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Siemens Energy schmiert ab, auch Nel ASA mit heftigen Verlusten, die Deutsche Bank schwächelt ebenfalls und bei TUI bleibt die Erholung ein Wunschtraum

Auch am Wochenende kommen die Anleger nicht zur Ruhe

NTG24 - Siemens Energy schmiert ab, auch Nel ASA mit heftigen Verlusten, die Deutsche Bank schwächelt ebenfalls und bei TUI bleibt die Erholung ein Wunschtraum

 

Der Handel an den Börsen ruht seit gestern Abend, doch die Schlagzeilen machen keine Pause. Während in Russland mit großen Fragezeichen ein interner Machtkampf beobachtet wird, sorgte an den Aktienmärkten vor allem Siemens Energy für Aufsehen, und das leider ganz und gar nicht im positiven Sinne.

Ein weiteres Mal sorgt die Windkraft-Tochter Gamesa für schlechte Stimmung bei Siemens Energy (DE000ENER6Y0) und das in einem Ausmaß, wie es sich selbst die größten Kritiker nicht hätten erträumen lassen. CEO Christian Bruch gab zu verstehen, dass in der Vergangenheit zu viel unter den Teppich gekehrt wurde. Festgestellt wurden deutlich erhöhte Ausfallraten bei Windkraftanlagen und dadurch bedingt kam es zu einer satten Gewinnwarnung.

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Die Prognose für das laufende Jahr wurde zunächst ersatzlos gestrichen, obschon diese ohnehin schon nicht unbedingt sensationell ausgefallen war. Bei den Börsianern könnte die Verunsicherung größer kaum sein. Die Siemens Energy-Aktie fiel gestern ungebremst in die Tiefe. Nachdem der Handel aufgrund heftiger Kursschwankungen mehrfach unterbrochen werden musste, standen per Handelsschluss schließlich 14,65 Euro auf dem Ticker. Daraus ergibt sich ein Tagesverlust in Höhe von 37,34 (!) Prozent.

 

Kein guter Tag für Nel ASA

 

Die schlechten Neuigkeiten von Siemens Energy fachten die miese Stimmung an den Börsen weiter an und waren so auch für andere Titel nicht eben hilfreich. Es macht den Eindruck, als würden die Anleger sich vermehrt von hochriskanten Aktien trennen. Vielleicht lässt sich damit der heftige Einbruch bei der Aktie von Nel ASA (NO0010081235) erklären. Letztere korrigierte am Freitag um 9,05 Prozent in Richtung Süden und schlug bei nur noch 1,03 Euro auf. Vor wenigen Tagen noch kämpften die Bullen um die wichtige Marke bei 1,20 Euro.

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Werbebanner EMH PM Trade Die ist für den Moment erst mal kein Thema mehr und die sorgenvollen Blicke der verbliebenen Anteilseigner richten sich in die Tiefe. Sämtliche charttechnischen Unterstützungen wurden mittlerweile unterboten und einzig aus psychologischer Sicht könnte der 1-Euro-Marke noch etwas Bedeutung zukommen. Es steht aber zu befürchten, dass die Bären schon bald das 52-Wochen-Tief bei 0,94 Euro in Angriff nehmen könnten, so es nicht zwischenzeitlich zu einer positiven Überraschung kommt. Genau das ließ sich Ende April mit guten Quartalszahlen bewundern. Es ist aber kein Verlass darauf, dass dieses Szenario sich wiederholen wird. Nüchtern betrachtet steckt Nel ASA tief im Abwärtstrend fest.

 

Die Deutsche Bank rutscht weiter ab

 

Kursverluste von 1,45 Prozent bei der Deutschen Bank (DE0005140008) wirkten gestern im Vergleich zu manch anderem Titel schon fast harmlos. Bedenklich ist die Lage für die Aktie aber dennoch, denn mit 9,16 Euro wurde der tiefste Schlusskurs seit Ende März erreicht. Obschon die sich damals andeutende Bankenkrise kein Thema mehr ist, fehlt es bei den Börsianern weiterhin an Vertrauen in das Finanzinstitut.

Es zeichnet sich derzeit auch nicht unbedingt ab, dass dieses einfach so über Nacht wiederhergestellt werden könnte. Zwar bezeichnen nicht wenige Analysten die Aktie der Deutschen Bank als unterbewertet, jetzt noch mehr als in den letzten Wochen. Das allein scheint aber schlicht nicht auszureichen, um für Kauflaune zu sorgen. Auch leise Töne aus dem Management, welche die Möglichkeit neuer Aktienrückkäufe in Aussicht stellen, können die Aktionäre nicht trösten.

 

Keine Erholung für TUI

 

Vor dem Wochenende erlebten die Investoren einen Tag voller Enttäuschungen und auch beim Reiseveranstalter TUI (DE000TUAG505) gab es nichts Erfreuliches zu berichten. Nachdem die Aktie des Konzerns an der 7-Euro-Marke scheiterte, stellte sich in dieser Woche zunächst eine Korrekturbewegung ein. Die nahm nun noch einmal deutlich an Fahrt auf und so ging es gestern um 4,3 Prozent auf nur noch 6,39 Euro in die Tiefe.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSchon bei 5,63 Euro wartet das Allzeit-Tief und aus der erhofften Erholung bei der TUI-Aktie wird wohl erstmal nichts. Optimisten hoffen zwar auf gute Geschäfte in den Sommermonaten, doch die nagende Unsicherheit über Umsätze und Margen in den kommenden Monaten steht einer wie auch immer gearteten Rallye noch immer im Weg. Bezeichnend ist auch, wie schnell bei der angeschlagenen TUI-Aktie kurzweilige Gewinne wieder eingestrichen werden.

 

Ruhe bewahren?

 

Die ausgelaufene Woche ist für Anleger aus vielerlei Gründen eine Woche zum Vergessen. Die Stimmung hat mehrere Dämpfer erhalten und manch einer spricht da schon vom nächsten Crash. Einen solchen bekamen wir bisher noch nicht zu sehen und es bleiben durchaus noch Chancen vorhanden. Erinnert werden Anlegerinnen und Anleger aber einmal mehr daran, dass die Ausgangslage an der Börse sehr schwierig ist und Phasen von Zugewinnen grundsätzlich mit einer gewissen Skepsis behandelt werden sollten.

24.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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