Die Siemens Energy-Aktie rutscht immer weiter in die Tiefe, was längst nicht jeder nachvollziehen kann

Zu viel des Schlechten?

 

Im Juni schockte Siemens Energy einmal mehr die eigenen Anleger. Erneut sorgte das Sorgenkind Gamesa für erschütternde Neuigkeiten aufgrund von massiven Qualitätsproblemen, was den Aktienkurs baden schickte. Auf eine Erholung warten die Investoren seither vergebens. Der Abwärtstrend weitete sich immer mehr aus und mittlerweile hat der Kurs sich in nur zweieinhalb Monaten schon fast halbiert.

 

Nach Ansicht von Barclays ist das dann doch etwas übertrieben. Am Freitag veröffentlichte das Institut eine neue Studie rund um Siemens Energy (DE000ENER6Y0) und sprach davon, dass der Energiekonzern mittlerweile unterbewertet sein könnte. Mit Blick auf Gamesa zeigt man sich zwar ebenfalls wenig optimistisch. Abseits der Windkrafttochter und deren Qualitätsproblemen werden aber viele gesunde und profitable Geschäftsbereiche identifiziert.

Für die Anleger scheint das nur ein schwacher Trost zu sein. Die Siemens Energy-Aktie konnte durch den Analystenkommentar am Freitag nur zeitweise zulegen. Es reichte aber nicht aus, um auf Tagessicht grüne Vorzeichen auf die Beine zu stellen. Stattdessen mussten wieder einmal Verluste von 1,5 Prozent verkraftet werden und der Kurs landete zum Wochenende bei überschaubaren 12,22 Euro.

Für Siemens Energy ist das das jüngste in einer ganzen Reihe von Tiefs im laufenden Jahr. Immer mehr nähern sich die Bären nun auch den Mehrjahrestiefs aus dem vergangenen Jahr knapp oberhalb von 10 Euro an. Wie tief es in einstelligen Gefilden noch abwärts gehen mag, steht in den Sternen. Ein schöner Anblick dürfte ein Rutsch in solche Kursregionen aber kaum werden.

 

Siemens Energy: Da muss noch mehr kommen

 

Optimistische Analysten sind ein guter Anfang. Sie machen allein aber noch keine Rallye aus. Aus Anlegersicht bleibt da nur, auf handfeste Impulse zu warten. Immerhin gibt es einige freundliche Indikatoren wie den jüngsten Aufschlag bei den Energiepreisen. Auch das reicht aber kaum aus, um darauf eine nachhaltige Anlagestrategie aufbauen zu wollen. Trotz der mittlerweile günstigen Bewertung ist es noch immer nachvollziehbar, wenn viele Anleger auf Abstand zu Siemens Energy bleiben.

11.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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