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Tesla und VW im Kampf gegen Apple um die Gunst von Halbleiterherstellern wie TSMC

TSMC verkündet Rekordquartal, während in der Autobranche weitere Produktionsausfälle drohen

NTG24 - Tesla und VW im Kampf gegen Apple um die Gunst von Halbleiterherstellern wie TSMC

 

Der gemessen am Umsatzvolumen weltgrößte Halbleiterhersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (US8740391003) vermeldete in der vergangenen Woche einen neuen Umsatz – und Gewinnrekord. Insgesamt wurde ein Gewinn von 4,1 Milliarden Euro erzielt. Das bedeutet ein Gewinnwachstum von 19,4 % zum Vorjahreszeitraum und eine Nettomarge von fast 50 %. Die Halbleiterproduktion für die Automobilindustrie macht dabei allerdings nur 4 % des Umsatzes aus. Doch TSMC ist sich des drastischen Mangels an Halbleitern in der gesamten Industrie bewusst und möchte im Fiskaljahr 2021 bis zu 25 Milliarden Euro investieren. Bis zum Jahr 2023 soll die Investitionssumme sogar auf 100 Milliarden Euro ansteigen. Der größte Teil soll genutzt werden, um die Produktionskapazitäten zu erhöhen und das Unternehmen auf die Produktion der neuesten Chip Generation vorzubereiten. TSMC erwartet, dass sich der Mangel an Halbleiterkomponenten im kommenden Quartal zwar reduzieren wird, doch mit einem Ende der Knappheit wird erst ab Anfang 2022 gerechnet. Der Kurs von TSMC konnte auch durch die neuen Rekordgewinne nicht zulegen und befindet sich nach einem starken Jahr 2020, mit Kurssteigerung von 120 %, seit Beginn des Monats Februar in einer anhaltenden Korrekturbewegung.

 

 

Apple und Samsung gegen die Automobilindustrie im Kampf um Halbleiter

 

Auch wenn die Automobilindustrie seit dem Umstieg auf Hybrid – und reine Elektroantriebe immer mehr Halbleiter benötigt, ist die Branche schon lange nicht mehr der wichtigste Kunde der Halbleiterhersteller. Doch wenn die Automobilhersteller ihre Lagerbestände nicht aufstocken können, drohen weitere Produktionsausfälle. So müssen die Beschäftigten im Volkswagen (DE0007664039) Werk in Emden ab Montag wieder 2 Wochen in Kurzarbeit gehen. Grund hierfür ist der enorme Mangel an Halbleitern.

Der Mangel an Halbleitern resultiert nicht nur aus den Stornierungen der Bestellungen im März des letzten Jahres aufgrund der Coronapandemie, sondern ist auch ein Zeichen dafür, dass die Automobilbranche in der Hierarchie nicht mehr an erster Stelle steht. Das Geschäft mit den Elektronikkonzernen wie Apple (US0378331005) ist einfach lukrativer. Apple benötigt modernere und teurere Komponenten als die Automobilhersteller, sodass die Marge für die Halbleiterhersteller höher ist. Zwar stecken mittlerweile auch in jedem Elektroauto Halbleiter für mehrere Hundert Euro. Doch betrachtet man das reine Umsatzvolumen, ist die Neuorientierung nachvollziehbar. Das gesamte Umsatzvolumen der Halbleiterhersteller betrug im Jahr 2020 500 Milliarden Euro, davon entfallen nur etwa 40 Milliarden auf die Automobilbranche. Das einzige Unternehmen, das laut eigener Aussage keine Probleme mit dem Halbleitermangel hat, ist Tesla (US88160R1014). So twitterte CEO Elon Musk letzte Woche: „Danke an die Tesla – Zulieferer, dass sie uns mit den kritischen Teilen versorgt haben.“

In der Realität musste Tesla das Stammwerk in Fremont auch im März für 2 Wochen schließen, da der komplette Lagerbestand an Halbleitern aufgebraucht war. Das zeigt, dass die Problematik bei jedem präsent ist und nicht nur als ein Einzelphänomen gilt.

Wer von dem Mangel profitieren möchte und lieber national investiert, der sollte einen Blick auf den Halbleiterhersteller Infineon (DE0006231004) werfen. Das deutsche Unternehmen erwirtschaftet über 40 % des Umsatzes mit Produkten für die Automobilbranche. Auch wenn der Kurs des Unternehmens auf Jahressicht von 15,078 € auf 35,49 € pro Anteil gestiegen ist, bleibt der Wachstumstrend intakt. So wird für das Jahr 2021 ein Umsatz von 10,90 Milliarden Euro prognostiziert. Dies wären 20 % mehr als noch im vergangenen Jahr. Infineon verkündete unlängst, die Produktionskapazitäten erhöhen zu wollen, weshalb die Prognose wahrscheinlich weiter nach oben korrigiert werden muss.

 

17.04.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de

 

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