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Tesla interessiert sich wohl doch nicht für eine Fabrik in Saudi-Arabien, was an den Märkten mit gemischten Gefühlen aufgenommen wird

Die Analysten sind enttäuscht, die Anleger erfreut

NTG24 - Tesla interessiert sich wohl doch nicht für eine Fabrik in Saudi-Arabien, was an den Märkten mit gemischten Gefühlen aufgenommen wird

 

Vor gar nicht langer Zeit tauchten Gerüchte auf, laut denen Elon Musk sich in Gesprächen mit Vertretern von Saudi-Arabien befunden haben soll. Darin soll es um die Errichtung einer Gigafactory gegangen sein. Das „Wall Street Journal“ berichtete zuerst darüber und nun hat Elon Musk selbst den entsprechenden Artikel auf seiner Plattform X (vormals Twitter) zitiert.

In einem knappen Statement bezeichnete Musk den Artikel als „vollkommen falsch“ und dementiert damit, sich in Gesprächen mit Saudi-Arabien befunden zu haben. Ob das auch bedeutet, dass Tesla (US88160R1014) generell kein Interesse daran hat, dort neue Anlagen hochzuziehen, ist wahrscheinlich Interpretationssache. Der Tesla-Chef hat erstmal nur klar widersprochen, sich darüber in aktiven Gesprächen zu befinden oder befunden zu haben. An den Märkten wird dies unterschiedlich aufgenommen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenKurz nach dem Tweet veröffentlichte Goldman Sachs eine neue Analyse, in welcher die Gewinnschätzung für dieses und nächstes Jahr nach unten korrigiert wurde. Es blieb zwar bei einer neutralen Einschätzung und auch das Kursziel liegt weiterhin bei 275 US-Dollar. Manch einer will aus der Studie aber dennoch eine gewisse Enttäuschung herauslesen. Auch das ist allerdings eine Interpretationssache, denn aus einem zeitlichen Zusammenhang lässt sich längst nicht immer auch ein kausaler Zusammenhang herstellen. Vielleicht entstand die Analyse von Goldman Sachs auch vollkommen unabhängig von Elon Musks jüngsten Tweets, oder wie auch immer die Kurzbotschaften bei X nun bezeichnet werden mögen.

 

Tesla: Die Anleger scheinen erleichtert zu sein

 

Die Anteilseigner scheinen die Absage derweil gut zu verdauen und sogar ein wenig erleichtert zu reagieren. Die Tesla-Aktie konnte sich am Dienstag um 1,1 Prozent bis auf 233,95 Euro verbessern. Das klingt nicht unbedingt sensationell, ist an einem ansonsten mehr als schwachen Handelstag aber durchaus beachtlich. Auch die Sorgen um sinkende Margen scheinen bei den Aktionären weniger ausgeprägt zu sein als bei den Analysten.

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Das dürfte auch daran liegen, dass Tesla recht offen damit umgeht, Volumen über Margen zu stellen und damit indirekt weitere Preisnachlässe für die Zukunft in Aussicht stellt. Darauf konnten die Anleger sich also bereits einstellen und bis zu einem gewissen Grad sind geringere Gewinne bereits eingepreist. Gleichzeitig arbeitet Tesla unermüdlich daran, die Produktion auszuweiten und die Auslieferungszahlen zu erhöhen. Das wird von den Anlegern gewürdigt, die sich davon große Chancen erhoffen, wenn die Marktlage sich endlich wieder etwas bessert.

Recht sicher lässt sich behaupten, dass Tesla auf Saudi-Arabien nicht angewiesen ist. Natürlich verfügt der Wüstenstaat über enorme Geldreserven und kann damit üppige Subventionen mit Leichtigkeit stemmen. Solche werden Tesla aber auch anderswo nur so um die Ohren gehauen. In Sachen Standortwahl hat der US-Konzern die freie Auswahl und wird sich dabei kaum darum Gedanken machen müssen, von der Politik nicht umgarnt zu werden. Die entspannte Reaktion an den Märkten ist daher nachvollziehbar.

 

Schwierige Zeiten voraus für Tesla

 

Während Tesla langfristig auf Wachstumskurs bleibt und mit aller Gewalt am rasanten Ausbau von Kapazitäten festhält, ist der Ausblick auf die kommenden Wochen eher trüb. Der Konzern warnte bereits davor, dass die Absatzzahlen im dritten Quartal eher dünn ausfallen dürften, da im Sommer zahlreiche Fabriken aufgerüstet wurden. Anstehende Zahlen dürften da nicht unbedingt neue Rekorde schreiben. Dennoch ist Tesla auf einem guten Weg, die eigenen Ziele für das laufende Jahr zu erreichen.

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Der oft kritisierte Konzern erweist sich bisher als anpassungsfähig und recht krisensicher. Natürlich sind sinkende Margen für die Anleger nicht die beste Nachricht und Tesla hat solche mit dem Beginn eines Preiskriegs in China maßgeblich mitzuverantworten. Durch die Konsumflaute hätten aber sonst wohl deutliche Rückgänge bei den Verkaufszahlen gedroht, welche die Aktionäre ebenfalls nicht gerne gesehen hätte. Vielleicht hat Tesla mit seiner Strategie also genau den richtigen Kurs eingeschlagen, wenngleich es bis Jahresende noch ruppig zugehen dürfte. Interessant bleibt die Aktie aber allemal.

27.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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