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Siemens Energy , Nordex – Windkrafttochter stürzt Siemens Energy in den freien Fall

Qualitätsprobleme sorgen für ein Aussetzen der Jahresprognose

NTG24 - Siemens Energy , Nordex – Windkrafttochter stürzt Siemens Energy in den freien Fall

 

Siemens Energy nach den Kauf der Windkrafttochter Gamesa in finanziellen Schwierigkeiten. Hohe Kosten durch Qualitätsprobleme sorgen für eine Korrektur der Gewinnprognose.

Unerwartet hohe Kosten aufgrund von Qualitätsproblemen bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa haben nun Siemens Energy (DE000ENER6Y0) dazu genötigt, die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2023 zurückzuziehen. Die Prognose für die Geschäftsbereiche Gas Services, Grid Technolgies und Transformation of Industry werden dabei nicht angepasst.

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Siemens Energy sah sich zu diesem Schritt gezwungen, da eine technische Überprüfung der installierten Flotte und des Produktdesigns nach der Übernahme von Siemens Gamesa erhebliche Qualitätsmängel aufgedeckt hatte. Dies sorgt dafür, dass Siemens Energy in Zukunft mit deutlich höheren Fertigungskosten für das Erreichen der notwendigen Produktqualität besonders bei Onshore-Plattformen rechnen müsse. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen werden laut Siemens Energy noch bewertet, dürften aber deutlich über eine Milliarde Euro liegen.

Darüber hinaus überprüft Siemens Energy weitere grundlegende Maßnahmen, die dem Geschäftsplan von Siemens Gamesa zugrunde liegen sollen. Auch die Probleme beim Hochlauf der Fertigungskapazitäten für den Offshore-Bereich seien schwerwiegender als zuerst angenommen. Durch diese Schwierigkeiten muss die Gewinnprognose für Siemens Gamesa angepasst werden. Da Siemens Energy das spanische Tochterunternehmen zu 100 % übernommen hat, hat dies auch enorme Auswirkungen auf die eigene Gewinnprognose, die schlussendlich auch zurückgezogen wurde.

Welche konkreten Probleme Siemens Energy zu dem Schritt gebracht haben, ist dabei noch nicht geklärt und auch eine Quantifizierung der Maßnahmen ist noch nicht genannt. Konkrete Zahlen will Siemens Energy erst zur Berichterstattung zum dritten Quartal 2023 nennen.

Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen zum zweiten Quartal des Jahres Mitte Mai hatte bei den Investoren noch eine vorsichtige Euphorie geherrscht. So peilte Siemens Energy zu dem Zeitpunkt noch eine bereinigt um Sondereffekte Ergebnismarge von 1 bis 3 % an. Nach Steuern rechnete das Management allerdings weiterhin mit einem Verlust von 712 Millionen Euro, die in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Der Umsatz sollte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 10 bis 12 % zunehmen.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Meldung ließ die Aktie am Freitag völlig einbrechen. Schlussendlich ging der Titel mit einem Verlust von 37,34 % bei 14,65 € aus dem Handel. Bereits mehrfach wurde der Handel an der Xetra aufgrund der hohen Schwankungen temporär unterbrochen bzw. ausgesetzt. Grund für den Absturz dürfte vor allen die Unsicherheit sein. Wenn Siemens Energy sich selber so schwer tut, die Kosten einzuschätzen, wie sollen dann die Aktionäre dies einschätzen können. Der Tagesverlust von 37,34 % ist äquivalent zu einem Verlust an Börsenwert von etwas mehr als 6 Milliarden Euro.

Dabei konnten die Papiere von Siemens Energy bislang in diesem Börsenjahr durchaus überzeugen. Der Titel war der größte Gewinner im DAX seit Beginn des Jahres 2023. Der Aufstieg von Siemens Energy begann im Oktober 2022 und der Titel hatte bis Ende Mai über 140 % dazugewonnen. Siemens Energy zieht am Freitag die Konkurrenten von Siemens Gamesa. Auch der deutsche Windkraftanlagenhersteller Nordex (DE000A0D6554) verlor im Handel am Freitag 5,85 %.

25.06.2023 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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