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Tencent-Aktie wird nach erneutem Ärger mit Chinas Behörden abgestraft

Extreme Risiken

NTG24 - Tencent-Aktie wird nach erneutem Ärger mit Chinas Behörden abgestraft

 

In China greift die Regierung immer deutlicher gegen zahlreiche aufstrebende Internetkonzerne durch, wobei jetzt auch der Druck auf Tencent zunimmt. Insgesamt sollten sich Anleger ernsthaft die Frage stellen, ob regulatorische Gründe für dieses Verhalten ausschlaggebend sind oder ob für Peking die wachsende wirtschaftliche Macht dieser Firmen generell ein Dorn im Auge ist.

In den vergangenen Wochen hatten wir in ausführlichen Beiträgen mehrmals über das misslungene IPO des chinesischen Fahrdienstvermittlers DiDi Global (US23292E1082) berichtet. Demnach wurde die Aktie des Unternehmens abgestraft, da die Pekinger Behörden kurz nach dem Börsengang offenbar in zahlreichen Punkten über einen anderen rechtlichen Standpunkt als das Unternehmen verfügen. Auch wenn die Haltung der chinesischen Aufseher nicht nachvollziehbar ist, so sind die Maßnahmen der Regierung durchaus ernst zu nehmen, da diese letztendlich zum Misserfolg der gesamten Firma führen können. Gleichzeitig fahren die chinesischen Offiziellen aber auch einen harten Kurs gegen andere Tech-Unternehmen wie Alibaba (US01609W1027) und Tencent (KYG875721634), wobei bei letztgenannter Firma jetzt ebenfalls ein weiterer Konflikt mit Chinas Behörden droht.

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Werbebanner ClaudemusSo meldeten jetzt verschiedene Medien, dass Chinas Behörden die dominante Stellung von Tencent im lokalen Musikmarkt sehr kritisch sehen, wobei die Gesellschaft nach einem Zukauf über 80 % aller Streaming-Rechte in diesem Geschäft verfügt. Zwar ist eine in diesem Rahmen verhängte Strafe über 500.000 Yuan wirtschaftlich kaum relevant für Tencent. Allerdings drohen jetzt weitere Schritte seitens der Regierung gegen Tencent, was erklärt, dass die Aktie heute an der Börse Hongkong nochmals um 7,7 % an Wert einbüßte.

 

Tencent droht weiterer Ärger

 

Aktuell wird die Tencent-Aktie mit einem geschätzten 2022er-KGV von 25 und einem 2023er-KGV von 21 gehandelt, was angesichts der starken Marktstellung, der hohen Profitabilität des Geschäftsmodells und der guten Aussichten als überaus günstig erscheint. Allerdings muss angenommen werden, dass die chinesischen Behörden die zunehmende wirtschaftliche Macht des Konzerns mittlerweile sehr kritisch sehen, was weitere Eingriffe erwarten lässt.

 

 

Da wir die Rechtssicherheit in China als überaus gering einschätzen, sind solche Risiken daher keinesfalls zu vernachlässigen. Vielmehr sitzen die Pekinger Offiziellen am weitaus längeren Hebel, weshalb sich das Tencent-Management in einer überaus schwierigen Lage befindet. Vor diesem Hintergrund ist die Tencent-Aktie für uns kein Kauf, solange die rechtlichen Unsicherheiten für das Unternehmen bestehen bleiben.

 

26.07.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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