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Siemens Energy zeigt wieder einmal ernüchternde Zahlen und beziffert nun auch die zu erwartenden Verluste aufgrund von Qualitätsmängeln

Aufgeben ist keine Option!

NTG24 - Siemens Energy zeigt wieder einmal ernüchternde Zahlen und beziffert nun auch die zu erwartenden Verluste aufgrund von Qualitätsmängeln

 

Siemens Energy sprach am Montagmorgen über Zahlen aus dem dritten Geschäftsquartal, welches dem kalendarischen zweiten Quartal entspricht. Wieder einmal gibt es vor allem rote Zahlen zu sehen. Das Gesamtjahr soll aktuellen Prognosen zufolge mit einem Verlust von satten 4,5 Milliarden Euro abgeschlossen werden. Hauptsächlich dafür verantwortlich ist weiterhin die kriselnde Windkrafttochter Gamesa.

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Werbebanner testenBereits vor einer Weile wurde bekannt, dass die Windkraftanlagen von Gamesa erhebliche Qualitätsmängel aufweisen und Siemens Energy (DE000ENER6Y0) daher Rücklagen aufbauen muss. Wie das Management nun mitteilte, sollen für den Austausch von Rotorblättern und Getrieben 1,6 Milliarden Euro zurückgestellt werden. Auch wenn die tatsächlichen Zahlungen nicht sofort anstehen, sondern sich wohl bis in die Jahre 2024 und 2025 ziehen werden, so ist das eine stolze Summe.

Zudem sind auch noch weitere operative Verluste an anderer Stelle zu beklagen. Gamesa bleibt für den Moment eine einzige Baustelle und ein Ausweg aus der Misere bietet sich zumindest kurzfristig nicht an. Dennoch wird am Führungspersonal erst einmal festgehalten. Jenes wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach ausgetauscht. Da sich daraus keinerlei nennenswerte Änderungen ergaben, scheint man bei Siemens Energy aber nun zu dem Schluss zu kommen, dass andere Gründe für das schlechte Abschneiden des Konzerns verantwortlich zu machen sind. An einem ernüchternden bis niederschmetternden Geschäftsjahr wird sich wohl erstmal nichts ändern. Neben einem Verlust nach Steuern in Höhe von 4,5 Milliarden Euro wird ein Free Cash Flow im negativen Bereich erwartet, der sich bis in den niedrigen dreistelligen Millionenbereich ziehen könnte.

 

Siemens Energy bleibt optimistisch

 

Den wieder einmal schlechten Neuigkeiten zum Trotz gibt sich Siemens Energy weiterhin einigermaßen optimistisch. Gerade der Blick auf andere Geschäftsbereiche macht der Konzernführung Mut. Gute Zahlen gibt es unter anderem bei Geschäften mit Gasturbinen und bei Stromnetzen. Kurz gesagt wäre das Unternehmen ohne Gamesa eigentlich kerngesund und klar auf Wachstumskurs.

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Die Anleger kann das aber kaum trösten. Auf die Zahlen reagierte die Siemens Energy-Aktie am Montagmorgen mit dicken roten Vorzeichen. Kurz nach Handelsbeginn ging es in Stuttgart um 3,5 Prozent abwärts. Im außerbörslichen Handel beim Handelsplatz Lang & Schwarz waren zum gleichen Zeitpunkt schon Verluste in Höhe von fünf Prozent zu beobachten. Das spricht eher nicht für Zuversicht oder Versöhnung. Viele Anteilseigern dürften mittlerweile schlicht die Nase voll haben von den ständigen Hiobsbotschaften rund um Gamesa.

Etwas Unterstützung findet die Siemens Energy-Aktie noch rund um das jüngste Zwischentief etwas oberhalb von 14 Euro. Bis dahin ist es nun aber auch kein weiter Weg mehr. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels standen überschaubare 14,87 Euro auf dem Ticker und es zeigen derzeit sämtliche Indikatoren nach unten. Gelingt den Bären ein Durchbruch nach unten, so wäre selbst der Gang in Richtung 52-Wochen-Tief bei 10,25 Euro nicht völlig undenkbar.

 

Siemens Energy in der Bringschuld

 

Vollkommen aussichtslos ist die Lage für die Siemens Energy-Aktie nicht. Hinter dem Papier steht noch immer ein großer Konzern, der in einem klaren Wachstumssegment unterwegs ist und der von der Energiewende im großen Maße profitieren könnte. Allerdings hat das Management nicht nur mit Misserfolg bei der Windkraft Vertrauen verspielt. Auch die Kommunikation war in den letzten Monaten zum Teil eher unglücklich.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeViele Anleger, die sich hier schon einmal die Finger verbrannt haben, werden so schnell wohl nicht zurückkehren. Siemens Energy muss endlich wieder für neues Vertrauen sorgen, und das bevorzugt mit harten Zahlen. Solange solche nicht vorliegen und gute Aussichten vor allem aus eher vagen Hoffnungen auf einen Turnaround bestehen, bietet sich die Seitenlinie zum Verweilen an. Einmal verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, ist mit die schwerste Aufgabe, vor die ein Unternehmen gestellt werden kann.

07.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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