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Die Anleger trennen sich in Massen von der Siemens Energy-Aktie und die Aussichten scheinen mehr als ungewiss

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NTG24 - Die Anleger trennen sich in Massen von der Siemens Energy-Aktie und die Aussichten scheinen mehr als ungewiss

 

Siemens Energy hatte den DAX am Freitag fest im Griff. Um gut 37 Prozent stürzte die Aktie in den Keller. Selten zuvor gab es bei einem Titel im deutschen Leitindex einen vergleichbaren Einbruch in so kurzer Zeit. Ausschlaggeben dafür war eine Gewinnwarnung des Konzerns, bei dem die Erwartungen der Börsianer ohnehin schon eher überschaubar ausfielen.

Enorme Qualitätsprobleme bei Windkraftanlagen scheinen Siemens Energy (DE000ENER6Y0) noch mehr als bisher befürchtet zu belasten. Der Konzern rechnet mit hohen Verlusten, vermag jene aktuell aber nicht einmal zu beziffern. So wurde die Prognose für das laufende Jahr letztlich gestrichen und die Sorgen rund um die Windkraft-Tochter Gamesa sind nicht einfach nur zurück. Sie sind größer als je zuvor, was der Blick auf den Aktienkurs mehr als eindrucksvoll belegt.

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Werbebanner EMH PM TradeDass jener derart in die Knie gegangen ist, führen manche Beobachter aber auch auf die Reaktion vieler Kleinanleger zurück. Deren Verhalten wird derzeit gerne als übertrieben bezeichnet und für die heftigen Abschläge sieht längst nicht jeder eine Berechtigung. Als Argument für Siemens Energy wird ins Feld geführt, dass die Analysten weiterhin einigermaßen optimistisch bleiben. Unter anderem hat Goldman Sachs trotz der Gewinnwarnung die Kaufempfehlung für die Aktie bekräftigt und auch andere gehen davon aus, dass die Probleme mit Gamesa irgendwann in den Griff bekommen werden.

 

Siemens Energy und die Unsicherheit

 

Nun lässt sich trefflich darüber streiten, ob Kleinanleger allein überhaupt einen derart massiven Kursrutsch auslösen können oder ob es dafür nicht vielleicht auch die eine oder andere Panikattacke bei institutionellen Investoren braucht. Klar ist für den Moment aber, dass Siemens Energy keinerlei Planungssicherheit bietet. Ohne eine Prognose ist die Aktie mehr als bisher zu einem Spekulationsobjekt verkommen und Fundamentalindikatoren bieten den Anlegern derzeit keinerlei Anhaltspunkte.

Da ist es letztlich auch verständlich, dass viele das Handtuch werfen und sich interessanteren Gelegenheiten zuwenden. Spannend zu sehen sein wird, wie sich Siemens Energy zu Beginn der neuen Woche schlagen wird. Zumindest etwas dürfte der Schock vom Freitag verdaut werden und nach der massiven Korrektur wäre eine (kleine) Gegenbewegung durchaus im Bereich des Möglichen. Schließlich läuft abseits der Windkraft das Geschäft noch immer hervorragend, auch wenn das angesichts des drohenden Milliardenverlusts vielleicht nur ein schwacher Trost sein mag.

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Festzuhalten bleibt außerdem, dass Siemens Energy mit einem Schlusskurs von 14,65 Euro am Freitag noch nicht auf die Tiefststände aus dem Vorjahr zurückgefallen ist. Die Erholung im laufenden Jahr mag in der letzten Woche implodiert sein und im Chart gibt es auch unwiderlegbar Indizien für einen langfristigen Abwärtstrend. Doch auch die Optimisten haben es nicht schwer, Argumente für die Aktie zu finden.

 

Abwarten und Tee trinken?

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Probleme bei Gamesa sind größer als gedacht, was auch Siemens-Energy-Chef Christian Bruch frei eingestehen musste. Immerhin wurden sie aber überhaupt festgestellt und sollen nun angegangen werden. Wäre ja möglich, dass der Konzern das Ganze dieses Mal in den Griff bekommt, auch wenn Maßnahmen zur Kostenreduzierung und andere Schritte sich bisher nicht als effektiv erwiesen haben. Da mittlerweile etliche Horrorszenarien und enorm viel Unsicherheit in den Kurs eingepreist ist, bleibt aber die Aussicht auf Besserung.

Empfehlen lässt sich die Siemens Energy-Aktie dennoch nicht, denn die Volatilität dürfte erst einmal hoch bleiben und nach der gestrichenen Prognose wird das Papier Spekulanten magisch anziehen. Sinnvoll ist es da vielleicht eher, sich das weitere Geschehen von der Seitenlinie aus anzusehen und hier entspannt auf neue Chancen zu warten. Die Probleme im Konzern sollten weder kleingeredet, noch überbewertet werden.

26.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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