Turbinen bei der Windkraft-Tochter Gamesa aufkamen. Noch bevor die Anleger diese unbestätigten Meldungen richtig verdauen konnten, gibt es nun die nächste Hiobsbotschaft mit einer noch weit größeren Sprengkraft. Der Konzern gestand am Donnerstag ein, sich mit verschiedenen Akteuren in Gesprächen zu befinden, um die Bilanz zu stärken. Das kommt an den Märkten überhaupt nicht gut an.

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Konkret genannt wurde auch die Bundesregierung, welche Siemens Energy (DE000ENER6Y0) mit Bürgschaften stützen könnte. Zwar befinden die Gespräche sich bisher noch in einem sehr frühen Stadium. Dennoch sehen viele Beobachter schon die nächsten Probleme auftauchen. Dazu gehört auch, dass eine Kapitalerhöhung anstehen könnte, sollte bei den derzeitigen Gesprächen keine Lösung gefunden werden. Ergebnisse liegen bisher keine vor.

Mit Details hält man sich bei Siemens Energy freilich zurück. Medienberichten ist aber zu entnehmen, dass niemand bei den Gesprächen so richtig begeistert zu sein scheint. Die Bundesregierung würde demnach lieber eine höhere Beteiligung des Mutterkonzerns Siemens sehen. Der ziert sich aber schwer und arbeitet eigentlich schon seit einer Weile daran, seine Beteiligung an Siemens Energy zu reduzieren. Was auch immer am Ende herauskommen mag: schon jetzt ist klar, dass das Unternehmen in einer tiefen Krise steckt und aus dieser so schnell wohl auch nicht herauskommen wird.

 

Düstere Aussichten für Siemens Energy

 

Siemens Energy informierte zusätzlich darüber, dass im Windgeschäft die Marktschätzungen für das kommende Jahr wohl verfehlt werden. Eine Erholung beim Sorgenkind Gamesa rückt damit abermals in weite Ferne. Gleichzeitig trübt sich der Ausblick auch in anderen Unternehmensteilen ein. Die Anteilseigner finden da viele gute Gründe für neue und alte Sorgen und bekommen kaum Luft, um auch nur ansatzweise so etwas wie Zuversicht zu entwickeln.

Entsprechend verhielt sich der Aktienkurs am Donnerstag. Um satte 35,5 Prozent sackte die Siemens Energy-Aktie gestern in die Tiefe und landete per Handelsschluss bei mageren 6,87 Euro. Zeitweise wurde bei 6,40 Euro ein neues Allzeit-Tief markiert. Gerade in diesen Zeiten reagieren die Börsianer sehr negativ auf Anzeichen finanzieller Probleme und auf Experimente möchte sich kaum noch jemand einlassen. Eine schnelle Erholung ist für Siemens Energy an der Börse vor diesem Hintergrund nicht absehbar.

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Ganz neu sind die Meldungen rund um neue Verhandlungen freilich nicht. Sie wurden nun aber zum ersten Mal bestätigt und damit erscheint es auch einigermaßen realistisch, dass weitere unschöne Gerüchte den Tatsachen entsprechen dürften. Dazu gehört eine eher maue Auftragslage bei gleichzeitig steigenden Kosten und damit die Aussicht auf dünne Margen, welche in absehbarer Zukunft noch weiter dahinschmelzen könnten. Kurzum scheint es bei Siemens Energy momentan an so ziemlich jeder Ecke zu haken.

 

Das sieht gar nicht gut aus

 

Tiefpunkte im Chart bergen natürlich stets auch Chancen, gerade für geduldige und schmerzbefreite Anleger. Die Siemens Energy-Aktie ist dennoch ein viel zu heißes Eisen für den Moment. Es ist vollkommen offen, was bei den laufenden Gesprächen am Ende herauskommen mag. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass daraus Neuigkeiten entstehen werden, welche den Anlegern wenig gefallen dürften. Zudem ist die mehr als negative Charttechnik als klares Warnsignal zu verstehen.

Es ist schlicht nicht zu empfehlen, bei Siemens Energy in ein fallendes Messer zu greifen. Wo genau die Aktie ihren Tiefpunkt haben wird, das werden wir erst im Nachhinein mit Sicherheit wissen. Darüber zu spekulieren, bietet sich aktuell aber überhaupt nicht an. Schon bei deutlich höheren Kursen wurde von einigen Beobachtern über Bodenbildungen gemutmaßt. Bisher ist davon in der Praxis so überhaupt nichts zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Verluste ist nicht eben gering; gerade wenn noch weitere schlechte Neuigkeiten folgen sollten.

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27.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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