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Sixt streicht Tesla aus der Flotte und will auch bestehende Fahrzeuge aus dem Bestand abbauen

Elon Musk scheint für den Autovermieter zu unberechenbar zu sein

NTG24 - Sixt streicht Tesla aus der Flotte und will auch bestehende Fahrzeuge aus dem Bestand abbauen

 

Schon seit einer ganzen Weile setzt der Autovermieter Sixt verstärkt auf das Thema Elektromobilität, und daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Da erscheint es schon fast als logische Konsequenz, dass sich auch Fahrzeuge von Tesla in der Flotte des Konzerns finden. Genau das soll sich aber in Zukunft ändern.

Wie Sixt kürzlich in einer E-Mail an Kunden mitteilte, wird Tesla (US88160R1014) in der eigenen Flotte künftig eine sehr viel geringere Rolle spielen. Neue Fahrzeuge des US-Herstellers sollen nicht mehr angeschafft werden und auch der Bestand soll reduziert werden. Mittelfristig dürfte dieser Kurs dafür sorgen, dass Model 3 und Co. aus dem Angebot schlicht vollständig verschwinden werden.

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Erfreut ist Sixt über diesen Schritt nicht, da viele Kunden das Auto-Abo Sixt+ genutzt hätten, um der Elektromobilität mit einem Tesla eine Chance zu geben. Dennoch sah man offenbar keine Alternative zur Entscheidung und begründet dies in erster Linie mit dem Faktor Unvorhersehbarkeit. Das betrifft nicht einmal kontroverse Tweets von Elon Musk, bei denen schon mal antisemitische Verschwörungstheorien geteilt werden. Das größte Problem von Sixt ist der Wiederverkaufswert der Fahrzeuge.

 

Tesla macht Sixt das Leben schwer

 

In diesem Jahr senkte Tesla mehrfach die Preise für seine Fahrzeuge und ließ damit auch den Wiederverkaufswert purzeln. Sixt bezeichnet die Preispolitik des US-Konzerns als schwer berechenbar. Absatzzahlen wiegen dort schwerer als Profite, zumindest ließ dies CEO Elon Musk schon vor einigen Monaten verkünden. Dem Autovermietet fällt es da schwer, den Wiederverkaufswert zu kalkulieren, der für das eigene Geschäftsmodell aber eine tragende Rolle spielt.

Der E-Mobilität bleibt Sixt weiterhin treu, setzt dabei aber künftig eben auf andere Hersteller. Eine große Kooperation mit BYD ist mittlerweile schon angelaufen, dazu gesellen sich elektrische Autos von Mercedes-Benz, BMW, Peugeot, Nio und MG. Doch auch solche Fahrzeuge sind für Vermietet nicht ohne Probleme. Wie „golem.de“ berichtet, ruderte Hertz zuletzt bei der E-Mobilität zurück und begründete dies sowohl mit dem sinkenden Wiederverkaufswert der Fahrzeuge als auch den hohen Reparaturkosten.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenFür Tesla ist das Ganze sicherlich kein Weltuntergang und die an Sixt verkauften Fahrzeuge dürften sich in einem eher überschaubaren Rahmen abgespielt haben. Es ist aber ein weiteres Indiz dafür, dass der Gegenwind zunimmt und die teils drastischen Preissenkungen einen langen Rattenschwanz nach sich ziehen. Zwar war und ist der Preisunterschied einer der größten Nachteile von Elektroautos im Vergleich zu klassischen Verbrennern. Doch geht es mit den Margen im Zuge von Preissenkungen allzu sehr in die Tiefe, ist das auch keine dauerhafte Lösung. Immerhin gibt es Anzeichen dafür, dass die Kosten in den kommenden Jahren spürbar sinken könnten. Ob sich dann die Autovermietet wieder für Tesla in der Flotte erwärmen können, bleibt aber offen.

 

Tesla ohne Höhenflüge

 

Die Tesla-Aktie konnte sich derweil auf einem noch ansehnlichen Niveau stabilisieren. Am Wochenende standen 217,75 Euro auf dem Ticker und damit gut 80 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Echte Höhenflüge gab es aber schon seit einer ganzen Weile nicht mehr zu sehen und die Sorgen um den einstigen Highflyer scheinen zuzunehmen. Mit dem Cybertruck konnten die Erwartungen nicht erfüllt werden, die Margen sind dahingeschmolzen und auch die Person Elon Musk wird immer mehr zum Problem für die Aktionäre.

Ich persönlich bleibe dabei, dass Tesla nicht unterschätzt werden sollte. Doch die vielen Baustellen im Konzern sind nicht zu übersehen. Dass Tesla seinen Zenit überschritten haben könnte, darüber wird schon seit Jahren gemunkelt. Aktuell sind die Indizien eben dafür aber so zahlreich wie noch nie. Entsprechend ist die Aktie mit Vorsicht zu behandeln. Das gilt sowohl für bestehende Aktionäre als auch für alle, die über einen Einstieg nachdenken mögen.

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04.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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