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Die Bürger in Grünheide sprechen sich klar gegen eine Erweiterung des Werks von Tesla aus

Der Gegenwind will einfach nicht nachlassen

NTG24 - Die Bürger in Grünheide sprechen sich klar gegen eine Erweiterung des Werks von Tesla aus

 

Es scheint derzeit kaum ein Tag zu vergehen, an dem es nicht irgendeine negative Schlagzeile rund um Tesla geben würde. Am Dienstag musste der E-Autobauer nun auch in Deutschland eine Schlappe hinnehmen. Die Einwohner der Kleinstadt Grünheide in Brandenburg haben sich klar gegen eine Erweiterung der Gigafactory ausgesprochen.

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An einer entsprechenden Befragung nahmen mehr als 70 Prozent der lokalen Bevölkerung teil. Von jenen stimmten etwa zwei Drittel gegen eine weitere Erweiterung des Werks von Tesla (US88160R1014). Der Konzern wollte eigentlich das bereits bestehende Grundstück von 300 Hektar um 100 Hektar erweitern, und dort unter anderem einen Güterbahnhof und eine Kindertagesstätte errichten. Erklärtes Ziel von Tesla war und ist es, weniger Lkw auf den Straßen vor Ort rollen zu lassen, was nach Ansicht des Konzerns auch den Einwohnern zugutegekommen wäre.

Letztere scheinen sich aber mehr um den Wald zu sorgen, der für weitere Bauvorhaben abgeholzt werden müsste. Kritik gab es in den letzten Monaten zudem rund um den enormen Wasserverbrauch der Tesla-Anlage, welcher nach einer Erweiterung wohl eher nicht zurückgehen würde. Nun also haben die Bürger gesprochen und den Plänen von Tesla eine Absage erteilt. Was darauf folgen mag, bleibt aber noch abzuwarten.

 

Tesla: Und jetzt?

 

Rein rechtlich ist das Votum für die Gemeindevertreter nicht bindend und jene könnten über den Willen der Bevölkerung hinweg die Pläne von Tesla absegnen. Mit einem solchen Szenario rechnet aber niemand ernsthaft und einige Lokalpolitiker kündigten bereits an, sich an das Ergebnis der Befragung halten zu wollen. Es sieht also ganz danach aus, als müsste Tesla seine Pläne in Grünheide in der jetzigen Form zunächst auf Eis legen.

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Das Unternehmen selbst reagierte nur knapp auf die Entwicklungen und ließ wissen, dass man mit allen Beteiligten weiter zusammenarbeiten wolle, um die eigenen Ziele noch zu erreichen. Das klingt danach, als hätte man die Erweiterung noch nicht ganz aufgegeben. Denkbar wäre, dass Tesla sich im Laufe der nächsten Monate einen neuen Bebauungsplan aus den Rippen schneidet und diesen dann präsentieren wird. Darüber lässt sich aber momentan natürlich nur spekulieren und ebenso offen bleibt, wie Politik und Einwohner auf einen weiteren Vorstoß reagieren könnten.

Ohne die Erweiterung wird Tesla in Grünheide wohl erst einmal etwas kleinere Brötchen backen müssen. Eigentlich sollte die Kapazität bis auf eine Million Fahrzeuge jährlich gesteigert werden. Zumindest sprach Tesla-Chef Elon Musk immer wieder über eben diese Zahl. Ob dieses Ziel mit der bisherigen Fläche noch erreicht werden kann, scheint in den Sternen zu stehen. Vielleicht wäre das aber in der aktuellen Lage auch kein Beinbruch. Schließlich hat Tesla mit einem dezenten Nachfrageproblem zu kämpfen und konnte zuletzt die Absatzzahlen nur mit kräftigen Rabatten noch auf einem ansehnlichen Niveau halten.

 

Die Aktionäre sind nicht erfreut

 

An der Börse wurde das Abstimmungsergebnis dennoch mit Enttäuschung zur Kenntnis genommen. Die Tesla-Aktie setzte am Dienstag ihre Korrekturbewegung fort und fiel um knapp 3,5 Prozent auf 177,50 Euro zurück. Die Erholung aus der vorherigen Woche schmilzt damit schon wieder recht schnell dahin und im Chart scheint sich immer mehr ein Abwärtstrend abzuzeichnen. Seit Jahresbeginn ging es bereits um 22,3 Prozent in die Tiefe mit dem Papier.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenTesla könnte dringend gute Neuigkeiten gebrauchen. Stattdessen scheint es aus allen nur erdenklichen Richtungen Gegenwind zu geben. In China halten die Kunden sich zurück, die Margen schwinden dahin und in den USA hat die Regierung unter Präsident Joe Biden kürzlich die Mobilitätswende ein wenig nach hinten verschoben. Dazu gesellt sich das übliche Hintergrundrauschen aus Tweets von Elon Musk, was an der Börse schon seit Längerem nicht mehr mit besonders viel Wohlwollen gesehen wird.

21.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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