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Siemens Energy unter Zugzwang, TUI baut die Erholung aus, die Deutsche Bank bekommt es mit neuen Protesten zu tun und Nel ASA wagt sich noch immer nicht an den Ausbruch

Knapp vorbei ist auch daneben

NTG24 - Siemens Energy unter Zugzwang, TUI baut die Erholung aus, die Deutsche Bank bekommt es mit neuen Protesten zu tun und Nel ASA wagt sich noch immer nicht an den Ausbruch

 

Beim DAX hat es am Montag nicht mehr für ein Plus gereicht, was aber vordergründig auf den historischen Kurssturz bei Bayer zurückzuführen ist. An und für sich fiel das Sentiment weiterhin eher positiv aus und grüne Vorzeichen waren kein seltener Anblick. An echte Ausbrüche wagten die Bullen sich aber eher nicht heran.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSiemens Energy (DE000ENER6Y0) konnte an den hiesigen Märkten den Kurs um 2,05 Prozent bis auf 11,92 Euro verbessern, woraus sich aber keine frischen Signale ableiten lassen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn schon heute steht der Kapitalmarkttag an. Bei dem wird der Konzern die Anteilseigner überzeugen und eine nachvollziehbare Strategie darlegen müssen, wie mir der kriselnden Windkraftsparte Gamesa irgendwann wieder Geld verdient werden soll.

Ausgeschlossen ist es nicht, dass Siemens Energy heute einen frischen Masterplan aus dem Hut zaubert und damit endlich wieder für Optimismus sorgen kann. Zumindest zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels war das aber noch nicht der Fall. Ohne eine frische Perspektive dürften Ausflüge gen Norden sich eher schwierig gestalten, auch wenn schon bei 12,20 Euro ein nicht ganz unwichtiger Widerstand im Chart zu finden ist.

 

TUI traut sich nach oben

 

Die Aktie von TUI (DE000TUAG505) gehörte am Montag zu den erfreulicheren Entwicklungen an den Märkten. Um 2,64 Prozent ging es hier aufwärts, womit der Widerstand bei 5,75 Euro überwunden und der Weg nach oben freigeschaufelt werden konnte. Zwar gibt es durchaus noch Unsicherheiten bezüglich des Herbst- und Wintergeschäfts. Jene scheinen die Anteilseigner aber immer besser abschütteln zu können.

Rein charttechnisch begibt die TUI-Aktie sich in interessantes Territorium und könnte Kurs nehmen auf das Juli-Hoch bei 7,36 Euro. Zuvor gilt es aber die psychologische Hürde bei 6 Euro zu nehmen. Das Bild hellt sich langsam auf und für den Moment ist vor allem zu hoffen, dass der angeschlagenen Aktie des Reiseveranstalters weitere Hiobsbotschaften erspart bleiben werden. Kaum ignorieren lässt sich aber die noch immer eher maue Konsumstimmung, welche auch im Reisesektor durchaus Spuren hinterlassen könnte.

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Deutsche Bank: Die nächste Runde

 

Einigermaßen versöhnlich zeigen sich momentan die Anteilseigner der Deutschen Bank (DE0005140008), welche den Kurs gestern um 1,04 Prozent bis auf 11,29 Euro anhoben. Damit gelingt ein weiterer Schritt in Richtung 52-Wochen-Hoch bei 12,36 Euro und damit auch zu einer endgültigen Erholung der massiven Abwertungen im Frühjahr. Nach Ansicht vieler Analysten wäre eine solche ohnehin überfällig.

Weniger gute Laune macht sich bei den Angestellten der Postbank breit, mit denen es sich die Deutsche Bank durch die Ankündigung weitreichender Filialschließungen nachhaltig verscherzt hat. Schon heute soll es in Fürth weitere Proteste gegen diese Pläne geben; am Mittwoch folgt eine Aktion in Dortmund und in der kommenden Woche werden Beschäftigte in Berlin zum Widerstand aufgerufen. Insgesamt beteiligen sich laut der Gewerkschaft Verdi über 1.000 Angestellte an den Protesten. Die Anleger scheinen das aber recht gelassen hinzunehmen.

 

Nel ASA: Besser als nichts

 

Bei Nel ASA (NO0010081235) ist die Erholung derweil ein klein wenig eingeschlafen. Zwar konnte die Aktie gestern leichte Gewinne für sich verbuchen und sich um 0,65 Prozent bis auf 0,71 Euro steigern. Auch ist die erneute Verteidigung der Marke bei 0,70 Euro als kleiner Erfolg zu werten. Es reicht aber eben nicht, um schon Anzeichen einer längerfristigen Rallye erkennen zu lassen. Dafür müssten die Käufer mindestens das bisherige Hoch aus dem November, so es diesen Namen verdient hat, bei 0,74 Euro ins Visier nehmen.

Ganz einfach ist das nicht, denn die Skepsis ist weiterhin groß. Das gilt umso mehr, seit das Bundesverfassungsgericht dem Haushalt der Bundesregierung einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Noch ist zwar unklar, welche Konsequenzen sich daraus im Detail ergeben. Dass auch die Pläne für Wasserstoff betroffen sein könnten, ist aber zumindest nicht auszuschließen und damit einher gehen auch dezente Ängste um die Zukunftsaussichten von Nel. Das mag abstrakt wirken, was sich aber über die Chancen des Unternehmens ebenso behaupten lässt.

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Kommt da noch was?

 

Freuen können die Börsianer sich darüber, dass es an der Börse nicht wieder zu einer harschen Korrektur gekommen ist. Doch der Erholung scheint in Teilen etwas die Puste auszugehen. Die Anleger können die vielen Krisen und Sorgen kaum ignorieren und leben ein wenig von guten Neuigkeiten und der Aussicht auf bessere Zeiten. Daher ist schwer zu hoffen, dass es möglichst bald neue Anzeichen für Hoffnung geben wird und damit charttechnische Fakten geschaffen werden können. Die Lage bleibt aber noch eher angespannt und blind verlassen kann sich niemand auf die definitive Rückkehr in den Aufwärtskanal.

21.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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